Crash von Toprak Razgatlioglu muss ein Weckruf sein
Die Superbike-WM fährt auf einigen Rennstrecken, die nicht den höchsten Sicherheitsstandards entsprechen. Rekordchampion Jonathan Rea erklärt, weshalb das Thema so schwierig ist.
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Toprak Razgatlioglu hatte bei seinem Einschlag in den Reifenstapel vor Kurve 14 alles Glück der Welt, der Unfall hätte schlimm enden können. "Die Stelle ist schwierig", analysierte der WM-Zweite Nicolo Bulega. "Man ist dort sehr schnell, befindet sich in Schräglage und muss dann sehr hart bremsen. Für mich ist es auf dieser Rennstrecke die heikelste Kurve, denn es geht auch noch leicht bergab. Ich habe es mir nicht im Data-Recording angeschaut, aber bei Vollgas im fünften Gang ist man dort wirklich sehr schnell."
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Jonathan Rea hat auf dem Circuit de Nevers neunmal gewonnen, er kann die Örtlichkeit wie kaum ein anderer einschätzen. "Das war ein schrecklicher Sturz, ich verstehe nicht, weshalb ihn die TV-Regie noch einmal zeigen musste", kritisierte der Yamaha-Werksfahrer. "Wir diskutieren jedes Jahr über die Mauer dort. Aber es braucht dort eine Mauer, sonst können Bikes von Gestürzten andere Fahrer erwischen. Toprak krachte in die Mauer. Wäre das in einem anderen Winkel passiert, wären die Konsequenzen desaströs. Ich habe unter meinem Helm geschrien, als ich die Wiederholung sah. Er hatte viel Glück, dass er die Mauer mit der Seite des Körpers erwischte und nicht mit dem Kopf. Ich weiß nicht, weshalb man so einen Unfall wiederholt, wenn wir anschließend wieder rausfahren müssen. Das ist von den TV-Leuten recht dumm." Nach dem Unfall fragte sich jeder, weshalb an dieser Mauer keine Airfences angebracht sind. "Leider ist das auf vielen Strecken so", hielt Rea fest. "Die Bikes werden schneller, aber die Strecken nicht größer. Jeder will schneller fahren, Pirelli will bessere Reifen bauen, die Dorna sorgt dafür, dass es Super-Concession-Teile gibt. Für alle geht es vorwärts, die Streckenbegrenzungen werden aber nicht nach hinten versetzt. Die FIM hat Programme, um Stürze zu simulieren. Aber manchmal passieren ungewöhnliche Stürze, etwa beim Geradeausfahren, wo man sie nicht erwartet. Leider haben wir nicht das Glück, dass wir uns die Strecken aussuchen können, auf denen wir fahren. Wir haben eine Meisterschaft mit zwölf Veranstaltungen und können uns glücklich schätzen, dass wir beispielsweise in Most fahren. Das ist unsere Realität, gewisse Umstände müssen wir akzeptieren. Wir können nicht immer Strecken mit Homologationsgrad A haben. Wir fahren Motorradrennen und müssen gewisse Risiken akzeptieren. Ich bin mir sicher, dass sie dort am Samstag Airfences anbringen."
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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