MotoGP: Pramac-Boss schießt gegen Ducati

Nico Hülkenberg: «Wir wissen – das Risiko fährt mit»

Von Mathias Brunner
Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg

Der Emmericher Nico Hülkenberg über die kontroverse Diskussion, ob die Formel-1-Renner überdacht gehören und über seinen neuen Zweijahresvertrag bei Force India.
Nico, die Diskussion über geschlossene Cockpits ist nach dem Verlust von Justin Wilson neu entfacht. Wie stehst du dazu?

Ich bin nicht der Ansicht, dass wir die Autos schliessen sollten. Für mich sind Einsitzer einfach offen. Wenn wir in den Rennwagen einsteigen, dann wissen wir, dass das Risiko mitfährt. Offene Grand-Prix-Rennwagen, das gehört zur DNA des Motorsports. Wir sollten nicht alles sterilisieren und überbeschützend werden. Das ist nicht gut für den Sport, er würde an Attraktivität verlieren.

Denkt man an einen Unfall wie bei Justin Wilson?

Nein, denn hier war das Timing wirklich unfassbar unglücklich. Da fährst du und auf einmal trifft dich ein Teil am Kopf. Das ist so ein unwahrscheinlicher Fall.

Was sagst du zur Reifensituation?

Was in Belgien passiert ist, das sollte einfach nicht passieren. Aber ich habe alles Vertrauen in Pirelli, dass sie das Richtige tun, um zu verhindern, dass so etwas nochmals vorkommt.

Ist die Reaktion von Pirelli mit Augenmass erfolgt?

Ich finde schon. Wir dürfen ja auch nicht vergessen, dass du solche Reifen nicht über Nacht ändern kannst. Da brauchst du eine gewisse Vorlaufzeit, wenn du grundsätzliche Dinge am Reifen ändern wolltest. Die Massnahmen, die nun vorgeschlagen wurden, die sollen einen sicheren Betrieb der Reifen in Monza garantieren. Das ist für mich heute Donnerstag sicher genug, aber morgen Freitag werden wir mehr wissen.

Wie werden sich die Änderungen auf die Konkurrenzfähigkeit der Autos auswirken?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich da gross etwas ändern wird.

Wieso hast du dich für zwei weitere Jahre bei Force India verpflichtet?

Mit gefallen einfach die Zukunftsaussichten dort. Das Team hat viel Potenzial. Seit 2011 hat es sich enorm entwickelt, wir haben uns im vorderen Mittelfeld festgesetzt. Wir können noch mehr. Ich wollte zwei Jahre, weil das einfach ein Element der Stabilität bringt und man längerfristiger planen kann. Davon haben beide Seiten etwas.

Wie eingehend hast du dir eine Alternative angeschaut?

Du guckst dich natürlich immer um. Aber früher oder später kommt der Punkt, an dem du dich entscheiden musst.

Wie weit waren die Verhandlungen mit dem neuen Haas-Team gediehen?

Das spielt jetzt keine Rolle mehr.

Erlaubt dir der neue Vertrag, erneut in Le Mans zu fahren?

Ja, da spricht nichts dagegen. Für mich hatte Priorität, meine Zukunft in der Formel 1 sicherzustellen, jetzt kann ich mich in Ruhe um Porsche kümmern.

Hättest du Sergio Pérez gerne weiterhin als Stallgefährten?

Ja. Denn wir harmonieren gut und wir stacheln uns auch gegenseitig an. Ich könnte mir das gut auch für die Zukunft vorstellen.

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