Jonathan Rea: Tiefer Respekt vor Casey Stoner
Das mittelfristige Ziel von Jonathan Rea ist klar: die MotoGP-WM. Dass MotoGP nicht gleich Superbike ist, musste er während seiner Gasteinsätze für Casey Stoner schmerzlich erfahren.
Bei den Rennen in Misano und im MotorLand Aragón durfte Jonathan Rea den verletzten Casey Stoner im Repsol-Honda-Werksteam zweimal vertreten. Der Brite schlug sich achtbar, war von den Leistungen eines Stoner aber erwartungsgemäss weit entfernt.
Rea hatte vollen Einblick in die Daten seines Teamkollegen Dani Pedrosa und auch in die Daten Stoners aus den vorherigen Rennen. Einem Stirnrunzeln folgte respektvolles Kopfnicken. "Was mir vor allem fehlte", meinte Rea, "war das Selbstvertrauen, das Hinterrad in voller Schräglage durchdrehen zu lassen. Mein Daten-Ingenieur sagte mir, dass ich bei 55 Grad Schräglage das Gas einfach voll aufreissen soll. Im Kopf wusste ich, dass ich es tun muss. Aber meine Gashand wollte den Befehl einfach nicht umsetzen. Mein Unterbewusstsein sagte mir, dass ich drei Meter hoch in der Luft enden würde."
"Casey ist so lange MotoGP gefahren, er versteht die Elektronik perfekt", meint Rea zum zurückgetretenen zweifachen Weltmeister. "Erfahrung kann man im Rennsport nicht kaufen. Wie er den Hinterreifen in voller Schräglage durchdrehen lässt, ist unglaublich. Ich war sprachlos."
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