Morddrohungen wegen Alonso-Strafe

Monaco-Unfall Jolyon Palmer: FIA forscht mit Renault

Von Mathias Brunner
​Es gehört zum normalen Vorgehen beim Autoverband FIA, dass mit den Rennwagenherstellern Unfalldaten erfasst werden. So auch jetzt nach dem Crash von Jolyon Palmer (Renault) in Monaco.

Aus jedem schweren Unfall wollen die Sicherheitsexperten des Autoverbands FIA so viel als möglich lernen. Daher gehört es zum üblichen Vorgehen der Regelhüter, sich von einem Unfallwagen die kompletten Daten zu beschaffen. Das geschah nach dem üblen Crash von Fernando Alonso beim Formel-1-Saisonauftakt in Australien und auch jetzt beim Unfall des Engländers Jolyon Palmer in Monte Carlo.

Seit Jahren bemüht sich der Automobilweltverband FIA, die Sicherheit auf den Formel-1-Rennstrecken dieser Welt zu verbessern. Sowohl die Sicherheitsbestimmungen für die Boliden als auch für die Pisten wurden stetig verschärft, zudem wurden Unmengen von Daten zu 250 Unfällen erfasst. Diese Datenbank nutzen die Sicherheitsexperten, um die richtigen Schlüsse aus den Unfällen zu ziehen.

Der Stand der Sicherheit ist hoch: Der frühere FIA-Präsident Max Mosley bezweifelt, ob Fernando Alonso vor zwanzig Jahren einen Crash wie in Melbourne überlebt hätte. Und bei einem Crash wie jenem von Palmer hätte sich der Pilot früher mindestens schwere Beinbrüche zugezogen.

Palmer, GP2-Champion 2014, hatte auf einem Fussgängerstreifen die Kontrolle über den Renault verloren, prallte links in die Leitschiene und schlitterte dann steuerlos geradeaus in die Auslaufzone vor der Sainte-Dévote-Kirche.

Der Wagen von Palmer wurde beim Aufprall noch mehr beschädigt. Am Renault RS16 ging gemäss Fotos das Monocoque kaputt und offenbar auch die Lenksäule. Dies wird nun untersucht. Denkbar, dass es beim Aufprall in den Prallschutz der Saint-Dévote-Kurve zu einer Scherbewegung gekommen ist. Ein Schwachpunkt können dann die Anlenkpunkte zwischen Fahrzeugnase und Fahrerzelle sein.

Die FIA wird im Rahmen ihrer Untersuchungen auch herausfinden wollen, ob die mit Wasser gefüllten Kunststoffelemente in der Auslaufzone der Sainte-Dévote optimalen Schutz bieten oder wie ein Auto vielleicht noch sanfter abgebremst werden kann.

Natürlich war das Chassis wie alle Formel-1-Renner von den FIA-Regelhütern homologiert worden.

Ob und wann die FIA und Renault über ihre Erkenntnisse informieren, steht noch nicht fest.

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