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Mick Schumacher (Ferrari) Formel-2-Champion 2020!
​Mick Schumacher hat es geschafft: Beim hochdramatischen Sprintrennen von Sakhir geht er leer aus, wird aber dennoch Formel-2-Champion. Den letzten Saisonlauf gewinnt Jehan Daruvala.
Formel 1
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Ferrari-Nachwuchspilot Mick Schumacher hat sein Saisonziel erreicht: Nach dem EM-Titel in der Formel 3 der Saison 2018 ist er nun Formel-2-Champion 2020. Schon vor dem Finale in der Wüste von Sakhir (Bahrain) stand fest, dass der Sohn der Rennfahrerlegende Michael Schumacher in der kommenden Saison in die Formel 1 hochrückt – als 2021er Grand-Prix-Fahrer des US-amerikanischen Haas-Rennstalls.
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Die Ausgangslage vor den letzten 120,462 Formel-2-Kilometern einer turbulenten Saison sprach alles für Schumacher: Er ging mit einem Vorsprung von 14 Punkten auf seinen Titelrivalen Callum Ilott ins Finale, doch die maximale Punktebeute in einem Formel-2-Sprint besteht aus 17 Punkten – 15 für den Sieg, 2 für die beste Rennrunde. Mick konnte sich also einen sechsten Rang leisten, ungeachtet von Ilotts Ergebnis, um sich den Titel zu schnappen. Ein weiterer Vorteil für Schumacher: Er konnte vor seinem englischen Gegner ins 34-Runden-Rennen gehen – als Dritter in der Startaufstellung, Illot als Vierter. Schumacher war bester Laune, denn im Hauptrennen war er von Rang 18 nach vorne gefahren und hatte einige Berührungen mit gegnerischen Fahrzeugen überstanden: "Unser Renn-Speed stimmte, das war eines unserer besten Einsätze der ganzen Saison." Nach einer Strafversetzung des zunächst zweitplatzierten Nikita Mazepin (2021 Haas-Stallgefährte von Mick Schumacher) sprangen für Prema die Ränge 4 (Robert Shwartzman) und 6 (Mick Schumacher) heraus, damit sicherten sich die Italiener schon vor dem Sprint die Formel-1-Teamwertung. Callum Ilott vor dem Start: "Der Rückstand auf Mick ist gross, gewiss, aber es ist nicht unmöglich, noch Meister zu werden. Ich werde alles geben." Beim Start unter trübem Himmel (viel Wind, viel Sand in der Luft) kam Schumacher sehr gut weg, rückte schon vor auf Rang 2, dann aber verbremste sich der Deutsche zwei Mal, welchen Schaden würde das für die Reifen bedeuten? Weiter hinten machte Ilott einen Rang gut gegen Shwartzman, Callum damit hinter Schumacher Vierter. An der Spitze Dan Ticktum vor Jehan Daruvala. Mick Schumacher meldete sich am Funk: "Ich habe einen Bremsplatten rechts vorne." Würde er dennoch ohne Stopp durchkommen? Lieber frische Reifen holen oder diesen Walzensatz wie rohe Eier ins Ziel tragen? In der vierte Runde ging Schumacher an Daruvala vorbei, Bremsplatten hin oder her, mit einem mutigen Manöver in Kurve 6, das den Inder komplett überraschte. Ein Reifenwechsel kostet 33 Sekunden in der Boxengasse, dazu sechs Sekunden für den Stopp an sich, diese 39 Sekunden Verlust konnte sich Mick nicht leisten, wenn er punkten wollte. Nach sieben Runden wurde Schumacher langsamer, Daruvala holte sich den zweiten Rang zurück, Mick dachte an die Meisterschaft und liess ihn ziehen. Bordkamerabilder zeigten, welch starken Vibrationen sein Auto ausgeliefert war. Mick nun wieder direkt vor Ilott, der Engländer deutlich schneller. Runde 11: virtuelle Safety Car-Phase, weil ein verlorenes Luftleit-Element des Wagens von Louis Delétraz von der Bahn gefischt werden musste. Eine kurze Atempause für Mick Schumacher. Daruvala attackierte Ticktum, auf der Jagd nach seinem ersten Sieg in der Formel 2, weiter hinten fuhr Mick Schumacher Kampflinie gegen Ilott. Er wollte sich so lange es geht verteidigen. Schumacher rutschte in Runde 18 kurz von der Bahn, mogelte sich aber vor Ilott auf die Bahn zurück. Es wurde klar, es war nur noch eine Frage der Zeit, bis Ilott und die dahinter folgenden Autos vorbeizieen würden. Zu Beginn der 18. Runde blockierte Schumacher, blockierte auch Ilott die Räder, Shwartzman schlüpfte an Ilott vorbei, aber nur für ein paar Kurven, dann holte sich Ilott Rang 4 zurück. Zu Beginn der 19. Runde die beiden Titelrivalen wieder Seite an Seite, dieses Mal ging Ilott vorbei, sofort wurde Mick auch von Shwartzman und Zhou überholt – Mick tauchte für frische Reifen an die Box! Die grossen Fragen nun: Mit einem Mick wohl ohne Punkte musste Ilott gewinnen, um die 14 Punkte Rückstand gutzumachen. Schumacher fiel auf den zweitletzten Rang zurück. Ilott kämpfte nun aber seinerseits mit Reifenproblemen, hatte Micks Stallgefährte Shwartzman im Nacken. Prema meldete sich beim St. Petersburger am Funk: Er musste versuchen, Callum zu überholen und so zu verhindern, dass sich Ilott Richtung Spitze verabschiedet. Ticktum und Daruvala kabbelten sich an der Spitze, Ilott dahinter hoffte, sie würden sich gegenseitig von der Bahn befördern. Hinter Ilott nun sein UNI-Virtuosi-Stallgefährte Guanyu Zhou, der ihm ein wenig den Rücken freihalten konnte. Aber nicht für ange: Der Chinese wurde vom Red Bull-Junioren Yuki Tsunoda überholt, dem konnte egal sein, was Ilott plant – der Japaner wollte einen Podestplatz erobern. Runde 25: Dieses Mal wieder Daruvala vorne, Ticktum rutschte beim Gegenangriff in Kurve 1 geradeaus. Weiter hinten schnappte sich Tsunoda Ilott, der Anspruch von Callum auf den Titel verpuffte. Eine Runde später fiel Ilott mit abbauenden Reifen auch hinter Zhou zurück, jetzt nur noch Fünfter.
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Mick erhielt über Funk die Nachricht: "Die Reifen von Ilott sind am Ende." Ilott verlor weiter Boden und einen Rang an Giuliano Alesi, aber das spielte keine Rolle mehr.
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Erster Formel-2-Sieg für den Inder Jehan Daruvala in einer überaus interessanten Saison, vor Yuki Tsunoda und Dan Ticktum.
Callum Ilott kam letztlich als Zehnter ins Ziel, Mick Schumacher wurde 18. und ist neuer Champion! Mick stöhnte hörbar berührt am Funk: "Mir fehlen die Worte, ich kann nur sagen – danke." Formel-2-Sprint von Sakhir 1. Jehan Daruvala (IND), Carlin 2. Yuki Tsunoda (J), Carlin, +3,561 3. Dan Ticktum (GB), DAMS, +3,902 4. Guanyu Zhou (RCH), Uni-Virtuosi Racing, +5,615 5. Robert Shwartzman (RU), Prema Racing, +7,585 6. Giuliano Alesi (F), MP Motorsport, +9,040 7. Luca Ghiotto (I), Hitech Grand Prix, +11,093 8. Felipe Drugovich (BR), MP Motorsport, +13,878 9. Nikita Mazepin (RU), Hitech Grand Prix, +14,536 10. Callum Ilott (GB), Uni-Virtuosi Racing, +16,023 11. Pedro Piquet (BR), Charouz Racing System, +16,157 12. Christian Lundgaard (DK), ART Grand Prix, +17,051 13. Louis Delétraz (CH), Charouz Racing System, +20,176 14. Marcus Armstrong (NZ), ART Grand Prix, +21,844 15. Roy Nissany (IL), Trident, +23,639 16. Marino Sato (J), Trident, +26,089 17. Sean Gelael (RI), DAMS, +26,759 18. Mick Schumacher (D), Prema Racing, +28,529 19. Guilherme Samaia (BR), Campos Racing, +35,936 20. Artem Markelov (RU), BWT HWA Racelab, +59,769 21. Théo Pourchaire (F), BWT HWA Racelab, +1 Runde Out Ralph Boschung (CH), Campos Racing, Antriebsschaden
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Schlussstand nach 24 Rennen 1. Schumacher 215 2. Ilott 201 3. Tsunoda 200 4. Shwartzman 177 5. Mazepin 164 6. Zhou 151,5 7. Lundgaard 149 8. Delétraz 134 9. Drugovich 121 10. Ghiotto 106 11. Ticktum 96,5 12. Daruvala 72 14. Armstrong 52 14. Jack Aitken (GB) 48 15. Nobuharu Matsushita (J) 42 16. Vips (EST) 16 17. Alesi 12 18. Markelov 5 19. Nissany 5 20. Piquet 3 21. Sean Gelael 3 22. Sato 1 23. Hughes 0 24. Samaia 0 25. Boschung 0 26. Pourchaire 0
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