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17. April 2005: Der letzte brasilianische MotoGP-Sieg
Vor genau 20 Jahren wurde in Estoril ein Rennen ausgetragen, das den letzten brasilianischen MotoGP-Sieger hervorbrachte: Alex Barros. Warum das zweite Saisonrennen nicht nur Jubel hervorrief, zeigt ein Blick zurück.
MotoGP
Der letzte brasilianische MotoGP-Sieger: Alex Barros
Im Artikel erwähnt



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Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Auf der iberischen Halbinsel herrscht meist Sonnenschein – die Rennen verlaufen in der Regel trocken. Auf der GP-Strecke von Estoril wurde ab dem Jahr 2000 regelmäßig Station im Kalender der Motorrad-Weltmeisterschaft gemacht. Erfolgreichster Pilot war damals Valentino Rossi, der zwischen 2001 und 2004 die Rennen in der 500-ccm-Klasse beziehungsweise MotoGP gewann.
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Am 17. April 2005 regnete es am frühen Morgen, und auch den restlichen Renntag hingen Regenwolken über der Strecke, die bis zum Start des MotoGP-Rennens so stark abtrocknete, dass die Piloten nur mit Slick-Reifen konkurrenzfähig sein würden. Einige nasse Asphaltstreifen waren sichtbar, hatten allerdings keinen Einfluss auf die Reifenwahl. Von der Pole-Position startete der damals 34-jährige Alex Barros. Der Brasilianer fuhr für Camel Honda und war spätestens seit 1989 fester Bestandteil der GP-Szene. Er galt damals als Riesentalent, doch wie so oft blieb es bei mehreren Podestplätzen und einzelnen Siegen – eine Top-3-Platzierung in der WM gelang ihm nie. 2005 ging er in seine 16. Saison in der höchsten Kategorie, es sollte seine vorletzte werden. Die Führung schnappte sich nach dem Start ein anderer: Sete Gibernau (Honda). Gemeinsam mit Alex Barros gelang es ihm, sich von der Konkurrenz etwas abzusetzen – nach zehn Runden hatten die beiden einen Vorsprung von 7 Sekunden auf das nachfolgende Duo, Valentino Rossi (Yamaha) und Max Biaggi (Honda). Von den Ducati war zu dieser Rennphase wenig zu sehen. Carlos Checa tauchte in der Anfangsphase kurz vorne auf, fiel jedoch rasch ins Mittelfeld zurück.
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Gegen Rennmitte wurden die weißen Flaggen geschwenkt. Diese wiesen die Fahrer darauf hin, dass in diesem Streckenabschnitt Regen fällt. Zu diesem Zeitpunkt waren es nur einige Tropfen, doch sobald Tropfen auf das Visier fallen, ist die Nervenstärke der Piloten gefragt. Sete Gibernau wurde zum Versuchskaninchen – und warf seine Führung weg.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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"Ich musste mich nach den Flaggen der Streckenposten richten. Das war die einzige Orientierung, die ich hatte, um einzuschätzen, wie viel Wasser auf der Strecke war", analysierte Gibernau nach dem Rennen. "Am Ende war es so: Wer vorne lag, ist gestürzt, und die anderen konnten daraus ihre Schlüsse ziehen. Ich bin die Kurve deutlich langsamer eingefahren als in der Runde zuvor, weil wir das Tempo schon rausgenommen hatten. Aber es hat so stark geregnet, dass ich trotzdem gestürzt bin." Gibernau versuchte den Fehler auf das Reglement zu schieben. Damals wurde die Flag-to-Flag-Regel eingeführt, die es Fahrern erlaubte, das Motorrad zu wechseln. Nur: Während dieses Rennens nutzte niemand diese Möglichkeit – alle blieben auf Slicks.
Kritisch wurde es in den letzten Runden, als der Regen stärker wurde. Alex Barros war nun der erste, der die Bedingungen einschätzen musste und einen Balanceakt auf nasser Ideallinie vollführte. Er agierte vorsichtig, profitierte aber von einem 10-Sekunden-Vorsprung auf Rossi, den der "Doktor" bis auf 2,7 Sekunden bis zum Rennende kürzen konnte. "Am Anfang bin ich nicht gut gestartet, also musste ich schnell aufholen, weil ich nicht wollte, dass vorne jemand wegzieht und eine Lücke aufmacht", resümierte Barros. "Sete war schnell und dann hat es teilweise ein wenig geregnet. In einer Runde habe ich etwas nachgelassen, weil der Regen stärker wurde, und zu der Zeit wurde das Tempo im Feld auch etwas langsamer, also habe ich versucht zu überholen. Ich habe Sete wieder eingeholt, und dann unterlief ihm ein Fehler als am Ende der Geraden der Regen stärker wurde. Er hat hart gebremst und das Vorderrad verloren. Danach musste ich den Vorsprung halten. Vor allem in den ersten zwei Kurven war es wirklich schwierig."
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Für Barros war es der letzte MotoGP-Sieg seiner Karriere – insgesamt sieben Grand-Prix-Erfolge stehen für ihn zu Buche. 2006 wechselte er ins Superbike-Paddock, ehe er 2007 für Pramac Ducati ein letztes Mal in der MotoGP fuhr und in Mugello sein letztes Podium holte. Danach war Barros jahrelang in der brasilianischen Superbike-Meisterschaft unterwegs. Brasilien wartet weiterhin auf einen MotoGP-Sieg seit dem 17. April 2005, immerhin gewann Diogo Moreira 2023 in Mandalika das Moto3-Rennen und beendete damit eine lange Durststrecke für das Südamerikanische Land. 2026 kehrt die MotoGP nach Brasilien zurück. Auf dem Autodromo Ayrton Senna in Goiania werden die Rennen stattfinden, wie sie es bereits von 1987 bis 1989 taten. Zumindest in der Moto2 dürfte ein Heimsieg realistisch sein, vorausgesetzt, Diogo Moreira fährt 2026 eine weitere GP-Saison. Nicht mitgezählt sind die Siege von Eric Granado in der MotoE.
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