Nico Hülkenberg hat eine Zukunft in der Formel 1

Marc Surer: «Mercedes blufft, Warnung vor Red Bull»

Von Rob La Salle
​Marc Surer, Schweizer F1-Experte der deutschen Sky, hat sich den Barcelona-Wintertestbetrieb in Ruhe angesehen. Der Basler sagt, wen wir beim Saisonstart in Australien besonders im Auge haben sollten.

Die neue Formel 1 erfüllt bislang die Erwartung, markant schneller zu sein. Das konnte auch Sky-GP-Experte Marc Surer (65) im Rahmen der Wintertests auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya sehen: «Dass die Formel 1 breiter, lauter und schneller werden würde, das wussten wir schon vor den Testfahrten. Bei den Tests haben wir aber erstmals gesehen, was das auf der Strecke bedeutet: Bis zu vier Sekunden schnellere Rundenzeiten, obwohl die Autos rund 20 Kilogramm schwerer sind! Entlang der Strecke ist leicht zu erkennen, wie brachial die Piloten in die Kurven stechen.»

Dabei helfen auch die Haiflossen, von den meisten Fans wenig geliebt. Der frühere GP-Pilot Surer erklärt: «Die Flossen dienen dazu, die Luftströmung vor dem Heckflügel zu beruhigen. Mercedes und einige andere Teams haben sogar zusätzlich einen zweiten Miniflügel vor den Heckflügel gebaut – das ist alles furchtbar hässlich und sollte verboten werden. Der neue Formel-1-Sportdirektor Ross Brawn sieht das zum Glück ähnlich.»

Gretchenfrage vor der Saison: Ist Ferrari in diesem Jahr in der Lage, Mercedes zu schlagen? Marc Surer antwortet: «Der Ferrari geht gut und ist das schlankste Auto im Feld. Kimi Räikkönen fuhr in Barcelona mit dem neuen Ferrari nicht zufällig Bestzeit. Ich frage mich nur, ob Mercedes blufft. Aus den vergangenen Jahren wissen wir: Das Weltmeister-Team hat sicher noch eine Sekunde im Ärmel.»

«Der Wagen von Red Bull Racing ist überraschend schlicht. Möglicherweise deutet das daraufhin, dass man bei RBR auf ein Auto setzt, mit dem ein Pilot dichtauf folgen kann. Sie scheinen zu wissen, dass sie mit dem Renault-Motor in Sachen Motorleistung von Mercedes noch nicht mithalten können. Andererseits kann es aber auch sein, dass Chefdesigner Adrian Newey in Melbourne ein geniales Update präsentieren wird.»

Eine harte Saison kommt gemäss Surer auf Sauber-Neuling Pascal Wehrlein zu: «Er ist nach seiner Rückenverletzung wieder fit. Doch Sauber kann nicht mithalten. Das Auto fährt mit dem Ferrari-Motor aus dem letzten Jahr. Aber sowohl Ferrari als auch alle anderen Teams haben beim Motor einen Schritt nach vorne gemacht. Da könnte Sauber auf der Strecke bleiben.»

Was Surer als Pistenbeobachter auffiel: «Diese Autos sind definitiv schwerer beherrschbar als in der Vergangenheit. Auch das Kuppeln beim Start ist schwieriger geworden. Im letzten Jahr hatte der Pilot zwei Kupplungshebel am Steuer und konnte einen davon immer ein bisschen schleifen lassen. Diese kleine Hilfe gibt es jetzt nicht mehr. In diesem Jahr hat der Fahrer nur noch einen Hebel am Lenkrad. Es kommt damit wieder stärker auf die Fähigkeiten des Piloten an – und das ist genau, was wir als Formel-1-Fans wollen!»

Die Testbestzeiten

1. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF70H, 1:18,634 (superweich, 365 Runden)
2. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF70H, 1:19,024 (ultraweich, 591)
3. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W08, 1:19,310 (superweich, 628)
4. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W08, 1:19,352 (ultraweich, 468)
5. Felipe Massa (BR), Williams FW40-Mercedes, 1:19,420 (ultraweich, 414)
6. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB13-Renault, 1:19,438 (superweich, 374)
7. Carlos Sainz (E), Toro Rosso STR12-Renault, 1:19,837 (ultraweich, 307)
8. Nico Hülkenberg (D), Renault RS17, 1:19,885 (ultraweich, 314)
9. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB13-Renault, 1:19,900 (ultraweich, 337)
10. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM10-Mercedes, 1:20,116 (ultraweich, 349)
11. Esteban Ocon (F), Force India VJM10-Mercedes, 1:20,161 (ultraweich, 365)
12. Jolyon Palmer (GB), Renault RS17, 1:20,205 (ultraweich, 283)
13. Lance Stroll (CDN), Williams FW40-Mercedes, 1:20,335 (weich, 386)
14. Daniil Kvyat (RUS), Toro Rosso STR12-Renault, 1:20,416 (superweich, 277)
15. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-17-Ferrari, 1:20,504 (superweich, 369)
16. Romain Grosjean (F), Haas VF-17-Ferrari, 1:21,110 (ultraweich, 341)
17. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL32-Honda, 1:21,348 (ultraweich, 235)
18. Fernando Alonso (E), McLaren MCL32-Honda, 1:21,389 (ultraweich, 190)
19. Marcus Ericsson (S), Sauber C36-Ferrari, 1:21,670 (superweich, 445)
20. Pascal Wehrlein (D), Sauber C36-Ferrari, 1:22,347 (ultraweich, 192)
21. Antonio Giovinazzi (I) Sauber C36-Ferrari 1:22.401 (ultraweich, erste Testwoche) (151)
22. Alfonso Celis Jr (MEX), Force India VJM10-Mercedes 1:23,568 (ultraweich, erste Testwoche) (71)

Rundenzahl der Fahrer

1. Valtteri Bottas, 628 Runden
2. Sebastian Vettel, 591 Runden
3. Lewis Hamilton, 468 Runden
4. Marcus Ericsson, 445 Runden
5. Felipe Massa, 414 Runden
6. Lance Stroll, 386 Runden
7. Kevin Magnussen, 369 Runden
8. Esteban Ocon, 365 Runden
Kimi Räikkönen, 365 Runden
10. Sergio Pérez, 349 Runden
11. Max Verstappen, 347 Runden
12. Romain Grosjean, 346 Runden
13. Daniel Ricciardo, 337 Runden
14. Nico Hülkenberg, 314 Runden
15. Carlos Sainz, 307 Runden
16. Jolyon Palmer, 283 Runden
17. Daniil Kvyat, 277 Runden
18. Stoffel Vandoorne, 235 Runden
19. Pascal Wehrlein, 192 Runden
20. Fernando Alonso, 190 Runden
21. Antonio Giovinazzi, 151 Runden
22. Alfonso Celis Jr, 71 Runden

Rundenzahl und Kilometer der Teams

1. Mercedes 1.096 Runden, 5102 Kilometer
2. Ferrari 956 Runden, 4450 Kilometer
3. Williams 800 Runden, 3724 Kilometer
4. Sauber 788 Runden, 3668 Kilometer
5. Force India 785 Runden, 3654 Kilometer
6. Haas 715 Runden, 3328 Kilometer
7. Red Bull 684 Runden, 3.184 Kilometer
8. Renault 597 Runden, 2779 Kilometer
9. Toro Rosso 584 Runden, 2719 Kilometer
10. McLaren 425 Runden, 1978 Kilometer

Die Laufleistung der Motoren

1. Mercedes (Mercedes, Force India, Williams) 2.681 Runden, 12.480 Kilometer
2. Renault (Renault, Red Bull, Toro Rosso) 1.865 Runden, 8.682 Kilometer
3. Ferrari (Ferrari, Haas, 2017er Motor) 1.671 Runden, 7778 Kilometer
4. Ferrari (Sauber, 2016er Motor) 788 Runden, 3.668 Kilometer
5. Honda (McLaren) 425 Runden, 1.978 Kilometer

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