Statt Suzuki: GASGAS könnte als Nachfolger einsteigen
Falls sich Suzuki tatsächlich aus der MotoGP-WM zurückzieht, wird der Teamplatz für einen anderen Hersteller reserviert. Bisher kommt nur GASGAS ernsthaft für die Nachfolge in Frage.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Es war ein völlig unerwarteter Schock. Nach dem Ende des Testtages auf dem Circuito de Jerez versammelten die japanischen Suzuki-Manager die Teammitglieder in der Box und übermittelten ihnen die Hiobsbotschaft aus Japan, die der Suzuki-Vorstand ausgeheckt hatte: Das MotoGP-Werksteam wird am Jahresende 2022 zugesperrt.
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Während jetzt bei WM-Promoter Dorna Sports S. L. beratschlagt wird, wie hoch die Schadensersatzklage wegen Vertragsbruchs (Suzuki-Rückzug nach einem Jahr trotz Vertrags bis Ende 2026) ausfallen könnte, blicken die Manager von Honda, Yamaha, Ducati, Aprilia und KTM gespannt auf die neue Situation. In der MSMA (Motorcycle Sports Manufacturers‘ Assocation) war das Klima zuletzt wegen des umstrittenen Front Ride Height Devices von Ducati angespannt, aber jetzt rücken die fünf verbleibenden MotoGP-Hersteller eng zusammen. Jetzt soll keiner mehr ausscheren, wenn die spektakuläre MotoGP-Weltmeisterschaft weiter auf dem höchsten Niveau gedeihen soll. Fakt ist: Die 2023 fehlenden zwei Teamplätze bleiben für einen Hersteller reserviert, es wird bis Ende 2026 kein zusätzliches Privatteam akzeptiert, das ist vertraglich vereinbart.
Jetzt stellt sich die Frage: Welches Motorradwerk kommt für einen Einstieg in die MotoGP in Frage?
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BMW und Kawasaki haben die Sinnhaftigkeit eines MotoGP-Engagements immer bestritten, obwohl das Jahresbudget kaum höher wäre als in der Superbike-WM, weil die Zuschüsse der Dorna jenseits von 5 Millionen Euro pro Jahr liegen und durch die Einheits-ECU und die Einheitsreifen die Kosten klar gesunken sind.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Doch der "return of investment" ist in der MotoGP-Klasse mit Sicherheit wesentlich höher als in der Superbike-WM, das zeigt sich bei den TV-Einschaltquoten, bei den Zuschauerzahlen und der Anzahl der interessierten Veranstalter.
Neben BMW und Kawasaki kommt in absehbarer Zeit auch MV Agusta nicht für die MotoGP-WM in Frage, wegen der viel zu geringen Stückzahlen. Außerdem dürfte der russische Eigentümer heute andere Probleme haben als ein 30-Mio-Investment für die Königsklasse. Bei MV Agusta reicht das Geld und das Know-how nicht einmal für die Moto2: Die Truppe liegt dort in der Marken-WM an letzter Stelle, in der Team-WM ebenfalls.
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Viel aussichtsreicher ist ein Einstieg der ursprünglich spanischen Motorradmarke GASGAS, die vor drei Jahren von der Pierer Mobility AG gekauft wurde und inzwischen 2022 die Dakar-Rallye gewonnen hat, dazu Rennen in der MXGP-WM und in der Moto3-WM sowie in der US Supercross-Meisterschaft. Dazu hat Jake Dixon mit dem Aspar-GASGAS-Team in Austin mit Platz 3 schon einen Podestplatz in der Moto2-WM 2022 erobert. Die Pierer Mobility AG setzt in der Moto3-WM auch Motorräder für KTM, Husqvarna und CFMoto ein, dadurch entsteht ein unerschöpfliches Reservoir von Kandidaten für die MotoGP. Schon jetzt fahren in der MotoGP bei KTM vier Eigenbau-Fahrer: Brad Binder, Miguel Oliveira, Remy Gardner und Raúl Fernández. Und für die Zukunft befinden sich in der Pierer-Gruppe Ausnahmekönner wie Pedro Acosta, Ayumu Sasaki, Xavier Artigas, Jaume Masia, Augusto Fernandez, Sergio Garcia, Izan Guevara und so weiter in der Warteschleife.
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Deshalb wird bei KTM in Österreich schon seit eineinhalb Jahren regelmäßig über ein drittes MotoGP-Team (nach Red Bull und Tech3) nachgedacht. Bereits im August 2021 kam dabei erstmals die Marke GASGAS ins Gespräch. GASGAS könnte mit weitgehend baugleichen KTM RC16-Bikes fahren. Und es könnte ein existierendes Moto2-Team wie jenes von Aspar als Dienstleister und Logistikpartner unter Vertrag genommen werden, wie es Aprilia sieben Jahre lang mit Gresini Racing vorexerziert hat. "Ja, warum nicht? Bevor wir gute Fahrer verlieren, machen wir lieber ein drittes MotoGP-Team. Wir sind jetzt ein Jahr weiter mit unserem MotoGP-Projekt, wir sind stabil aufgestellt. Von dem her ist alles möglich", erklärte Pit Beirer, der Motorsport-Direktor von KTM, gegenüber SPEEDWEEK.com. Aber realistisch wäre so ein Projekt voraussichtlich erst 2024 umsetzbar. Bis dann sind auch weitere Talent reif für die MotoGP, obwohl mit Piloten wie Miller, Mir, Rins und eventuell Pol Espargaró für 2023 etliche Asse bisher ohne Vertrag dastehen. Bei der Pierer Mobility AG mit den Marken KTM, Husqvarna und GASGAS war das Projekt mit dem dritten MotoGP-Team eine Weile nicht mehr mit Nachdruck verfolgt worden. Denn man will zuerst mit Tech3 wieder Erfolge feiern.
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Und eigentlich wollte Dorna-CEO irgendwann sechs Werksteams mit je einem Kundenteam im Startfeld haben, also zwölf Teams. Doch Suzuki und Aprilia haben bis heute kein Satellitenteam zustande gebracht, dafür fährt Ducati zumindest 2022 und 2023 wie zuletzt 2018 mit vier MotoGP-Teams. "Wenn Ducati vier Teams hat, kann die Pierer Mobility-Gruppe auch mit drei Teams fahren" gibt Beirer zu bedenken. "Eine gute Idee. Aber zuerst müssen wir GASGAS in der Moto2-WM etablieren", erklärte Stefan Pierer, der Vorstandsvorsitzende, letztes Jahr im Interview mit SPEEDWEEK.com auf die Frage, ob er sich vorstellen könnte, mit der neu erworbenen Marke GASGAS als drittes Team in die Königsklasse einzusteigen.
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Inzwischen dominiert GASGAS im Aspar-Martinez-Team mit Sergio Garcia und Izan Guevara die Moto3-WM, Jake Dixon macht in der Moto2 im GASGAS-Team gute Figur. "Durch die GASGAS-GP-Teams in den zwei kleinen Klassen haben wir jetzt eine zweite Leiter für unsere Talente, die wir von ganz unten bis in die MotoGP aufbauen", stellte Stefan Pierer fest. Aspar-GASGAS-Teambesitzer Martinez wäre als Partner und Dienstleister jederzeit fähig, für GASGAS ein MotoGP-Team zu bilden, denn "Aspar" hat von 2012 bis 2018 ein MotoGP-Team betrieben – mit CRT-Bikes von Aprilia, mit Open-Class-Bikes von Honda und nachher mit Ducati-Prototypen, dazu mit Topfahrern wie Aleix Espargaró, Randy de Puniet, Nicky Hayden und Álvaro Bautista. Ergebnisse MotoGP Jerez (1. Mai):
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1. Pecco Bagnaia (I), Ducati, 25 Runden in 41:00,554 min 2. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,285 sec 3. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +10,977 4. Marc Márquez (E), Honda, +12,676 5. Jack Miller (AUS), Ducati, +12,957 6. Joan Mir (E), Suzuki, +13,934 7. Takaaki Nakagami (J), Honda, +14,929 8. Enea Bastianini (I), Ducati, +18,436 9. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +18,830 10. Brad Binder (ZA), KTM, +20,056 11. Pol Espargaró (E), Honda, +20,856 12. Miguel Oliveira (P), KTM, +23,131 13. Alex Márquez (E), Honda, +25,306 14. Maverick Vinales (E), Aprilia, +27,358 15. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +27,519 16. Luca Marini (I), Ducati, +29,278 17. Andrea Dovizioso (I), Yamaha, +35,204 18. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +35,361 19. Alex Rins (E), Suzuki, +38,922 20. Remy Gardner (AUS), KTM, +43,378 21. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +44,299 22. Jorge Martin (E), Ducati, +1:07,681 min – Stefan Bradl (D), Honda, 15 Runden zurück – Johann Zarco (F), Ducati, 16 Runden zurück – Darryn Binder (ZA), Yamaha, 20 Runden zurück WM-Stand nach 6 von 21 Grand Prix: 1. Quartararo 89 Punkte. 2. Aleix Espargaró 82. 3. Bastianini 69. 4. Rins 69. 5. Bagnaia 56. 6. Mir 56. 7. Zarco 51. 8. Brad Binder 48. 9. Marc Márquez 44. 10. Oliveira 43. 11. Miller 42. 12. Pol Espargaró 35. 13. Martin 28. 14. Viñales 27. 15. Nakagami 21. 16. Morbidelli 18. 17. Alex Márquez 16. 18. Bezzecchi 15. 19. Marini 14. 20. Dovizioso 8. 21. Darryn Binder 6. 22. Gardner 3. Konstrukteurs-WM:
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