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Michael Verbrugghe: Erste Schritte nach Schleiz-Crash

Von Esther Babel
Nach eineinhalb Jahren konnte der Belgier, der beim Supermono-Rennen auf dem Schleizer Dreieck im Rahmen der IDM schwer gestürzt war, einen weiteren Schritt in Richtung Genesung machen.

Ende Juli 2016 wurde das Training der Supermono-Klasse, die im Rahmen des IDM-Laufs auf dem Schleizer Dreieck zu Gast war, vorzeitig mit der roten Flagge abgebrochen. Michael Verbrugghe war schwer gestürzt. Mit seiner KTM war er auf einer Ölspur, wohl verursacht durch den Motorplatzer eines Konkurrenten, zu Fall gekommen. Der Belgier, der 2013 und 2014 bereits im ADAC Junior Cup unterwegs gewesen war, wurde noch an der Strecke ärztlich versorgt.

Doch schon da zeigte sich, dass es Verbrugghe schwer erwischt hatte. Per Helikopter ging es in Richtung Krankenhaus, später landete er in der Klinik in Zwickau. Denn neben Rippenbrüchen und einer kollabierten Lunge wurde von Lähmungserscheinungen an den Beinen berichtet. Noch in der Nacht musste sich der Pilot einer schweren Operation unterziehen.

Eine Woche später war der 21-Jährige soweit stabil, dass er in die Heimat verlegt werden konnte. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Verletzte noch durch ein künstliches Koma ruhig gestellt. Die Liste der Verletzungen war lang. Neben Becken und Schulter war auch der Rücken betroffen.

Michael Verbrugghe meldet sich auf Facebook zurück

Ein Jahr nach seinem Unfall wandte sich der Belgier, der bis heute nicht wieder vollständig genesen ist, per Facebook-Post bei seinen Fans und ehemaligen Kollegen.

«Heute ist es ein Jahre her, seit ich meinen Unfall hatte», schrieb er im Sommer 2017. «Ich hatte es anfangs sehr schwer, ich durfte nicht aus meinem Bett raus und hatte die ganze Zeit hohes Fieber, aber sie fanden nicht heraus, woher das kam. Ich hatte damals sehr viel Unterstützung. Durch die Nachrichten, die ich erhalten habe, und die Unterstützung über Facebook und natürlich auch durch alle Menschen, die mich besucht haben.

Ich hatte eine sehr lange Reha. Ich kann sehr dankbar sein, dass meine Mutter, meine Schwester, mein Vater und auch meine Großeltern immer zu Besuch kamen, wenn sie konnten. Auch meine Freunde. Fast fast jedes Wochenende war jemand da.

Am 31. März war meine Rehabilitation endlich erledigt. Am Anfang hatte ich etwas Angst, nach Hause zu kommen. Was sollte ich da tun, früher ging ich in die Schule, zum Fitness, Fußball und natürlich die Rennerei. Aber als ich nach Hause kam, fing alles an, langsam zu laufen. Meine Mutter, die immer alles für mich tut, was sie kann, meine Schwester, die für mich da ist, und mein Vater, der auch immer für mich da sein wird. Ich habe auch super gute Freunde, die mich abholen und bringen, damit ich immer dabei sein kann.

Manchmal stellt man mir die Frage: Wenn du das gewusst hättest, wärst du dann Rennen gefahren? Und dann sage ich: Ja! Es kann bei allem was passieren, das habe ich in der Reha-Klinik gesehen. Mit allem, womit ich fahren konnte, hatte ich Spaß! Und dann der Moment, wenn du auf dein Motorrad steigst, ist einfach nicht zu beschreiben! Das Rennen ist ein fantastischer Sport!

Ich möchte allen Menschen danken, die mich im vergangenen Jahr unterstützt haben.

Erste Schritte dank neuer Technik

Michael Verbrugghes Rückenverletzungen stellten sich leider also so schlimm wie befürchtet heraus und er zeigte ab der Brust abwärts Lähmungserscheinungen.

Doch es geht weiter vorwärts. Im Februar 2018 konnte Michael Verbrugghe erste Schritte gehen. Zwar nur mit Hilfe von viel Technik und Krücken, aber immerhin ohne fremde Hilfe von anderen Menschen. Die Freude war entsprechend.

«Es war das erste mal, dass ich bei «Walk again» mit dem Ekso Skelett spazieren ging», schildert Verbrugghe auf seiner Facebook Seite. «Ich musste vor dem Spiegel stehen. Das erste, was ich gesagt habe, war, dass ich super schmale Beine bekommen habe. Die Schritte liefen super gut und ich konnte schon beim ersten mal mit Krücken gehen, statt an Handläufen. Es ist wirklich super, dass eine Organisation wie To Walk Again existiert, die dies ermöglicht! Von jetzt an werde ich jede Woche gehen.»

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