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Force India: Neuer Name, ab Saison 2018 als Force One

Von Adam Cooper
​Force-India-Geschäftsleiter Otmar Szafnauer hat in Baku bestätigt, dass die ersten Schritte eingeleitet sind: Der Rennstall aus Silverstone wird ab der Saison 2018 in der Formel 1 als «Force One» auftreten.

Im Rahmen des Aserbaidschan-GP in Baku hat Force-India-Geschäftsleiter Otmar Szafnauer festgehalten: «Ja, es stimmt, wir werden den Namen unseres Rennstalls wechseln. Die Rahmenbedingungen haben sich seit dem Einstieg von Force India einfach geändert. Wir haben keinen Grossen Preis von Indien mehr. Wir haben kaum noch Sponsoren aus Indien. Wir haben den Eindruck, dass wir bei der Geldgebersuche mehr Möglichkeiten hätten, würden wir mit einem anderen Namen auftreten.»

Dieser Name ist nun klar: Force One.

In Grossbritannien sind am 31. Mai und am 6. Juni neue Gesellschaften mit beschränkter Haftung eingetragen worden – Force One Grand Prix, Force One Racing, Force One Team, Force One Technologies, Force One Hospitality und Force One Brand.
Als einziger Direktor dieser neuen Firmen ist Dr. Thiruvannamalai Laskshimi Kanthan festgehalten, seit vielen Jahren ein enger Vertrauter und finanzieller Berater von Force-India-Mitbesitzer Vijay Mallya. Kanthan ist auch heute einer der Direktoren des in Silverstone ansässigen Rennstalls.

Der indische Unternehmer Vijay Mallya bestätigte Mitte Juni, Force India einen anderen Namen geben zu wollen. Es wäre der fünfte des Rennstalls aus Silverstone, den Eddie Jordan zur Saison 1991 hin gegründet hatte. Aus Jordan wurde 2006 Midland, 2007 Spyker und schliesslich 2008 Force India.

Vijya Mallya wählte damals den Namen Force India, um Sponsoren aus seinem Land anzuziehen. Zudem hatte er den Traum, eines Tages mit einem indischen Grand-Prix-Piloten anzutreten.

Rund zehn Jahre später ist Mallya in zahlreiche Prozesse verwickelt, dem in England lebenden Geschäftsmann droht die Auslieferung nach Indien. Natürlich macht die Runde, dass er seinen Rennstall verkaufe. Dabei war immer wieder von der Brabham-Familie die Rede. Doch Mallya will von den jüngsten Berichten um einen Verkauf seines Formel-1-Rennstalls an den früheren GP-Piloten David Brabham nichts wissen: «Es gibt keine Verhandlungen mit Brabham, ich habe ihn noch nicht einmal getroffen.»

«Wir haben uns schrittweise verbessert, das macht uns für Sponsoren attraktiver. Wir reden hier von internationalen Firmen, leider nicht von indischen Geldgebern. Also entstand intern die Diskussion, ob wir nicht in Form eines Namenswechsels dem Team einen internationaleren Geschmack geben sollten.»

Von 2008 bis 2016 hat Force India einen tollen Lauf gezeigt: In den Markenwertungen wurden diese Schlussränge erreicht – Zehnter 2008, dann Neunter, Siebter, Sechster 2011, Siebter, wieder Sechster, nochmals Sechster 2014, dann Fünfter 2015, gar Vierter 2016 und 2017 liegt das Team ebenfalls auf dem starken vierten Zwischenrang. Zuletzt wurden Sergio Pérez und Esteban Ocon in Montreal Fünfter und Sechster, in Spanien waren sie sogar Vierter und Fünfter.

Der Antrag auf eine Namensänderung muss beim Autoverband FIA eingereicht und von der so genannten Formel-1-Kommission bewilligt werden. Otmar Szafnauer ist davon überzeugt, dass dies kein Problem sein wird: «Ich spüre den Willen zur Kooperation. Wir haben damals auch keine Hürden in den Weg gelegt, als aus BrawnGP das neue Mercedes-Werksteam werden sollte. Wir haben uns diesen Schritt gründlich überlegt, denn du willst nicht jedes Jahr unter einem neuen Namen antreten, und die neue Bezeichnung soll für eine lange Zeit Gültigkeit haben. Bernie Ecclestone mochte Namenswechsel nicht. Er sträubte sich deshalb, weil er wollte, dass der Name zur Identität des Rennstalls beiträgt und sich die Fans diesen Namen verinnerlichen sollen. Wir waren nun zehn Jahre lang Force India. Ich schätze, der neue Name wird weitere zehn, wenn nicht zwanzig Jahre gelten, die Leute werden sich schnell daran gewöhnen. Zumal der Name ähnlich wie der bisherige klingt.»

Es gab schon einmal in der Formel 1 einen Rennstall namens FORCE – das GP-Abenteuer des langjährigen Rennstallbesitzers Carl Haas (mit Gene Haas nicht verwandt), der im Juni 2016 verstorben ist. Haas stieg damals mit Lola als Chassis-Partner sowie mit Ford-Werksmotoren in die Formel 1 ein, der Lebensmittelkonzern Beatrice bezahlte die Rechnungen.

Das Projekt wurde ein Fiasko: Der Ford-Motor war nicht konkurrenzfähig, und nach einem Machtwechsel bei Beatrice erlosch das Interesse des Hauptgeldgebers an der Formel 1.

FORCE stand damals als Abkürzung für Force One Race Car Engineering. Als Carl Haas die Formel-1-Bühne verliess, sicherte sich Bernie Ecclestone die Namensrechte, obschon er damit bis heute nichts gemacht hat.

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