Fernando Alonso: «Michael Schumacher war der Boss»

Von Vanessa Georgoulas
Fernando Alonso: «Mit Michael Schumacher waren die Rennen intensiver, danach war es nie wieder das Gleiche»

Fernando Alonso: «Mit Michael Schumacher waren die Rennen intensiver, danach war es nie wieder das Gleiche»

Auch GP-Veteran Fernando Alonso erinnert sich gerne an die Zweikämpfe gegen Michael Schumacher zurück. Der Spanier gesteht: «Das waren die besten Augenblicke in meiner GP-Karriere.»

Als Fernando Alonso 2001 im Minardi seine erste Formel-1-Saison bestritt, hatte Michael Schumacher bereits drei Titel in der Tasche – der vierte sollte im Debütjahr des Spaniers folgen, und auch in den folgenden drei Jahren triumphierte der Deutsche, der sich damit zum siebenfachen Champion und somit zum Rekord-Weltmeister kürte.

Danach schlug Alonsos Stunde: Mit Renault schaffte es der ehrgeizige Asturier 2005 und 2006 gegen Schumacher zu triumphieren und zwei Titelkronen zu erobern. Dabei lieferte er sich mit dem damaligen Ferrari-Piloten viele spannende Rad-an-Rad-Duelle. An diese denkt der 32-fache GP-Sieger noch heute gerne zurück, wie er in einem Video-Interview auf «Formula1.com» verrät, das zur Feier des 50. Geburtstags von Michael Schumacher (am 3. Januar) geführt wurde.

Darin verrät der GP-Veteran: «Ich muss gestehen, dass das die besten Augenblicke meiner GP-Karriere waren – und das nicht nur, wenn ich gewann. Mit ihm waren die Rennen intensiver, danach war es nie wieder das Gleiche. Die Rad-an-Rad-Duelle mit Michael waren sehr hart, es war extrem schwierig, gegen ihn zu kämpfen und zu triumphieren. Er wusste, dass er der Stärkste war, dass er die Legende war, und er hat dies auf der Strecke auch immer wieder klar gemacht.»

«Die Befriedigung war grösser, denn man wusste, dass man es mit einer Legende zu tun hatte», erinnert sich Alonso, und erzählt lächelnd: «Er war einschüchternd, vor allem zu Beginn, wenn man in die Formel 1 aufsteigt und plötzlich Rennen gegen ihn fährt, dann räumt man ihm die fünf Prozent Spielraum ein, denn er war der Boss.»

Und deshalb mussten alle Schwächen, die Schumacher an den Tag legte, auch gnadenlos ausgenutzt werden. Etwa als sich der siebenmalige Weltmeister beim Monaco-Qualifying von 2006 durch seinen Stopp in der Rascasse die Pole-Zeit gesichert hatte, weil keiner der folgenden Fahrzeuge mehr eine schnelle Runde drehen konnte, da der Wagen einen Teil der Piste blockierte und die gelben Flaggen geschwenkt wurden. Schumacher wurde ans Ende des Feldes zurückversetzt, weil die Rennkommissare sein Verhalten als vorsätzlich und grob unsportlich bewerteten.

Alonso schildert: «Ich weiss nicht, ob es Absicht war oder nicht, als er in der Rascasse anhielt. In jenem Moment denkt man nur an die Weltmeisterschaft und wenn du eine Schwäche wie diese an deinem Gegner erkennst, dann wird diese gnadenlos hervorgehoben. Du willst ja auch auf psychologischer Ebene triumphieren. Wir betonten also, dass es nicht in Ordnung war – auch wenn wir nicht wussten, ob es wirklich Absicht war.»

Abschliessend erklärt Alonso: «Ich denke, das Vermächtnis von Michael ist grösser als wir denken. Wenn man sich die aktuellen GP-Stars anschaut und jene Fahrer, die in die Formel 1 aufsteigen, dann sieht man, dass sie alle wegen Michael in die Königsklasse gekommen sind. Er hatte diese Kraft, alles noch grösser zu machen.»

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