Safety-Car wie eine Schildkröte? So reagiert die FIA
Das Safety-Car von Aston Martin vor Charles Leclerc und Max Verstappen
Gleich zwei Mal musste beim Australien-GP Bernd Mayländer mit dem Safety-Car auf die Bahn gehen. Der 50-jährige Deutsche kam zum ersten Mal zum Einsatz, als Carlos Sainz seinen Ferrari kurz nach dem Start in ein Kiesbett setzte. Die zweite Safety-Car-Phase wurde von Sebastian Vettel mit seinem Crash in der 23. Runde ausgelöst.
Erstmals 2022 rückte Mayländer dabei nicht im Mercedes, sondern im Aston Martin aus. Formel-1-Weltmeister Max Verstappen ärgerte sich hinterher über den Speed des grünen Sportwagens. «Ich hatte kaum Grip, das Safety-Car war langsam wie eine Schildkröte. Es gab ja kein gestrandetes Auto auf der Gegengeraden, dennoch fuhren wir nur 140 km/h, ich verstehe nicht, warum wir so langsam unterwegs waren. Das müssen wir uns genauer anschauen.»
WM-Leader Charles Leclerc dazu: «Ehrlich gesagt fühlt es sich immer zu langsam an, weil man im Formel-1-Auto so viel Grip hat. Wir alle waren auf der harten Mischung unterwegs, was das Ganze erschwerte. Ich hatte grosse Mühe, die Reifen auf Temperatur zu bringen, und ehrlich gesagt wollte ich mich darüber beschweren. Aber dann habe ich gesehen, wie sehr das Safety-Car in der Kurve ins Rutschen kam, und ich glaube nicht, dass Bernd noch stark hätte zulegen können.»
Die Fahrer wiesen darauf hin, dass das Safety-Car von Mercedes fünf Sekunden pro Runde schneller sei als jenes von Aston Martin.
Nun hat die FIA auf die Vorwürfe der Fahrer reagiert und teilt mit: «Vor dem Hintergrund jüngster Kommentare in Bezug auf das Tempo des Safety-Cars möchte die FIA wiederholen – die Hauptfunktion dieses Fahrzeugs besteht nicht, eine möglichst hohe Geschwindigkeit zu erreichen, sondern die Sicherheit von Fahrern, Streckenposten und Offiziellen zu garantieren.»
«Der Einsatz des Safety-Cars wird von zahlreichen Aspekten beeinflusst – welcher Zwischenfall vorliegt, ob das Feld zusammengeführt werden muss, das Passieren einer Unfallstelle in sicherem Tempo. Die Geschwindigkeit des Safety-Cars ist daher nicht an allen Stellen der Strecke die gleiche.»
«Darüber hinaus wird das Tempo des Safety-Cars von der Rennleitung eingeschränkt, nicht von den Möglichkeiten des Fahrzeugs. Wir sprechen hier von Hochleistungsmodellen zweier Premium-Marken, die eigens für diesen Zweck aufgebaut worden sind und von erfahrenen Piloten gelenkt werden.»
«Die Auswirkung das Safety-Car-Tempos auf die dahinter folgenden Rennwagen ist zweitrangig. Denn dieses Tempo ist für alle Wettbewerber gleich, die dafür zuständig sind, ihre Geschwindigkeit des eigenen Fahrzeugs den Verhältnissen anzupassen.»
GP Australien
01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:27:46,548 h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +20,524 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +25,593
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +28,543
05. Lando Norris (GB), McLaren, +53,303
06. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +53,737
07. Esteban Ocon (F), Alpine, +61,683
08. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +68,439
09. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +76,221
10. Alex Albon (T), Williams, +79,382
11. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +81,695
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +88,598
13. Mick Schumacher (D), Haas, +1 Runde
14. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
15. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Runde
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
17. Fernando Alonso (E), Alpine, +1 Runde
Out
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Motor
Sebastian Vettel (D), Aston Martin, Unfall
Carlos Sainz (E), Ferrari, Dreher
WM-Stand Fahrer
01. Leclerc 71 Punkte
02. Russell 37
03. Sainz 33
04. Pérez 30
05. Hamilton 28
06. Verstappen 25
07. Ocon 20
08. Norris 16
09. Magnussen 12
10. Bottas 12
11. Ricciardo 8
12. Gasly 6
13. Tsunoda 4
14. Alonso 2
15. Zhou 1
16. Albon 1
17. Schumacher 0
18. Stroll 0
19. Hülkenberg 0
20. Latifi 0
21. Vettel 0
WM-Stand Konstrukteure
01. Ferrari 104 Punkte
02. Mercedes 65
03. Red Bull Racing 55
04. McLaren 24
05. Alpine 22
06. Alfa Romeo 13
07. Haas 12
08. AlphaTauri 10
09. Williams 1
10. Aston Martin 0