Hat Williams Logan Sargeant zu Unrecht «geopfert»?
Der ehemalige Formel-1-Pilot Jolyon Palmer hat Williams schwer dafür kritisiert, Logan Sargeant zugunsten von Alex Albon aus dem Rennwochenende in Melbourne genommen zu haben.
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Logan Sargeant musste beim Grand Prix von Australien zuschauen, nachdem er sein Auto an seinen Teamkollegen Alex Albon abgeben musste. Albon hatte sein eigenes Auto bei einem Unfall im Freien Training am Freitag so sehr beschädigt, dass es nicht mehr rechtzeitig repariert werden konnte. Williams-Boss James Vowles hatte sich daraufhin entschieden, mit nur einem Auto anzutreten und zwar Sargenats, in dem jedoch Albon saß. Jolyon Palmer, ehemaliger Renault-Sport-F1-Pilot und heutiger Motorsportkommentator für BBC Radio 5 und F1TV findet, dies sei die falsche Entscheidung des Teams gewesen. Außerdem fragte er sich, wieso das Team offenbar nicht in der Lage sei, ein Ersatzchassis zur Verfügung zu haben, so dass keiner der Fahrer in einem Fall wie in Australien auf der Bank sitzen müsse. "Teams verschieben den Bau ihrer Autos bis spät in die Saisonvorbereitung, um den Designprozess zu maximieren, bevor sie Entscheidungen treffen und das Auto entwickeln," schrieb Palmer in seiner Kolumne für Formula1.com. "Dieses Jahr hat Williams das mehr als alle anderen geschafft und ist erst am Tag vor den ersten Testfahrten des Jahres auf die Strecke gegangen, was vom Team als aggressiver Schachzug mit einer Änderung des Konzepts gegenüber dem Design der letzten Saison bezeichnet wurde." Natürlich habe das Team für den Saisonauftakt eine Woche später dann zwei Autos gehabt, beim dritten Lauf aber immer noch kein Ersatzchassis zu haben, sei sehr seltsam, schrieb der Brite weiter. Er betonte, es sei für ein modernes Formel-1-Team keine akzeptable Art und Weise, im Jahr 2024 Rennen zu fahren und erklärte: "Bei jedem anderen Team hätte man für Albon ein Auto für das zweite Freie Training aufbauen lassen und wäre mit minimalen Kosten wieder im Einsatz gewesen." "Es braucht nur ein mechanisches Problem oder einen übereifrigen Rivalen, um sein Auto gegen eine Wand zu fahren," weiß Palmer aus eigener Erfahrung, insbesondere auf einer Hochgeschwindigkeitsstrecke wie dem Albert Park, auf der man beim kleinsten Fehler unsanften Kontakt mit der Mauer macht. "Es ist natürlich nicht toll, dass Albon so früh am Wochenende einen schweren Schlag erlitten hat, in einer Sitzung, die nichts zählt," fuhr Palmer fort. Dafür müsse Albon aber auch eine gewisse Verantwortung übernehmen. "Ich bin mir sicher, dass Williams den Fahrern in diesen ersten Runden die Position des Teams deutlich gemacht hat," so Palmer weiter. "Es ist eine Sache, wenn man die Situation bezüglich der Ersatzteile kennt, trotzdem muss der Fahrer immer noch angreifen und das Limit austesten." Williams habe für Albons Fehler jedoch Sargeant bestraft, und das sei das Problem, betonte Palmer. "Am Freitagmittag entscheiden zu müssen, welcher Fahrer in Melbourne fahren soll, ist eine verrückte Situation und unfair gegenüber beiden Fahrern," schrieb er weiter. "Ich glaube, es war der falsche Schritt." Er könne die Logik hinter der Entscheidung aber nachvollziehen, räumte Palmer ein. "Wie man es von Vowles erwarten würde, der im Herzen ein Stratege ist. Aber ich denke, dass der Schaden auf der anderen Seite der Garage größer war als jeder potenzielle Gewinn. Außerdem stellt sich die Frage: Warum haben sie Sargeant für 2024 erneut verpflichtet, wenn sie so wenig Vertrauen in ihn haben?" Vielleicht wäre es besser gewesen, Logan in seinem Auto ins Rennen zu schicken und zu hoffen, mit einem Fahrer, den man öffentlich unterstützt hat, trotzdem einen Punkt zu holen, "und nicht all diese Fragezeichen zu erzeugen und der Moral zu schaden," findet Palmer. "Zu sehen, wie dein Auto zerlegt und für deinen Teamkollegen hergerichtet wird, muss schwierig zu verdauen gewesen sein, egal wie verständnisvoll er sich in der Öffentlichkeit gegeben hat. Es muss für Sergeant eine bittere Pille zu schlucken gewesen sein. Schließlich war er nicht derjenige, der gecrasht ist." Am Ende verpasste Albon mit Platz 11 die Top Ten und konnte für Williams keine Punkte holen. Wäre ihm das gelungen, hätte sich die Entscheidung möglicherweise als richtig erwiesen, so Palmer. "Aber für mich war das eine kurzfristige Sichtweise, die die beteiligten menschlichen Faktoren nicht berücksichtigte, und sie hat sich nicht ausgezahlt," sagte er und glaubt, dass die Entscheidung von Melbourne Sargeant für den Rest der Saison aber sogar noch motivieren könnte. "Mehr denn je hat der Amerikaner jetzt etwas zu beweisen. Nicht nur gegenüber den Medien und den Zuschauern, sondern auch gegenüber seinem eigenen Team."
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Australien-GP, Albert Park Circuit 01. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:20:26,843 h 02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +2,366 sec 03. Lando Norris (GB), McLaren, +5,904 04. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +35,770 05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +56,309 06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:33,222 07. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1:35,601 08. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:40,992* 09. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1:44,553 10. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde 11. Alex Albon (T), Williams, +1 12. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +1 13. Pierre Gasly (F), Alpine, +1 14. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1 15. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1 16. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Out George Russell (GB), Mercedes, Unfall Lewis Hamilton (GB), Mercedes, Motorschaden Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Bremsdefekt *20-sec-Zeitstrafe wegen Bremsmanöver im Duell mit George Russell Nennung zurückgezogen: Logan Sargeant (USA), Williams (Unfall von Alex Albon im freien Training, kein Ersatz-Chassis in Australien)
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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