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Adrian Newey: Bedauern wegen Michael Schumacher

Von Mathias Brunner
Adrian Newey hat in alle den Jahren Ferrari nie aus den Augen verloren

Adrian Newey hat in alle den Jahren Ferrari nie aus den Augen verloren

​​Im Buch «How to Build a Car» spricht Star-Designer Adrian Newey (59) über seine Karriere. Der Engländer sagt, warum er Ferrari einen Korb gab und dass er gerne mit Michael Schumacher gearbeitet hätte.

Der erfolgreichste Mann der Formel-1-Neuzeit ist nicht Michael Schumacher, sondern Adrian Newey. Auf das Konto des besten Designers der Branche gehen in seinen Jahren bei Williams, McLaren und Red Bull Racing insgesamt zwanzig WM-Titel! Einer Versuchung ist der Mann mit der Denkerstirne nie erlegen: Ferrari.
Am Willen hat es in Maranello nicht gefehlt, wie Adrian Newey in einem grossen Interview mit Sky Sports F1 bestätigt und wie er auch in seinem Buch «How to Build a Car» ausführt.

«Wir waren drei Mal an einer Einigung ganz nahe», sagt der Brite. «Zunächst in jener Epoche, als ich noch im IndyCar-Sport arbeitete. Als Ferrari sich dazu entschloss, ein IndyCar zu bauen, da sollte ich als Chefdesigner zu diesem Projekt stossen. Aber ich fand, das fühlt sich nicht richtig an, daher lehnte ich ab.»

«Etwas ernster wurde es, als mir der damalige Ferrari-Teamchef Jean Todt anbot, ab 1996 Technischer Direktor zu werden. Auf meinem Tisch lag das Angebot, bei Williams zu bleiben, ich hatte aber auch Offerten von McLaren und Ferrari. Ich habe wirklich lange nachgedacht, aber ich hatte zu jener Zeit eine junge Familie, also wollte ich in Grossbritannien bleiben.»

Statt Newey kam Ross Brawn zu Ferrari, der dann mit seinem früheren Benetton-Kumpel zum Höhenflug ansetzte: Fünf WM-Titel mit Schumi in Serie, sechs Konstrukteurs-Pokale in neuen Jahren.

2014 gab es den dritten Anlauf von Maranello. Newey erzählt in seinem Buch, dass Ferrari ein finanziell lächerlich hohes Angebot gemacht habe, wie für einen Filmstar, um genau zu sein. Sein bisheriges Gehalt sollte verdoppelt werden! Adrian Newey weiter: «Renault hinkte beim Turbo-Motor Ferrari hinterher, gegen Mercedes war der Rückstand beträchtlich, ein Ende der Misere war nicht in Sicht. Renault schien nicht gewillt zu sein, genügend finanzielle Mittel bereitzustellen, um das Problem zu lösen, was ich deprimierend und alarmierend fand. Red Bull ist mein Zuhause, ich habe mit Christian Horner das Team aufgebaut, aus der Asche von Jaguar zu vier WM-Titeln. Das wollte ich nicht so einfach aufgeben. Aber gleichzeitig wollte ich mir auch nicht vorkommen, als sei eine meiner Hände auf den Rücken gebunden – weil die Motorabteilung nicht in die Gänge kommt. Es war schwierig. Ich hatte wegen Ferrari einige schlaflose Nächte. Aber es wäre falsch gewesen, Red Bull zu verlassen.»

Newey hat mit grossen Piloten gearbeitet. Er bedauert nur, dass er einige herausragende Fahrer verpasst hat. «Es wäre fabelhaft gewesen, einmal mit Michael Schumacher zu arbeiten. Er war ein überragender Fahrer, er war aber auch immer ein wenig der Feind. Bei einigen Aktionen auf der Rennbahn hat er sich gehen lassen, das fand ich bedauerlich. Ich schätze, da dominierte der Wettbewerbsinstinkt.»

«Dann ist da Fernando Alonso. Ein paar Mal hätte es fast geklappt. Wer hätte Ende 2007, also er knapp am dritten Titel vorbeigeschrammt war, gedacht, dass es bis heute bei zwei WM-Titeln bleiben würde?»

«Und Lewis Hamilton. Seine Saison 2017 war die beste, die ich von ihm gesehen habe, es gab kein einziges schwaches Rennen.»

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