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Marcel Schrötter: Hat er es zu leicht genommen?

Von Günther Wiesinger
Marcel Schrötter in Katar, rechts sein Förderer Michael Kories

Marcel Schrötter in Katar, rechts sein Förderer Michael Kories

Marcel Schrötter war aus deutscher Sicht die grosser Überraschung des Katar-GP. Aber der Bayer hat schwierige Zeiten hinter sich.

Nach dem starken 13. Platz beim Moto2-Saisonauftakt in Katar ist Marcel «Celly» Schrötter (20) mit viel Selbstbewusstsein nach Texas zum zweiten Kräftemessen geflogen.

Schrötter musste in der WM in den letzten drei Jahren mit unterlegenem Material (Honda 125, Mahindra 125, Mahindra-Moto3 und Bimota-Moto2) richtig unten durch. Aber er hat mit Michael Kories (vormals Geschäftsführer bei SW-Stahl) einen Geschäftsmann gefunden, der an ihn glaubt und ihm geholfen hat, die Saison 2013 zu finanzieren.

Besonders in der Saison 2010 hat Schrötter auch selber Fehler gemacht, als 17-Jähriger fühlte er sich damals in manchen Dingen überfordert.

Marcel, hast du damals ein bisschen über die Stränge geschlagen? Konzentrierst du dich jetzt mehr auf den Job? Warst du damals nach den Erfolgen in der IDM und EM zu selbstsicher?

(Er grübelt.) Äh, pfff... Es ist schwierig. Klar waren wir jung...

Mit 20 bist du jetzt auch noch nicht übertrieben alt.
Ja, ich bin immer noch jung. Aber damals habe ich es vielleicht einen Tick...

... zu leicht genommen?
Ich will nicht sagen, dass ich es zu leicht genommen habe. Aber weil beim Jonas im ersten Jahr 2009 alles so super gelaufen ist und ich Europameister geworden bin, dazu Fünfter mit Wildcard in Valencia, habe ich vielleicht gedacht: Ich habe schon ein gutes Niveau, so in der Art. Ich war überzeugt, 2010 wird schon eine gute Saison werden.
Ich habe trotzdem viel trainiert. Aber vielleicht war ich vom Kopf und von der Einstellung her nicht so intensiv dabei, wie ich es jetzt bin.

Der Rückhalt im Team war 2010 schon bei den ersten Rennen weg, als die erwarteten Erfolge ausblieben? Nach dieser Saison kam es zur Trennung von den treuen Unterstützern Mang, Schlögl und Stadler.

Naja, wenn die Erfolge gepasst hätten, hätte es anders ausgesehen. Manchmal können Veränderungen schon eine Hilfe sein; klar.

Wie schwierig war es für dich im letzten Winter, nicht die Motivation zu verlieren? Warst du da manchmal richtig zerknirscht?

Ja, der letzte Winter war eine schwierige Zeit. Ich habe an verschiedene Sachen gedacht.
Ich war mir seit Weihnachten 2012 nicht mehr sicher, dass wir diese Moto2-Saison noch finanzieren können. Ich selber habe immer daran geglaubt und gehofft, dass es klappt mit der Moto2.
Gleichzeitig habe ich schon überlegt, was man sonst machen könnte. Supersport-mässig, IDM oder so. Aber es war dann auch für die Supersport-WM zu spät. Es gab Kontakte, mehr nicht. Die Teams sind voll gewesen.
Die beste Lösung war die Moto2. Es gab auch die Überlegung, abzuwarten und Testfahrer oder Ersatzfahrer zu machen. Aber das wollte ich eigentlich auch nicht. Denn mit so einem Job kommst du nie zum Fahren. Und wenn dann die Chance kommt und du einen Verletzten im Rennen ersetzen musst, aber nicht eingeschossen bist, kannst du gar keine Leistung bringen. Ausserdem: Wenn du einmal aus dem GP-Sport weg bist, kommst du nicht so leicht wieder rein.

Damals wirst du vielleicht gedacht haben: Wäre ich lieber im Juli bei Mahindra nicht davon gelaufen.
Ja, sicher, wir hatten ja wieder ein Angebot für 2013, obwohl wir uns getrennt hatten. Aber es war schwierig nach diesen zwei Jahren, noch einmal an Mahindra zu glauben. Und als bei mir im Dezember alle Pläne zu platzen drohten, war es für Mahindra auch schon zu spät. Sie hatten längst Oliveira und Vazquez verpflichtet.

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