Ein abwechslungsreicher Tag bei der längsten Etappe der diesjährigen Rallye-Dakar in Saudi-Arabien. Während Ross Branch (Hero) nach weniger als 50 Kilometer nach einem Sturz aus der Rallye ausgeschieden war, wechselte die Führung bei den einzelnen Wegpunkten zu Beginn der über 600 km langen Route. Bei Kilometer 39 hatte Husqvarna-Privatfahrer Aaron Mare aus Südafrika noch die Nase vorne, nach 96 km Wertung hatte Honda-Star Skyler Howes die Spitzenposition übernommen. Der US-Amerikaner verlor dann beim dritten Sektor etwas Zeit auf seinen Teamkollegen Tosha Schareina, der bei Kilometer 140 auf der Honda auf Platz 1 unterwegs war. Dann schlug die Stunde vom chinesischen Hersteller Kove. Mason Klein überzeugte ab dem Wegpunkt bei 190 km und übernahm die Spitze. Der US-Amerikaner, der in der Gesamtwertung um die Top-Ränge keine Rolle mehr spielt, ist auf starke Einzelergebnisse und den ersten Tagessieg für Kove hinaus. Nach 233 Kilometern auf der Etappe von Hail nach Al Duwadimi führte der US-Amerikaner mit einem Vorsprung von 1:07 Minuten vor Sherco-Star Lorenzo Santolino und Vorjahressieger Ricky Brabec (Honda). Zu diesem Zeitpunkt liegt Rally2-Pilot Tobias Ebster mit seiner KTM auf einem herausragenden vierten Gesamtrang. In der Mitte der Etappe mussten die Teilnehmer am Samstag eine größere Verbindungsetappe über öffentliche Straßen absolvieren, um zum zweiten Teil der Etappe zu gelangen. Hier ging es dann in den Dünen weiter. Adrien Van Beveren, der die Etappe eröffnen musste, war bei Kilometer 440 stark im Rennen. Der Franzose aus dem HRC-Aufgebot war zu diesem Zeitpunkt, den Bonus für die Führungsarbeit einbezogen, direkt hinter Klein auf Platz 2. Van Beveren gilt als Sandspeziallist und erhofft sich aus diesem Grund in der zweiten Dakar-Woche große Chancen auf einen Top-Rang. Doch neben Van Beveren drehte am Ende der langen Prüfung noch ein weiterer Honda-Pilot auf: Ricky Brabec fuhr schneller als seine Mitstreiter und legte von Checkpoint zu Checkpoint zu. Der US-Amerikaner drehte am Ende der Etappe das Blatt und holte sich dabei seine erste Tagesbestzeit in diesem Jahr. Brabec beendete die sechste Etappe am Samstag in einer Zeit von 5:00:51 Stunden – es ist sein elfter Dakar-Erfolg. Der 33-Jährige bewegte seine CRF450 Rally am schnellsten und holte sich am Ende einen Vorsprung von 23 Sekunden auf Van Beveren, der die gesamte Führungsarbeit alleine erledigt hatte und somit eine Bonuszeit von 6:11 Minuten erhalten hatte. Hinter Brabec und Van Beveren holte sich Nacho Cornejo auf der Hero Platz 3. Vierter wurde Tosha Schareina (Honda), Rang 5 sicherte sich Luciano Benavides auf der besten KTM. Lorenzo Santolino (Sherco) holte Platz 6, der zuvor bockstarke Mason Klein fiel in der Endphase der Etappe noch auf Rang 7 zurück. Daniel Sanders verlor mit Position 9 fast sechs Minuten auf Spitzenreiter Brabec, verteidigte seine Gesamtführung aber erfolgreich. Hinter Sanders liegen nun in der Gesamtwertung vier Honda-Piloten auf den Plätzen 2 bis 5. Tobias Ebster holte sich den Tagessieg in der Rally2 mit Gesamtrang 12 auf dieser Prüfung. Der Neffe von Offroad-Ikone Heinz Kinigadner distanzierte KTM-Markenkollege Dusan Drdaj um 1:04 Minuten. Shootingstar Edgar Canet (Red Bull KTM) verlor am Samstag 4:43 Minuten auf Ebster und liegt nun nur noch zwölf Minuten vor dem Österreicher auf Platz 1 der Rally2-Gesamtwertung. Mike Wiedemann (KTM) beendete den Tag auf Gesamtrang 33.