Formel 1: Abschied in der Unterhose

Günther Steiner: Kein Mitleid für Mercedes-Kunden

Von Vanessa Georgoulas
Teamchef Günther Steiner

Teamchef Günther Steiner

Bei Haas-Teamchef Günther Steiner stossen die Klagen der Mercedes-Kunden über die Ferrari-Power ihrer direkten Gegner auf taube Ohren. Der Südtiroler verweist auf die lange Phase der Dominanz der Sternmarke.

Bereits im dritten Formel-1-Jahr kann das Haas-Team an der Spitze des Mittelfelds um den Titel «Best of the Rest» mitkämpfen. Nach zwölf WM-Läufen fehlen ihm auf das viertplatzierte Renault-Werksteam gerade mal 16 WM-Zähler. Dies hat der US-Rennstall nicht zuletzt der engen Partnerschaft mit Ferrari und den starken Antriebseinheiten aus Maranello zu verdanken, die im Heck von Romain Grosjeans und Kevin Magnussens Renner brummen.

Und nicht nur die Amerikaner profitieren von der neuen Ferrari-Power, auch das Alfa Romeo-Sauber-Team, das wieder auf die Triebwerke aus Italien setzt, konnte seine Rolle als ewiges Schlusslicht, die es in den letzten Jahren hinnehmen musste, hinter sich lassen. Marcus Ericsson und Charles Leclerc dürfen sich nun öfter Hoffnungen auf Punkte machen.

Das Erstarken der Ferrari-Kunden sorgt für Klagen bei den direkten Gegnern. Doch diese stossen bei Haas-Teamchef Günther Steiner auf taube Ohren. Der Südtiroler schimpfte im Gespräch mit Motorsport.com: «Die Mercedes-Kunden sollten sich nicht beschweren, denn sie hatten in den letzten vier Jahren eine sehr starke Antriebseinheit.»

«In den ersten Jahren der aktuellen Ära war man verloren, wenn man keinen Motor aus Brixworth im Heck brummen hatte», erinnert sich Steiner. «Nun hat Ferrari sie überholt und alle kritisieren nun jene, die mit Ferrari-Power unterwegs sind», beschwert sich das Team-Oberhaupt.

Und Steiner fügt an: «Sie sagen: ‚Oh, ihr habt auch den guten Motor.‘ Ich sage: Ja, den haben wir. Genauso wie die das in den letzten Jahren hattet. Soll ich etwas dagegen unternehmen? Ich bin sehr glücklich mit der Situation, wie sie jetzt ist. Wenn die anderen Teams ein Problem damit haben, kann ich ihnen nicht helfen.»

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