KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Jorge Martin: Training verpasst und 13. Startplatz

Von Günther Wiesinger
Jorge Martin

Jorge Martin

Jorge Martin drehte in Valencia im ersten Training keine Runde, im dritten nur sechs Runden, im Qualifying wirkte der Weltmeister wieder ziemlich ausgeschlafen.

Der 20-jährige Jorge Martin hat in Sepang den Weltmeistertitel in der Moto3-Klasse gewonnen und nahm das Finale auf dem Circuit Ricardo Tormo ein bisschen auf die leichte Schulter. Am Freitag verzichtete der Honda-Pilot aus dem Del Conca-Teams von Fausto Gresini auf das erste freie Training. Er stolperte bei Halbzeit des ersten freien Moto3-Trainings in Zivilkleidung in die Gresini-Box. Die Technikcrew applaudierte belustigt und sah keinen Wert darin, den sechsfachen Saisonsieger im Morgengrauen nach 9 Uhr im schlaftrunkenen Zustand noch auf die Piste zu hetzen, weil auf der nassen Piste kaum Aufschlüsse zu erwarten waren. Auf der Ergebnisliste stand unter NOT CLASSIFIED nur der Name Jorge Martin.

Das Team erzählte dann, Martin habe sich verschlafen, was aber nur ein Scherz war.

Auch im halbfeuchten FP3 am Samstag war Martin nicht viel in der Box und kaum auf der Piste zu sehen. Er marschierte lieber ins Office der Teamvereinigung IRTA und organisierte noch zwei Paddock-Ausweise für seine Bekannten. Erst als die Piste am Schluss abtrocknete, schwang er sich für sechs Runden auf seine Honda NSF250RW.

Im Qualifying sicherte sich der World Champion trotzdem die 13. Position, er büßte 1,3 Sekunden auf die Bestzeit von Tony Arbolino ein. Teamkollege Fabio Di Giannantonio, der noch um den zweiten WM-Rang gegen Bezzecchi kämpft, startet zwei Plätze hinter dem Spanier. «DIGGIA» liegt 9 Punkte hinter Bezzecchi.

Die besten Startplätze wurden in den letzten Sekunden vergeben, als einige Fahrer auf Slicks losfuhren, obwohl der Zustand der Piste noch nicht perfekt war. Arbolino fuhr mit 1:46,773 min die Pole-Zeit, 2017 stand Jorge Martin mit 1:38,428 min auf der Pole.

«Es war ein merkwürdiger Tag», stellte Jorge Martin fest. «Am Samstagfrüh habe ich mich im Nassen recht wohl gefühlt. Wir haben das Bike-Set-up verfeinert für den Regen. Im Quali war es stellenweise nass, andere Stellen waren trocken. Als der Zeitpunkt kam, zu dem man entscheiden musste, welche Reifen man nehmen sollte, gingen wir auf Regenreifen raus. Wir haben uns in der letzten Runde zwar verbessert. Aber es war keine einfache Angelegenheit. Ich bin seit einiger Zeit nicht von so weit hinten gestartet, Aber wir wollen die Saison trotzdem mit einem Spitzenergebnis abschließen.»

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