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Christian Horner über Motoren: «Es ist nicht zu spät»
​Christian Horner, Teamchef des vierfachen Weltmeisters Red Bull Racing, erklärt bei ServusTV: «Bei uns scharren die ganzen Entwickler mit den Hufen, wir brauchen eine Lösung.»
Formel 1
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"Mr. Red Bull" Dietrich Mateschitz hat im Exklusiv-Interview mit SPEEDWEEK.com unmissverständlich klar gemacht: Ohne siegfähigen Motor wird Red Bull die Formel-1-Bühne verlassen. Mit Renault ist das Tuch zerschnitten. Honda ist keine Alternative. Mercedes hat abgesagt. Bleibt nur noch Ferrari.
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Aber in Maranello wird befürchtet: Triebwerke für einen Kunden namens Red Bull Racing, das ist eine zu grosse Gefahr für den eigenen Werksrennstall. Jeder in Italien weiss, welch exzellente Chassis RBR bauen kann. Vorjahresmotoren zu offerieren, ist hinfällig – der überarbeitete Artikel 28.5 des sportlichen Reglements der Formel 1 besagt, dass nur Antriebseinheiten zum Einsatz kommen dürfen, die der Automobilweltverband FIA für die Saison 2016 bis 2018 homologiert hat. Also aktuelle Triebwerke. Vorjahresmotoren (wie Ferrari sie derzeit an Manor-Marussia liefert) wird es künftig nicht mehr geben. Für Christian Horner – als Teamchef mit Red Bull Racing von 2010 bis 2013 vier Mal in Folge Marken-Weltmeister geworden – ist "die Motorsituation kritisch. Es wird langsam spät, sehr spät." Die Lage wird auch dadurch nicht einfacher, dass das zweite Red-Bull-Team, Toro Rosso, früher als RBR wissen sollte, welches Herz im Heck eines 2016er Autos schlagen sollte. Weil Toro Rosso weniger Ressourcen besitzt als Red Bull Racing und daher weniger flexibel auf einen Motorwechsel reagieren kann.
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Zum jüngsten Stand der Dinge sagt der 41jährige Engländer bei ServusTV: "Wir haben nun anfangs Oktober. Im Werk von Milton Keynes scharren die Entwickler mit den Hufen und wollen wissen, was mit dem Modell RB12 passiert. Wann ich gerne eine Lösung hätte? Vor zwei Wochen! Adrian Newey sagt mir: “Christian, wir brauchen eine Antwort. Was vorne und hinten mit dem Wagen passiert, ist mir klar, aber wir müssen endlich wissen, was in die Mitte kommt.” Denn es geht ja nicht nur um den Motor. Es geht um die Kühlung, das beeinflusst die Form der Seitenkästen. Es geht um das Getriebe, das beeinflusst die Form des Hecks."
"Letztlich liegt die Entscheidung darüber, was passieren wird, bei Dietrich Mateschitz. Mein Job besteht darin – sobald wir wissen, welchen Motor wir haben, dies sofort umzusetzen. Aber jetzt, wie wir hier sitzen, haben wir noch keine Lösung."
"Klar haben die anderen Rennställe nun schon einen gewissen Vorsprung. Aber die Qualität von Red Bull Racing ist so hoch, wir würden mit diesem Rückstand klarkommen. Alle im Werk sind hochmotiviert, wir wollen wieder gewinnen. Wir wollen aber nicht so weitermachen wie in den vergangenen eineinhalb Jahren." "Hinter den Kulissen laufen viele Gespräche. Auch Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone macht sich natürlich Sorgen darüber, was aus uns wird."
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Bange Frage vieler Fans: Was würde aus Red Bull Racing, wenn das Formel-1-Engagement zu Ende ist? Horner: "Wenn wir in einer Position wären, dass wir keine Grands Prix mehr fahren können, dann müssen wir uns andere Aktivitäten anschauen. In Milton Keynes arbeiten viele überaus talentierte Menschen, und wir müssten uns dann anschauen, wie wir ihre Begabung einsetzen könnten. Gewiss machen sich meine Mitarbeiter Sorgen. Aber ich sage ihnen: “Konzentriert euch auf eure Arbeit, macht euch keine Gedanken darüber, was ihr nicht beeinflussen könnt.”"
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