Le Mans: Beinahe-Katastrophe im Junioren-WM-Rennen
Eine nicht nachvollziehbare Kommunikationspanne führte am Samstag in Le Mans beim Junioren-WM-Lauf zu einer gefährlichen Situation, die verhängnisvoll verlaufen hätte können.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Der üble Zwischenfall beim CEV Repsol-Junioren-WM-Rennen in Le Mans am späten Samstagnachmittag ist auf wundersame Weise ohne schwere Folgen geblieben. Gleich in der ersten Runde kam es in der ersten Schikane zu einer Kollision, Tony Arbolino (Startnummer 4 – SIC 58 Honda Squadra Corse), Lorenzo dalla Porta (Startnummer 48 – LaGlisse Academy Husqvarna) und Albert Arenas (Startnummer 11 – LaGlisse Academy Husqvarna) stürzten, danach auch noch Valentino Rossi-Schützling Nicolò Bulega (Startnummer 46 – Junior Team VR46 Riders KTM), das Rennen wurde nach diesem multiplen Crash abgebrochen.
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Aber rote Flaggen zückten die Streckenposten deswegen nicht, zumindest nicht dort, wo die um die Piste rasenden Junioren gewarnt hätten werden können. ?So hatten die übrigen 27 im Rennen verbliebenen Moto3-Teilnehmer in der zweiten Runde ?noch keine rote Flagge gesehen, der den Abbruch signalisieren sollte, als sie ahnungslos zur Uufallstelle brausten.
Noch schlimmer: Das BMW-Medical Car der Race-Direction parkte mitten auf der Ideallinie – noch dazu mit weit geöffneten Türen!
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Die Spitzenfahrer trafen also in der zweiten Runde mit vollem Rennspeed in der Schikane ein, wo der BMW geparkt war, sie wichen in letzter Sekunde geistesgegenwärtig in alle Himmelsrichtungen aus, zum Glück konnten alle Fahrer einen Aufprall auf das Medicar Car verhindern.
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Und mit Ausnahme des jungen Italieners Tony Arbolino aus dem SIC 58-Team von Papa Paolo Simoncelli kamen alle Gestürzten glimpflich davon. Arbolino war vorübergehend nicht ansprechbar, er wurde ins Krankenhaus von Le Mans gebracht und dort ins künstliche Koma versetzt. Doch eingehende Untersuchungen förderten keine inneren Verletzungen zutage, es gab in der folgenden Nacht auch keine inneren Blutungen, er wurde inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen – mit einigen schmerzhaften Prellungen.
"Wir haben die erste Runde dieses Moto3-Rennen zu sechst live im Fernsehen verfolgt und haben rund um die Strecke nirgends eine rote Flagge gesehen", wunderte sich ein Funktionär der GP-Teamvereinigung IRTA. Glück im Unglück hatte Lorenzo dalle Porta: Der italienische Husqvarna-Pilot war rechtzeitig zum Re-Start wieder einsatzbereit – und wurde im CEV-Repsol-Rennen noch Fünfter hinter Canet, Pawi, Bendsneyder und Yamada. Und Rossis Schützling Bulega (Platz 3 in Portimao/Portugal) landete hinter ihm mit seiner KTM auf Platz 6.
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Die Dorna hätte den Vorfall gern unter den Tisch gekehrt, in den TV-Wiederholungen der zweiten Runde war die Szene nicht mehr zu sehen. Aber SPEEDWEEK-Fotograf Fritz Glänzel hat den Zwischenfall in allen Einzelheiten festgehalten. "Leider sind bei diesem Zwischenfall im Junioren-WM-Lauf ein paar Fehler passiert", stellte Race-Director Mike Webb im Gespräch mit SPEEDWEK.com fest. "Es kam zu einem Kommunikationsproblem zwischen dem Race-Director dieses CEV-Rahmenrennens und den Marshals von Le Mans. Dass das Medical Car auf der Piste Halt machte, ist normalerweise und theoretisch kein Problem, wenn eine rote Flagge draussen ist, den Abbruch anzeigt und alle Fahrer darauf reagieren. Aber wenn ein Fehler wie am Samstag passiert und die Fahrer nicht gewarnt werden, muss das Fahrzeug 'offline' stehen, also Abseits der Ideallinie. Wie man sich vorstellen kann, haben wir die Fehler noch am Samstag besprochen und sichergestellt, dass sie sich nicht mehr wiederholen."
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