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Mahindra-Teamchef: «Der Winter war sehr stressig»

Von Maria Reyer
Mufaddal Choonia mit den Fahrern Miguel Oliveira (li.) und Efrén Vázquez (re.)

Mufaddal Choonia mit den Fahrern Miguel Oliveira (li.) und Efrén Vázquez (re.)

Mit einem starken Fahrerduo und der bei Suter entwickelten Moto3-Maschine MGP-3O ist Mahindra 2013 erstmals ein ernstzunehmendes Projekt. Das Interview mit dem Mufaddal Choonia.

2011 schrieb das Mahindra-Team mit seinem Einstieg in die 125-ccm-Klasse der Motorrad-Weltmeisterschaft Geschichte. Mahindra Racing war das erste indische Team, das im Zweirad-Motorsport auf WM-Niveau an den Start ging. Nach einer Umstrukturierungsphase und der Verpflichtung von zwei neuen Fahrern, Miguel Oliveira und Efrén Vázquez, will das neu in der Schweiz bei Suter Racing Technology angesiedelte Team mit der MGP-3O in der Moto3-WM durchstarten. Nach vielversprechenden Testfahrten in Valencia und Jerez zeigt sich Teamchef Mufaddal Choonia zuversichtlich.

Bei Mahindra blieb kein Stein auf dem anderen. Hast du stressige Monate hinter dir?
Wir hatten einen sehr stressigen Winter, durch die Umstrukturierung des ganzen Unternehmens und der Entwicklung des neuen Motorrades. Ich muss mich bei allen bedanken, die diese Veränderungen möglich gemacht haben. Mahindra-Ingenieure haben eng mit Suter Racing zusammengearbeitet und das Resultat ist ermutigend. Außerdem sind wir in die Schweiz übersiedelt.

Bist du mit dem Verlauf der Neuerungen zufrieden?
Bis jetzt schon! Die Anstrengungen waren enorm und es war befriedigend zu sehen, wie professionell das Team und die Fahrer gearbeitet haben. Auch die Performance der MGP-3O macht mich glücklich. Wir konnten ohne grobe Probleme viele Runden bei den Tests abspulen. Das gibt uns Hoffnung für die Zukunft. Ich weiß, dass die Testfahrten nur ein kleiner Schritt waren in die richtige Richtung. Aber die Zeiten die Miguel und Efrén erzielt haben, machen mich zuversichtlich.

Wie beurteilst du die beiden neuen Fahrer?
Ich bin sehr zufrieden mit den beiden Piloten. Wir haben sie ausgesucht, weil sie einen bemerkenswerten Werdegang haben und als Spitzenfahrer bekannt sind. Sie bringen eine gute Balance zwischen Rennspeed und Erfahrung mit. Ich war von der Professionalität und der Arbeitseinstellung der beiden sehr beeindruckt, und auch auf menschlicher Ebene passen sie sehr gut ins Team. Auch die Tatsache, dass beide besser Englisch sprechen, als ich Spanisch oder Portugiesisch, ist extrem hilfreich!

Wie viel vom neuen Motorrad ist «Mahindra»?
Das neue Bike hat sehr viel von Mahindra. Natürlich haben wir sehr von der Erfahrung und Kompetenz  von Suter Racing Technology profitiert. Ohne Eskil Suters Team hätten wir es vom Konzept bis auf die Strecke in so kurzer Zeit nicht geschafft. Trotzdem hatten wir in jeder Phase der Entwicklung Mahindra-Ingenieure vor Ort.

Mahindra Racing hat ein neues Logo dieses Jahr. Kannst du die Veränderung erklären?
Es wurde genau zum richtigen Zeitpunkt geändert, gleichzeitig mit den teaminternen Verschiebungen konnten wir so auch unsere ‹Corporate Identity› verändern. Ich denke dieses klare, moderne Logo passt sehr gut zu uns. Es spiegelt den Kern von Mahindra wieder.

Was sind die Ziele für dieses Saison?
Wir haben die Saison in einzelne Stufen eingeteilt, die auch die geplanten Entwicklungsstufen des Motorrads während der Saison reflektieren. Für jede dieser Stufen haben wir das Ziel, die Leistung des Motorrades zu verbessern. Allerdings möchte ich nicht zu sehr ins Detail gehen. Beide Fahrer scheinen sehr glücklich und enthusiastisch zu sein. Aber bevor ich irgendwelche Voraussagen mache, sollte ich die ersten drei Saisonrennen abwarten. Mahindra ist ganz klar nicht in der Moto3-WM, nur um die Anzahl der Teilnehmer zu erhöhen – wir wollen die vorderen Teams die gesamte Saison über jagen.

Wie wird in Indien auf Mahindra Racing reagiert?
Der Zuspruch zu unserem Moto3-Programm in Indien war fantastisch und ehrlich gesagt, hat mich das überrascht. Wir sind die größte Online-Community Indiens mit mehr als 671.000 Fans auf Facebook (Anm.: im Motorsportbereich). Das ist sehr viel versprechend.

Wurde das Rennprogramm von Mahindra 2013 ausgebaut?
Zusätzlich zu unseren Moto3-Aktivitäten werden wir auch in der italienischen Meisterschaft CIV in der Moto3-Klasse an den Start gehen. Letztes Jahr konnten wir dort den Konstrukteurs-Titel in der 125er-Klasse für uns entscheiden. Dieses Jahr haben wir zwei neue Fahrer mit dem 16-jährigen Andrea Locatelli und dem 17-jährigen Michael Rinaldi. Das CIV-Programm ist eine interessante Möglichkeit, neue Talente zu fördern.

Was ist der langfristige Plan von Mahindra?
Anand Mahindra, der Präsident der Mahindra Group, hat das Versprechen abgegeben, dass Mahindra langfristig im Motorsport bleiben wird und an dieses Versprechen halten wir uns. Allerdings müssen wir Schritt für Schritt vorgehen. Somit fokussiere ich mich ausschließlich auf die Saison 2013. Wenn uns eine drastische Formsteigerung dieses Jahr gelingt, können wir unsere Ziele für die Zukunft neu definieren. Unser Hauptaugenmerk werden wir für jetzt aber auf die Moto3-Klasse legen.

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