Die Anhänger des sechsfachen Formel-1-Weltmeisters Lewis Hamilton sind es gewohnt, dass der Engländer mit seiner geliebten Nummer 44 ausrückt. Wieso trug er in Abu Dhabi auf einmal die 1?
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2019 hat sich Lewis Hamilton seinen sechsten Fahrer-WM-Titel erkämpft. Seit Jahren fährt der Engländer mit jener Startnummer, die ihm schon im Kartsport Glück brachte, mit der 44. Die Nummer 1, welche vom Weltmeister getragen werden darf, bleibt verwaist. Aber unserem Leser Karlheiz Bader aus Hildesheim ist aufgefallen: "Auf Bildern vom GP-Wochenende in Abu Dhabi ist Lewis Hamilton mit der 1 des Weltmeisters zu sehen, wo er doch sonst immer mit der 44 fährt. Wieso hat er das getan?"
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Tatsächlich: Im freien Training zum WM-Finale auf dem Yas Marina Circuit von Abu Dhabi pragte eine schwarze 1 oben auf der Fahrerzelle, weiter hinten auf der Motorabdeckung blieb jedoch die gewohnte 44 des Briten stehen (in weiss). Milde Verwirrung nicht nur bei Herrn Bader, sondern auch bei vielen anderen Formel-1-Fans, die sich fragten – wann hatten wir eigentlich letztmals Hamilton mit der 1 des Champions gesehen? Antwort: Für kurze Zeit exakt ein Jahr davon, ebenfalls in Abu Dhabi, da rückte er kurz mit einer roten 1 aus. Über eine ganze Saison jedoch, das ist schon zehn Jahre her, nachdem Lewis mit McLaren 2008 seinen ersten WM-Titel erobert hatte. Als in der Formel 1 permanente Startnummern eingeführt wurden, entschied sich Lewis für die 44. Lewis sagte uns vor einem Jahr in Abu Dhabi zum Nummerntausch: "Ich mag die 1 eigentlich nicht auf dem Wagen. Aber das war nur für ein Training, also bedeutet es nichts. Der Grund, wieso ich das getan habe: Ich bin jetzt sechs Jahre hier. Als das Team die 1 hätte erhalten sollen, war Jenson Button mit BrawnGP Weltmeister geworden und nahm die Nummer zu McLaren mit. Wir sind jetzt fünf Mal Weltmeister geworden, aber nie stand die 1 auf dem Wagen. Ich dachte, es wäre mal für ein Training cool, sie zu zeigen. Also gibt es jetzt Bilder, welche den Silberpfeil mit der 1 zeigen, das ist schön fürs Album später." Und genau das war auch der Hintergrund, die 1 dieses Mal auf dem Wagen zu tragen: Für Werbeaufnahmen und auch als Stellungnahme – wir sind die Nummer 1. Wenn wir in der Formel-1-Historie zurückblättern, dann ist es durchaus nicht ungewöhnlich, dass der Weltmeister keine 1 spazierenfährt. Es gab beispielsweise Fälle, in welchen der Champion gar nicht mehr im Feld war. Da wurde die 1 einfach nicht vergeben. So fuhren die Williams-Fahrer Damon Hill und Alain Prost in der Saison 1993 – also nach der Williams-Trennung von Nigel Mansell Ende 1992 – mit der 0 für Hill und der 2 für Prost. 1994 war der 1993er Champion Alain Prost nach seinem vierten Titel zurückgetreten, Williams ging mit der 0 für Damon Hill und der 2 für Ayrton Senna in die Saison 1994. In den ersten Jahren der Formel-1-WM erhielt der Weltmeister überdies in der folgenden Saison nicht die 1 für den Champion, die Nummern variierten sogar von Rennen zu Rennen. Der letzte Weltmeister, der vor Hamilton ohne die 1 in die neue Saison ging: Emerson Fittipaldi beim Argentinien-GP 1973, wo er kurioserweise die Startnummer 2 trug. Den Rest der Saison dann prangte die 1 auf seinem John Player Special-Lotus. Fittipaldi war es auch, der als erster Fahrer überhaupt die 1 des Weltmeisters die ganze Saison lang trug – das war 1975, bei McLaren. Kurios: Zuvor war der Brasilianer in der Formel-1-WM viermal mit der 1 ausgerückt, aber da war er noch gar nicht Weltmeister ... Lewis Hamilton benützt weiter die 44, "weil mir die 44 einfach mehr bedeutet als die 1. Ich fuhr zu Beginn meiner Karriere mit der 44, damit habe ich meine erste Meisterschaft gewonnen, die Zahl hat eine Geschichte für mich. Die 1 ist von so vielen Piloten ausgeführt worden, von Vettel, von Schumacher, von Senna, die 44 aber nicht. Ich habe die 44 auf dem Wagen, aber ich fühle mich als Nummer 1. Das reicht mir." Feste Startnummern pro Fahrer sind in der Formel 1 seit 2014 zugeteilt. Die Piloten konnten sich ihre Zahl wünschen. Wenn zwei Piloten die gleiche Nummer wollten, dann erhielt Vorwahlrecht, wer sich in der WM 2013 besser platziert hatte. Die Nummer bleibt zugeteilt, bis ein Pilot seine Formel-1-Karriere beendet, erst nach drei Jahren wird sie wieder frei – falls ein Pilot zurückkehrt. Es gibt auch Nummern, die nicht mehr vergeben werden: wie die 17 von Jules Bianchi, der 2015 an den Folgen seines schweren Unfalls in Suzuka 2014 verstarb. Was immer wieder gefragt wird: Ist die Nummer 1 die erfolgreichste Startnummer in der Königsklasse? Antwort: Ja, das ist sie tatsächlich! Hier die erfolgreichsten Nummern in der Übersicht. 1 181 GP-Siege Erster Erfolg: Johnnie Parsons (USA) beim Indy 500 1950 Letzter Erfolg: Sebastian Vettel (D) in Brasilien 2013 Heute verwendet von: niemandem (Lewis Hamilton hätte das Recht, die 1 zu tragen, zieht aber seine 44 vor) 5 144 Siege Erster Erfolg: Alberto Ascari (I) in Grossbritannien 1953 Letzter Erfolg: Sebastian Vettel (D) in Singapur 2019 Heute verwendet von: Sebastian Vettel (D) 2 83 Siege Erster Erfolg: Giuseppe Farina (I) in Grossbritannien 1950 Letzter Erfolg: Mark Webber (AUS) in Grossbritannien 2012 Heute verwendet von: niemandem 6 75 Siege Erster Erfolg: Juan Manuel Fangio (RA) in Frankreich 1950 Letzter Erfolg: Nico Rosberg (D) in Japan 2016 Heute verwendet von: niemandem 3 62 Siege Erster Erfolg: Wolfgang von Trips (D) in den Niederlanden 1961 Letzter Erfolg: Daniel Ricciardo (AUS) in Monaco 2018 Heute verwendet von: Daniel Ricciardo (AUS) 44 62 Siege Erster Erfolg: Maurice Trintignant (F) in Monaco 1955 Letzter Erfolg: Lewis Hamilton in Abu Dhabi 2019 Heute verwendet von: Lewis Hamilton (GB) 8 47 Siege Erster Erfolg: Luigi Fagioli (I) in Frankreich 1951 Letzter Erfolg: Nico Rosberg (D) in China 2012 Heute verwendet von: Romain Grosjean (F) 12 37 Siege Erster Erfolg: José-Froilán González (RA) in Grossbritannien 1951 Letzter Erfolg: Jenson Button (GB) in Ungarn 2006 Heute verwendet von: niemandem 4 37 Siege Erster Erfolg: Giuseppe Farina (I) in Belgien 1951 Letzter Erfolg: Lewis Hamilton (GB) in den USA 2012 Heute verwendet von: Lando Norris (GB) 11 36 Siege Erster Erfolg: Jack Brabham (AUS) in den Niederlanden 1960 Letzter Erfolg: Giancarlo Fisichella (I) in Brasilien 2003 Heute verwendet von: Sergio Pérez (MEX)
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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