Williams-Fahrer überfordert, wieso das Auto kränkelt

Von Mathias Brunner
​Eine der Enttäuschungen der Wintertests: Williams. Der drittälteste Formel-1-Rennstall will 2018 auf Rang 4 nach vorne, aber in der Form der Testfahrten wird das nicht passieren. Die Fahrer wirken überfordert.

Der neue Silberpfeil von Lewis Hamilton und Valtteri Bottas fährt durch Kurven, als läge der Mercedes auf Schienen. Am anderen Ende der Wohlfühlskala – die Piloten von Williams und Sauber. Die Fahrer dieser zwei Autos haben alle Hände voll zu tun, ihre Renner auf der Bahn zu halten. Dabei bewahrheitet sich eine alte Rennfaustregel: Hat der Fahrer kein Vertrauen ins Handling des Autos, dann kann er auch nicht schnell fahren.

Von Schwankungen des Abtriebsniveaus ist die Rede, von Problemen mit der Abstimmung, die dazu führen, dass beim Wechsel auf weichere Pirelli nicht jener Zeitgewinn erzielt wird, den die Mailänder Reifentechniker eigentlich berechnet hatten.

Jetzt fällt Williams die Jugend der Fahrer auf den Kopf. Lance Stroll ist 19, Sergey Sirotkin ist 22, natürlich können der Québecois und der Moskauer nicht die Erfahrung eines Dreissigjährigen vorweisen, um einem Abstimmungsproblem auf die Spur zu kommen.

Daher sind bei Williams die Techniker noch mehr gefragt, allen voran Technikchef Paddy Lowe. Der in Kenia geborene Brite betont zunächst das Positive: «Unser Auto läuft weitgehend standfest. Wir verloren nur zwei Mal Zeit wegen eines technischen Problems. Wir haben viel übers Auto lernen können.»

Der Williams FW41 ist das erste Auto, das unter der Leitung des früheren Mercedes-Cheftechnikers Lowe entstanden ist. Als er vor knapp einem Jahr zu Williams kam, war der 2017er Renner längst fertig. Paddy Lowe redet um den heissen Brei nicht herum: «Das Auto liegt beim Einlenken zu wenig stabil, das ist eine erhebliche Behinderung. Ich glaube aber, dass wir grosse Fortschritte machen, wenn wir das Einlenkverhalten verbessern. Denn in anderen Phasen der Kurve macht der Wagen genau das, was wir uns von ihm erwartet haben.»

Eine Lösung der Instabilität ist nicht ganz so einfach, wie Lowe zugibt: «In der Formel 1 ist das immer ein multdimensionales Problem, will heissen – es geht nicht nur um Aerodynamik, es geht auch um die Aufhängung und die Reifen.»

«Wir müssen immer daran denken, dass die Testverhältnisse nicht jenen Bedingungen entsprechen, die wir später bei den Rennen antreffen. Du musst sichergehen, dass die ein Problem richtig anpackst. Aber es gibt aus Aspekte des Fahrzeugs, bei welchen wir uns nicht aufs Wetter herausreden können.»

Der Eindruck bleibt: Williams hat sehr viel Arbeit vor sich.

Barcelona-Wintertests 2018: Alle Bestzeiten

1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF71H, 1:17,182 (7)* Hyperweich
2. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF71H, 1:17,221 (8) Hyperweich
3. Fernando Alonso (E), McLaren MCL33-Renault, 1:17,784 (8) Hyperweich
4. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:18,047 (6) Hyperweich
5. Carlos Sainz (E), Renault R.S.18, 1:18,092 (8) Hyperweich
6. Kevin Magnussen (DK) Haas VF-18-Ferrari, 1:18,360 (7) Superweich
7. Pierre Gasly (F), Toro Rosso STR13-Honda, 1:18,363 (7) Hyperweich
8. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W09 EQ Power+, 1:18,400 (6) Ultraweich
9. Romain Grosjean (F), Haas VF-18-Ferrari, 1:18,412 (8) Ultraweich
10. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W09 EQ Power+, 1:18,560 (6) Ultraweich
11. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.18, 1:18,675 (7) Hyperweich
12. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL33-Renault, 1:18,855 (7) Hyperweich
13. Brendon Hartley (NZ), Toro Rosso STR13-Honda, 1:18,949 (8) Hyperweich
14. Esteban Ocon (F), Force India VJM11-Mercedes, 1:18,967 (8) Hyperweich
15. Charles Leclerc (MC), Sauber C37-Ferrari, 1:19,118 (8) Hyperweich
16. Sergey Sirotkin (RUS), Williams FW41-Mercedes, 1:19,189 (8) Weich
17. Marcus Ericsson (S), Sauber C37-Ferrari, 1:19,244 (7) Hyperweich
18. Robert Kubica (PL), Williams FW41-Mercedes, 1:19,629 (7)
19. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM11-Mercedes, 1:19,634 (7) Hyperweich
20. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:19,842 (7) Weich
21. Lance Stroll (CDN), Williams FW41-Mercedes, 1:19,954 (8) Weich
22. Nikita Mazepin (RU), Force India VJM11-Mercedes, 1:25,628 (1) Mittelhart
* In Klammern der Tag, an welchem die Zeit aufgestellt worden ist.
Tag 1: Montag, 26. Februar
2: Dienstag, 27. Februar
3: Mittwoch, 28 Februar
4: Donnerstag, 1. März
5: Dienstag, 6. März
6: Mittwoch, 7. März
7: Donnerstag, 8. März
8: Freitag, 9. März

Fahrer: Runden und Kilometer

1. Sebastian Vettel, Ferrari, 643 Runden, 2993,1 km
2. Valtteri Bottas, Mercedes, 584 Runden, 2718,5 km
3. Lewis Hamilton, Mercedes, 456 Runden, 2122,6 km
4. Pierre Gasly, Toro Rosso, 452 Runden, 2104 km
5. Carlos Sainz, Renault, 444 Runden, 2066,8 km
6. Max Verstappen, Red Bull Racing, 419 Runden, 1950,4 km
7. Marcus Ericsson, Alfa Romeo Sauber, 411 Runden, 1913,2 km
8. Kevin Magnussen, Haas, 381 Runden, 1773,5 km
9. Charles Leclerc, Alfa Romeo Sauber, 375 Runden, 1745,6 km
10. Esteban Ocon, Force India, 372 Runden, 1731,6 km
11. Brendon Hartley, Toro Rosso, 370 Runden, 1722,3 km
12. Daniel Ricciardo, Red Bull Racing, 364 Runden, 1694,4 km
13. Sergey Sirotkin, Williams, 354 Runden, 1647,8 km
14. Nico Hülkenberg, Renault, 351 Runden, 1633,9 km
15. Lance Stroll, Williams, 343 Runden, 1596,6 km
16. Stoffel Vandoorne, McLaren, 336 Runden, 1564 km
17. Sergio Pérez, Force India, 317 Runden, 1475,6 km
18. Romain Grosjean, Haas, 314 Runden, 1461,6 km
19. Kimi Räikkönen, Ferrari, 286 Runden, 1331,3 km
20. Fernando Alonso, McLaren, 263 Runden, 1224,2 km
21. Robert Kubica, Williams, 122 Runden, 567,9 km
22. Nikita Mazepin, Force India, 22 Runden, 102,4 km

Runden und Kilometer: Teams

1. Mercedes: 1040 Runden, 4841,1 km
2. Ferrari: 929 Runden, 4324,4 km
3. Toro Rosso: 822 Runden, 3826,3 km
4. Williams: 819 Runden, 3812,4 km
5. Renault: 795 Runden, 3700,6 km
6. Sauber: 786 Runden, 3658,8 km
7. Red Bull Racing: 783 Runden, 3644,8 km
8. Force India: 711 Runden, 3309,6 km
9. Haas: 695 Runden, 3235,2 km
10. McLaren: 599 Runden, 2788,3 km

Runden und Kilometer: Motorenhersteller

1. Mercedes: 2570 Runden, 11963,1 km
2. Ferrari: 2410 Runden, 11218,3 km
3. Renault: 2177 Runden, 10133,7 km
4. Honda: 822 Runden, 3826,3 km

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