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Absage um Absage: Wann startet F1-Saison wirklich?
So schnell geht es in Zeiten des Coronavirus: Zuletzt noch äußerten sich Formel-1-Beteiligte optimistisch, dass die Königsklasse Anfang Juni in Baku endlich in die neue Saison starten kann.
Formel 1
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Von wegen. Am Montag die offizielle Verkündung: Der Baku-GP wird auf unbestimmte Zeit verschoben. Sieben Rennen wurden bislang verschoben, eines (in Monaco) komplett abgesagt.
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Und ein Ende ist nicht in Sicht. Denn Kanada gab am Montag als erstes Land bekannt, dass man keine Athleten zu den Olympischen Spielen in Tokio (24. Juli bis 9. August) schicken wird. Die Spiele sind trotz zunehmender Kritik immer noch nicht verlegt worden. In diesem Zusammenhang erscheint ein Rennen Mitte Juni in Montreal eher unwahrscheinlich. Stattdessen der Auftakt Ende Juni, in Frankreich? Stand jetzt – nein. Stand in zwei Monaten? Den kennt im Moment niemand. Die Fußball-EM ist auf 2021 vertagt worden. Die Eishockey-WM in der Schweiz vom Mai ist ersatzlos gestrichen worden.
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Die Olympischen Spiele im Juli müssen demnächst dran glauben.
Die Formel 1 verlegte zuletzt die üblicherweise im August abgehaltene Sommerpause in den März und April und verlängerte diese von zwei auf drei Wochen. Die freie Zeit im Sommer soll genutzt werden, um verschobene Rennen nachzuholen.
Doch es wird noch Wochen dauern, bis Klarheit darüber herrscht, wann in den stark betroffenen europäischen Ländern wie Italien und Spanien die Situation wieder abflaut und auch Frankreich und andere europäische Länder ihre Reisewarnungen aufheben, die Reisebeschränkungen lockern, die Grenzen und Flughäfen öffnen und Großveranstaltungen erlauben. Nur die hoffnungslosesten Träumer rechnen noch mit Grand Prix-Events im Juni. Das Massaker am Kalender wird sich fortsetzen, denn in Ländern wie Italien, Spanien und Frankreich zeichnet sich keine Trendwende bei der Eindämmung von Covid-19 ab, in Deutschland ebenfalls nicht.
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Gestern stieg die Anzahl der Neuinfizierten in manchen Ländern nach Meinung der Virologen nur deshalb nicht so steil an wie üblich, weil am Wochenende weniger Laborergebnisse auf den Tisch kommen als an den Wochentagen. Aber die Hilfsmaßnahmen mit Lieferungen von medizinischen Hilfsgütern läuft jetzt schwungvoll an; China und Russland kommen Italien zu Hilfe, auch Länder aus Südamerika leisten Unterstützung, in Italien werden jetzt 800.000 Atemschutzmasken von den Modeherstellern erzeugt, in vielen Ländern werden neuerdings Schutzanzüge von branchenfremden Firmen erzeugt, auch Desinfektionsmittel. In England hat sich ein Rasenmäherhersteller innerhalb weniger Tage auf die Produktion von Beatmungsgeräten spezialisiert, gleichzeitig werden auf der ganzen Welt vorsorglich die Kapazitäten an Intensivbetten hochgefahren und Notquartiere für weniger stark betroffene Patienten errichtet. In manchen Ländern wurde die Corona-Bedrohung tagelang fahrlässig unterschätzt, auch in den USA, aber auch dort wurde jetzt 100 Millionen Menschen in acht Bundestaaten die "Stay home"-Strategie verordnet. Denn 15.000 Menschen in den Vereinigten Staaten sind infiziert, die Dunkelziffer ist extrem hoch. Deshalb lässt sich erahnen: Es werden uns noch einige besorgniserregende Nachrichten erschüttern.
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Aber irgendwann in hoffentlich absehbarer Zeit werden wir das Schlimmste überstanden haben. Dann wird uns bewusst werden: Eine verkürzte Formel-1-GP-Saison ist zu ertragen, solange unsere Verwandten, Freunde und Bekannten gesund bleiben. Ja, die Weltwirtschaft kann in eine jahrelange Rezession schlittern. Aber das haben wir auch nach dem Kollaps von Lehman Brothers 2008/2009 überstanden. Mit der Botschaft "Whatever it takes" hat EZB-Chef Draghi nachher Italien und den Euro vor dem Zusammenbruch gerettet. Dieses beruhigende "Was auch immer nötig ist"-Motto hat weiter seine Gültigkeit; immer mehr verantwortungsvolle Politiker nehmen es in den Mund.
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Konservative Politiker kümmern sich jetzt intensiver um den Erhalt von Arbeitsplätze als manche Sozialisten. In der Krise haben die Grundsätze der EU (freier Waren- und Personenverkehr zum Beispiel) handstreichartig ihre Bedeutung verloren. Und die politischen Parteien haben ihre Ideologien teilweise rasant über Bord geworfen, als es ums Überleben und nicht mehr um wahltaktische Geplänkel ging. Gott sei Dank.
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Der Formel-1-Kalender 2020 14. Juni: Montreal, Circuit Gilles Villeneuve/CDN 28. Juni: Le Castellet, Circuit Paul Ricard/F 05. Juli: Spielberg, Red Bull Ring/A 19. Juli: Silverstone, Silverstone Circuit/GB 02. August: Mogyoród bei Budapest, Hungaroring/H 30. August: Francorchamps, Circuit de Spa-Francorchamps/B 06. September: Monza, Autodromo Nazionale/I 20. September: Singapur, Marina Bay Street Circuit/SGP 27. September: Sotschi, Sochi Autodrom/RUS 11. Oktober: Suzuka, Suzuka Circuit/J 25. Oktober: Austin, Circuit of the Americas/USA 1. November: Mexico City, Autódromo Hermanos Rodríguez/MEX 15. November: São Paulo, Autódromo José Carlos Pace/BR 29. November: Abu Dhabi, Yas Marina Circuit/UAE Ohne neuen Termin Shanghai, Shanghai International Circuit/RCH Melbourne, Albert Park Circuit/AUS Bahrain, Bahrain International Circuit/BRN Hanoi, Street Circuit Hanoi/VN Zandvoort, Circuit Park Zandvoort/NL Barcelona, Circuit de Barcelona-Catalunya/E Aserbaidschan, Baku City Circuit/AZ Abgesagt Monte Carlo, Circuit de Monaco/MC
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