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Max Verstappen: Strategie von Ferrari war ein Risiko

Von Mathias Brunner
Jos und Max Verstappen

Jos und Max Verstappen

Der frühere Formel-1-Pilot Jos Verstappen (43) sagt über seinen GP-Teenager Max (17): «Zu Beginn habe ich Angst gehabt. Aber wenn er mit dem Rad zur Schule fährt, ist das auch gefährlich.»

Was war das für ein Geschrei, als Red Bull bekanntgab: Max Verstappen würde als 17-Jähriger sein Formel-1-Debüt für Toro Rosso geben. Aber der kecke GP-Teenager punktete schon im zweiten Grand Prix (Siebter in Malaysia), aus den letzten vier WM-Läufen hat der junge Max nun drei Mal Punkte geschöpft, dabei der tolle vierte Rang auf dem Hungaroring und ein Sturmlauf in Belgien von Startplatz 18 auf Rang 8. Damit ist er gegenwärtig WM-Zehnter vor Formel-1-Schwergewichtlern wie Nico Hülkenberg, Fernando Alonso und Jenson Button.

Kein Wunder, ist auch Papa Jos zufrieden, wie er bei «ServusTV» in der Sendund «Sport und Talk aus Hangar-7» sagt: «Ich finde, Max hat das in diesem Jahr sehr gut gemacht. In Monaco ist ihm dann ein grosser Fehler unterlaufen, das kann mal passieren.»

Max zum Crash ins Heck des Lotus von Romain Grosjean: «Du lernst in jedem Rennen dazu, in Monaco habe ich viel gelernt. Aber wir haben ein sehr gutes Auto, das es mir erlaubt, gegenwärtig unter den besten Zehn zu liegen. Ich bin insgesamt sehr froh, wie es 2015 läuft. Gut, ich habe auch Fehler gemacht, aber ich konnte auch einige Male schön punkten.»

Die Formel 1 hat Max Verstappen gemäss seines Vater Jos «bislang nicht verändert. Zuhause ist er gleich wie vorher, er ist noch immer 17, und er macht seinen Job. Auf der Strecke fährt er wie ein Mann, nicht wie ein Teenager.»

Ein Mann, allerdings, und was für einer: In Belgien zeigte der junge Verstappen das Überholmanöver des Tages – aussen herum in Blanchimont, das Opfer hiess Felipe Nasr. Max sagt: «Wenn du von so weit hinten losfährst, dann musst du eben auch ein gewisses Risiko eingehen.»

Jos Verstappen dazu: «Max sitzt im Auto und spürt am besten, was möglich ist, er weiss auch, was er selber kann. Die Aussenbahn ist in der Regel schmutziger, da musst du schon sehr viel Fahrgefühl dafür haben, was machbar ist. Er hat das gut hinbekommen, das war ein tolles Überholmanöver.»

Solche Aktion steigern das Ansehen im Fahrerlager, wie Jos Verstappen glaubt: «Den anderen Piloten entgeht ja nicht, welche Angriff er zeigt. Sie sehen auch, dass die meisten Manöver gut gehen. Er ist am Limit, aber wir machen Formel 1, das soll ja auch so sein.»

Zum gegenwärtigen Formel-1-Aufreger Reifenplatzer sagt Max Verstappen: «Eine Einstoppstrategie von Ferrari, das war schon ein grosses Risiko. Ich selber machte drei.»

Jos Verstappen ergänzt: «Ich habe den Eindruck, der Reifenschaden bei Rosberg war anderer Natur als jener von Vettel. Vettel fuhr sehr viele Runden auf jenem Satz, das bringt mehr Risiko mit sich. Klar fahren wir nun in Monza mit noch höheren Tempi, aber ich glaube schon, dass bei Ferrari einfach zu lange auf dem gleichen Reifensatz gefahren wurde.»

Am 30. September wird Max Verstappen 18, dann könnte es auch mit dem Führerschein klappen. Der Toro-Rosso-Fahrer sagt: «Die theoretische Prüfung habe ich hinter mir, ich hoffe, ich kann die praktische Prüfung zwischen den Rennen in Japan und Russland machen. Das ist mir schon wichtig.»

In den Niederlanden ist längst die Verstappen-Mania ausgebrochen, eine Auswirkung haben wir in Spa-Francorchamps erlebt. Jos Verstappen sagt: «Wir haben 30.000 bis 40.000 niederländische Fans in Belgien gehabt, die Begeisterung ist riesig.»

Jos Verstappen gibt aber zu: «Max zuzusehen, macht wahnsinnig Spass. Aber ich muss auch zugeben, dass ich nervöser bin als zu meiner Zeit als Fahrer. Als Max erstmals im Formel 1 sass, hatte ich schon etwas Angst. Aber dann habe ich gesehen, dass er alles im Griff hat. Und mit dem Fahrrad in die Schule zu fahren, das ist auch gefährlich.»

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