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«Es wird nochmal enger!»

Von Marcus Lacroix
Mercedes (hier Paffett) war bei den ITR-Tests stark.

Mercedes (hier Paffett) war bei den ITR-Tests stark.

Ausblick von Rekordmeister Bernd Schneider auf den DTM-Auftakt in Hockenheim.

Wie alle anderen Fans und Beobachter erwartet auch Bernd Schneider den Saisonstart in Hockenheim mit grosser Spannung. Und hofft naturgemäss, dass seine langjährigen Weggefährten von Mercedes diesmal einen besseren Start in die Saison legen als im vergangenen Jahr, als Audi in Hockenheim klar dominierte.
«Wir waren in den ersten Rennen noch nicht auf dem Punkt», erinnert sich der Rekordmeister. «In Hockenheim hatten wir schlichtweg keine Chance. Einzig Paul Di Resta konnte im Rennen eine sehr gute Pace gehen. Leider fuhr er eben nicht vorne, sondern musste nach dem Problem beim Boxenstopp eine Aufholjagd starten. »

Erst am Norisring (bei Greens Sieg in Mugello war man deutlich leichter als Audi) waren die Sternkrieger wieder bei der Musik. «Wir wussten, wenn wir die eine oder andere Verbesserung hinkriegen, können wir wieder den Anschluss finden», erzählt Schneider. «Aber letzlich haben wir ihn erst gefunden, als der Zug schon abgefahren war. Der Punkt war, dass wir zu Beginn einfach nicht voll aussortiert gewesen waren. Es gab kein konstruktives Problem am Auto. Wäre das so gewesen, hätten wir Fahrer uns beschwert. Aber es hat sich ja alles gut angefühlt – wir waren einfach einen Tick zu langsam.»

Weil die Wintertestfahrten generell gut gelaufen waren, reisten die HWA-Mannen mit dem trügerischen Gefühl, voll konkurrenzfähig zu sein, ins Badische. «Das Kräfteverhältnis auf Basis der Tests einzuschätzen, ist unheimlich schwer», begründet Schneider. «Erst als in Hockenheim die Karten auf den Tisch gelegt wurden, haben wir gemerkt: Oh, uns fehlen zwei oder drei Zehntel. So ein Rückstand ist in der heutigen DTM nicht leicht aufzuholen. Respekt an HWA, dass sie es überhaupt hingekriegt haben.»

Von daher lässt sich der 44-Jährige von den überzeugenden Auftritten der Schwaben vor allem beim letzten ITR-Test 2009 in Hockenheim nicht blenden: «Man muss vorsichtig sein. Audi hat ja kein komplett neues Auto gebaut. Und warum sollte die Evolution langsamer sein als das letztjährige Modell? Die Rundenzeiten beim ITR-Test waren allgemein noch nicht auf dem Niveau des letztjährigen Saisonfinales. Von daher haben alle noch Spielraum. Ob dann letztlich Mercedes oder Audi ganz leicht die Nase vorne hat, werden wir erst im Qualifying in Hockenheim sehen.»

Und das, prophzeit auch Schneider, verspricht ein Knaller zu werden: «Ich bin mir ziemlich sicher, dass die ganze Kiste nochmal enger geworden ist, so wie es seit 2000 von Jahr zu Jahr enger wurde. Ich glaube auch, dass der Entwicklungsschritt der Autos zwischen 2008 und 2009 geringer ausgefallen ist. Die Vorjahresautos sind beim Auftakt 20 Kilogramm leichter als die Neuwagen. Diese Gewichtsdifferenz ist enorm. Ich wäre nicht überrascht, wenn in Q3 auf einmal drei 2008er-Autos stehen würden. Denn die Jungs in den Gebrauchten sind richtig schnell.»

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