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Nach eSports-Eklat: Audi schmeißt Daniel Abt raus!

Von Andreas Reiners
Daniel Abt

Daniel Abt

Der Skandal in der virtuellen Formel E kommt Daniel Abt teuer zu stehen. Neben der Geldstrafe wurde der Deutsche von seinem Arbeitgeber Audi suspendiert.

Audi hat Konsequenzen aus dem eSports-Skandal gezogen: Skandal-Pilot Daniel Abt ist von den Ingolstädtern mit sofortiger Wirkung suspendiert worden.

«Integrität, Transparenz und die konsequente Einhaltung geltender Regeln haben für Audi oberste Priorität - dies gilt ausnahmslos für alle Aktivitäten, an denen die Marke beteiligt ist. Aus diesem Grund hat Audi Sport beschlossen, Daniel Abt mit sofortiger Wirkung zu suspendieren», teilte Audi in einem Statement mit.

Abt hatte beim fünften Rennen der virtuellen «Race at Home Challenge» der Formel E sowohl im Qualifying als auch im Rennen sein Auto nicht selbst, sondern von einem professionellen Sim-Racer fahren lassen.

Abt entschuldigte sich am folgenden Tag direkt dafür und akzeptierte die Disqualifikation sowie die 10.000 Euro Geldstrafe, die er laut Audi an eine bedürftige Einzelperson spendet.

Allerdings ist der immaterielle Schaden wesentlich größer, denn Abt musste eine Menge Kritik für sein Verhalten einstecken, mit dem er nicht nur der Formel E, der virtuellen Rennserie für einen guten Zweck (Unicef) und seinem Arbeitgeber einen Bärendienst erwies.

In den sozialen Netzwerken ging es rund, auch medial wurde Abt abgestraft, als Betrüger bezeichnet. Abts Formel-E-Kollege Antonio Felix da Costa ging verbal dazwischen: «Wir verlieren aus den Augen, was wir wirklich tun und worauf es wirklich ankommt ... Akzeptieren wir Betrug? Nein, aber wer hat bei Monopol nie betrogen? Lasst uns die Dinge relativieren.»

«Ich bin sicher, dass er nie irgendwelche schädlichen Absichten hatte», sagt BMW-Werksfahrer Nick Catsburg in einem Interview mit dem VCO eSports Studio.

«Wahrscheinlich wollte er nur etwas Lustiges für seinen YouTube-Channel machen. Ein paar Reaktionen, die er abbekommen hat, machen mich krank. Ich habe ein paar Artikel gelesen, in denen vorgeschlagen wird, dass er sein reales Cockpit verlieren sollte für etwas, das er online gemacht hat. Das geht für mich viel zu weit.»

Ob das Ganze ein völlig misslungener Scherz, zum Beispiel für seinen erfolgreichen YouTube-Kanal, sein sollte oder was genau hinter der Aktion steckte, ließ Abt offen. Er hatte in den vier Rennen zuvor keine große Rolle gespielt und keine Punkte geholt, war durch den Sim-Profi auf Platz drei gelandet.

Am Ende Audi keine Wahl: Nach sechs Jahren und 63 Rennen mit Siegen in Berlin und Mexiko City und zehn Podiums-Plätzen ist für «Gründungsmitglied» Abt bei Audi Schluss.

Aktuell legt die Serie wegen der Corona-Pandemie eine Pause ein. Es ist offen, wann es weitergeht.


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