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Jules Bianchi: Kein Fortschritt, Eltern verzweifelt

Von Mathias Brunner
Jules Bianchi mit seinen Eltern Christine und Philippe

Jules Bianchi mit seinen Eltern Christine und Philippe

Seit seinem Unfall am 5. Oktober in Suzuka ist der frühere Marussia-Fahrer Jules Bianchi ohne Bewusstsein. Gegenüber «France Info» sagt sein Vater Philippe: «Mein Optimismus schwindet.»

Noch immer ist Jules Bianchi nicht aus dem Koma erwacht. Der 25-Jährige liegt im Krankenhaus von Nizza, seit dem schlimmen Unfall beim Grossen Preis von Japan in Suzuka vom 5. Oktober 2014 ist sein Zustand so gut wie unverändert. Seine Eltern Christine und Philippe wissen nicht, wie es weitergehen soll, selbst Jules’ Vater, bislang wie ein Fels in der Brandung, ist langsam am Ende seiner Kraft: «Mein Optimismus schwindet.»

Auf dem Online-Portal des Radionsenders «France Info» sagt Papa Bianchi: «Manchmal haben wir das Gefühl, wir werden verrückt. Es ist schlimmer als wenn wir ihn bei einem Unfall verloren hätten, denn dieser Albtraum geht nie zu Ende. Wir fühlen uns machtlos, denn es gibt nichts, das wir für ihn tun könnten, um seine Situation aus medizinischer Sicht zu verbessern.»

Was die Ärzte sagen, gibt der Familie Anlass zu grösser Besorgnis: «Generell bei solchen Verletzungen muss man im ersten halben Jahr Fortschritte erkennen können, wenn man Hoffnung schöpfen will. Wir stehen nun bei rund neun Monaten, ohne dass Jules aufgewacht wäre, und wir sehen keine markanten Fortschritte. Ich bin nicht mehr so optimistisch wie zwei oder drei Monate nach dem Unfall.»

Niemand kann sagen, ob ein sanfter Händedruck des Sohnes ein Zeichen ist oder nur eine willkürliche Bewegung. «In so einer Situation klammert man sich an alles», meint Philippe Bianchi weiter. «Aber es ist schwer, sich jeden Morgen zu erheben und du weißt nicht, ob es vielleicht sein letzter ist. Doch an einem gewissen Punkt muss man sich der Ernsthaftigkeit der Lage auch bewusst werden.»

«Wenn er mit einer schweren Behinderung aufwachen würde, dann wäre das bestimmt etwas, das Jules nicht gewollt hatte. Wir hatten uns über solche Möglichkeiten unterhalten. Er sagte uns – wenn ihm ein Unfall zustossen sollte wie Michael Schumacher, wenn er nicht mehr fahren könnte, dann wäre das für ihn kaum zu ertragen, denn das war sein Leben.»

Die Familie klammert sich weiter an die Hoffnung. Und sie schöpft Kraft aus der anhaltenden Unterstützung der Motorsportgemeinde. Philippe Bianchi sagt: «Ich muss mich dafür entschuldigen, dass wir nicht allen Antwort geben können, es ist einfach zu viel. Aber diese vielen Zeichen der Anteilnahme und der Zuneigung von Fans und aus der Rennbranche, sie rühren uns immer wieder aufs Neue. Das gibt uns viel Kraft, und ich bin sicher, auch Jules spürt diese Energie.»

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