Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Brad Binder: Unglaubliche Unterstützung aus Südafrika

Von Frank Aday
Teamchef Aki Ajo mit Brad Binder

Teamchef Aki Ajo mit Brad Binder

Brad Binder ist auf dem besten Weg, der erste südafrikanische Motorradweltmeister seit Jon Ekerold 1980 zu werden. «Das macht alles vielleicht zu etwas Besonderem», freut sich Binder.

Nach dem Assen-GP steht Brad Binder mit ganzen 48 Punkten Vorsprung auf den verletzten Jorge Navarro an der Spitze der Moto3-Gesamtwertung. Der Grand Prix in Assen markierte das erste Rennen 2016, in dem Binder nicht unter den Top-3 ins Ziel kam. In Katar, Argentinien und Austin hatte der Südafrikaner aus dem Team Red Bull KTM Ajo einen zweiten und zwei dritte Plätze gesichert. Damit war er bereits WM-Leader. Seine Dominanz begann jedoch erst mit dem Rennen in Jerez.

Als Binder nach dem Jerez-Qualifying wegen eines nicht homologierten Mappings seiner KTM auf den letzten Startplatz verbannt wurde, schien seine Siegchance dahin zu sein. Doch Binder gelang das Unglaubliche. Er pflügte durch das Feld und gewann mit 3,3 sec Vorsprung auf Nicolò Bulega. Es war einer der sensationellsten Moto3-Siege der Geschichte. Nach 79 WM-Läufen feierte Binder in Jerez seinen ersten GP-Sieg.

«Ich war nicht wirklich darauf vorbereitet, als Letzter zu starten. Das Gute war aber, dass ich dadurch keinen Druck hatte. Keinen Druck, keine Sorgen. Mein Team sagte zu mir, dass ich einfach rausgehen und den bestmöglichen Job machen soll», erinnert sich der 20-Jährige gegenüber «motogp.com». «Der Sieg fühlte sich so seltsam an, gar nicht real. Erst ein paar Stunden später habe ich realisiert, dass ich meinen ersten Grand Prix gewonnen hatte.» Auch in Le Mans und Mugello waren die Gegner chancenlos gegen Binder.

Sein oberstes Ziel ist es nun, den Vorsprung in der WM-Tabelle erfolgreich zu verteidigen. «Offensichtlich ist es mein Ziel, Moto3-Weltmeister zu werden. Es ist lange her, seit der letzte Südafrikaner Weltmeister war. Das macht alles vielleicht zu etwas Besonderem. Die Unterstützung, die ich aus Südafrika erhalte, ist unglaublich. Ich habe erst jetzt erkannt, wie viele Menschen dort an der MotoGP-WM interessiert sind», freut sich Binder.

Der letzte südafrikanische Weltmeister war 1980 Jon Ekerold bei den 350ern. Er schlug Toni Mang um nur drei Punkte im Kampf um den Titel. Südafrika durfte vor Binders drei Siegen in dieser Saison bereits 39 Grand Prix-Siege feiern. 31 Mal mit dem vierfachen Weltmeister Kork Ballington (17 x 250ccm, 14 x 350ccm), siebenmal mit Jon Ekerold (1 x 250ccm, 6 x 350ccm) und einmal mit Alan North (1 x 350ccm).

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