Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Moto2-Getriebe: Keine Änderungen für die Saison 2016?

Von Günther Wiesinger
In der Moto2-WM wünschen sich die Teams und Fahrer ein neues Renngetriebe; aber Honda muss zustimmen

In der Moto2-WM wünschen sich die Teams und Fahrer ein neues Renngetriebe; aber Honda muss zustimmen

In der Moto2-WM findet sich kein Fahrer mehr, der nicht über das Serien-Getriebe der Honda CBR 600RR jammert. Es sind Änderungen geplant. Aber Honda sträubt sich dagegen.

Nach etlichen Problemen in den letzten Jahren wurde die Kritik an den Getrieben der Moto2-Einheitsmotoren von Honda 2015 immer lauter. Die Fahrer und Teams klagten über rausspringende Gänge und «unforced neutrals», also unerwünschte Gangwechsel in den Leerlauf und andere Mängel.

Die Teamvereinigung IRTA prüfte deshalb die Angebote etlicher After-Market-Anbieter, die modernere Getriebe anbieten. Aber HRC als Lieferant der CBR-600RR-Motoren sträubt sich bisher gegen Kraftübertragungen anderer Hersteller. Die Japaner verlangen exzessive Testfahrten, bevor sie bei so einem Deal einwilligen.

Deshalb blüht den Moto2-Teams eine weitere Saison mit den Seriengetrieben, die seit 2010 eingebaut werden und nach Aussagen der Experten den heutigen Erfordernissen nicht mehr entsprechen.

«Die Moto2-Rundenzeiten sind in den letzten Jahren um drei Sekunden gesunken, aber am Getriebe hat sich in all den Jahren nichts verändert», gibt Marc-VDS-Teammanager Michael Bartholemy zu bedenken.

Die Moto2-Motoren kosten jetzt 63.500 Euro pro Saison und Fahrer; sie werden jeweils nach die Rennen ausgetauscht und revidiert.

Falls ein Renngetriebe eingebaut würde, müssten die Kosten pro Saison um rund 10.000 Euro erhöht werden. «Es werden viele Stürze durch das Getriebe verursacht. Die höheren Getriebekosten würden die Kosten für Sturzschäden erheblich senken», sind sich die Teambesitzer bewusst.

«Bei uns ist Marcel Schrötter 2015 beim Australien-GP zweimal wegen Getriebeproblemen gestürzt», sagt Tech3-Teambesitzer und IRTA-Präsident Hervé Poncharal «Wir lassen nicht locker. Ich lese ja SPEEDWEEK.com und weiss, was darüber schon alles geschrieben wurde. Ich mache Druck. Es wird geprüft und studiert, aber wir haben Honda-Motoren, also muss Honda zustimmen.»

«Eine Änderung wird nicht so leicht über die Bühne gehen», ahnt Poncharal. «Aber es werden Änderungen stattfinden. Werden wir sie im Jahr 2016 erleben? Ich weiss es nicht. Aber es wird sich etwas ändern. Ich hoffe, es passiert so rasch wie möglich. Die Dorna kennt die Problematik... Doch es existiert ein Vertrag mit Honda bis Ende 2018. Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta ist sich bewusst, dass Handlungsbedarf besteht. Wir werden tun, was wir können. Wir müssen aber anerkennen, dass es sich um einen Honda-Motor handelt und dass sie keine Komponenten von Mitbewerbern drin haben wollen. Sie müssen zustimmen; das ist ein langwieriger Prozess. Aber ich tue mein Bestes, denn es geht um die Gerechtigkeit auf der Rennstrecke. Tom Lüthi hat zum Beispiel sein Rennen in Phillip Island durch ein Getriebeproblem verloren. Marcel Schrötter hat in Australien zwei Motorräder zerstört und sich verletzt. Es ist eine Frage der Sicherheit; deshalb machen wir Druck. Aber Honda muss an Bord sein und das bewilligen.»

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