Alvaro Bautista enttäuscht: Mehr von Honda erwartet
Der ehemalige Superbike-Vizeweltmeister Alvaro Bautista spricht erstaunlich offen über seinen Wechsel von Ducati zu Honda und den Schock, den er nach den ersten Runden mit der neuen Fireblade CBR1000RR-R hatte.
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In der ersten Saisonhälfte 2019 waren der damalige Superbike-Rookie Alvaro Bautista und die neue Ducati Panigale V4R unschlagbar, die ersten elf Rennen gewann der Spanier. Zum Saisonende waren es 16, beachtliche 24 Mal stand Bautista auf dem Podium. Und dennoch wurde er nur Vizeweltmeister hinter dem überragenden Jonathan Rea auf seiner Kawasaki. Überraschend wechselte Bautista für 2020 von Ducati zu Honda. Der größte Motorradhersteller lockte mit einem besseren Gehalt als die Italiener, außerdem ist die neue Fireblade CBR1000RR-R vielversprechend.
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Der Saisonstart in Australien lief wie geplant und Bautista zeigte mit zwei sechsten Plätzen in den Hauptrennen ansprechende Leistungen. Dann wurde die Welt von der Lungenkrankheit Covid-19 aus den Angeln gehoben und nichts ist seitdem, wie es vorher war. Monatelang lag die Entwicklung der neuen Honda auf Eis, sämtliche in Suzuka/Japan geplanten Testtage mussten wegen Reisebeschränkungen gestrichen werden. Bautista sorgte zwar im zweiten Hauptrennen in Aragon als Dritter für den ersten und bislang einzigen Podestplatz mit dem neuen Motorrad, als Neunter und Zehnter in der Weltmeisterschaft blieben der 36-Jährige und sein Teamkollege Leon Haslam aber unter den eigenen Erwartungen.
"Als ich die Honda das erste Mal fuhr, hielt ich das Bike für unfahrbar", erzählte Bautista SPEEDWEEK.com. "Es gab nichts, was ich mochte. Bei den Wintertests fragte ich mich, was ich hier mache. Noch bei den Tests im Januar und Februar hatte ich enorme Probleme. Ich hatte kein Gefühl mit der Fireblade und konnte das Limit nicht finden. Für mich war es eine Katastrophe, ich dachte, das wäre das Ende meiner Karriere. Ich war sehr, sehr besorgt."
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Sämtliche Entwicklungen mussten 2020 während der Rennwochenenden vorangetrieben werden. Ab dem vierten von acht Events in Aragon war das Motorrad bis auf Ausnahmen gut genug, um regelmäßig in die Top-5 zu fahren.
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"Jetzt bin ich überzeugt, dass wir mit diesem Projekt einen guten Stand erreicht haben", so Bautista. "Ich weiß, dass unsere Leistungen unter normalen Umständen ein bisschen besser gewesen wären. Aber die Situation war für alle gleich. Ich hatte größere Verbesserungen erwartet. Nicht, was die Hilfe aus Japan betrifft, dort war die Lage ebenfalls schwierig. Ich meine eher, was das Nützen des vorhandenen Pakets betrifft. Bevor wir den nächsten Schritt machen können, müssen wir erst alles was wir haben perfekt hinbekommen. Wir konnten das Potenzial des Motorrads nicht vollständig ausschöpfen. Deshalb bin ich nicht zufrieden – wir hätten mehr erreichen können."
"Von außen betrachtet sieht man nur die Ergebnisse", ergänzte der Honda-Star. "Diese sagen aber nichts über das Gefühl aus, das ich auf dem Motorrad habe. Während eines Rennwochenendes dauerte es zu lange, bis wir mit der Abstimmung dort waren, wo wir hin müssen. Wir hatten oft erst für das erste Rennen oder sogar erst für das Sprintrennen eine Basisabstimmung, mit der andere in FP1 beginnen."
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