KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Romano Fenati: Seine Meinung zum Rauswurf bei VR46

Von Frank Aday
Crew-Chief Pietro Caprara, Teammanager Pablo Nieto und Romano Fenati

Crew-Chief Pietro Caprara, Teammanager Pablo Nieto und Romano Fenati

Nachdem er von Valentino Rossis Moto3-Team Sky VR46 entlassen wurde, spricht Romano Fenati nun über die Zeit im Team und die Fehler, die zum Eklat führten.

Nach dem Qualifying in Spielberg hatte Romano Fenati sich erneut über den Speed seiner KTM beschwert, sein Teamkollege Nicolò Bulega hatte ihn wieder einmal übertroffen. Nach einer hitzigen Diskussion mit der Crew und Teammanager Pablo Nieto folgte der Eklat.

Am Abend wurde die Suspendierung des siebenfachen GP-Siegers für den WM-Lauf auf dem Red Bull Ring mitgeteilt. Kurz darauf folgte die endgültige Entlassung. «Als das Qualifying beendet war, sprach ich mit Pietro Caprara, meinen Crew-Chief. Es war seltsam, dass ich so weit hinter dem Schnellsten lag, deshalb wollte ich mehr Details erfahren. Es stellte sich heraus, dass ein gewisser Teil meines Vertrages nicht respektiert wurde», erklärte Romano Fenati den Kollegen von «GPone».

Es handelte sich um die Tatsache, dass dir ein persönlicher Techniker für die Suspension zugesagt wurde? «Ja, meine Mutter hatte ein Meeting mit dem Teammanagement, aber sie konnten keine Einigung erzielen, die es uns erlaubt hätte, weiterzumachen.»

War die Situation im Team schon länger angespannt? «Das Wichtigste für einen Fahrer ist es, dass er ruhig arbeiten kann. Es ist nicht gut, wenn ich oder mein Team lange Gesichter ziehen.» Es wurde von körperlichen Tätlichkeiten gesprochen. Fenati soll Uccio einen Paddock-Pass ins Gesicht geworfen haben. «Absolut nichts ist passiert», behauptet Fenati. «Sogar Alessio Salucci war wegen dieser Behauptung erstaunt.» Doch auch Valentino Rossi sagte, dass Fenati manchmal aus der Haut fährt. «Das ist nicht wahr. Es nervt mich, wenn ich Dinge sehe, die unfair sind oder Leute oberflächlich sind. Darüber versuche ich dann zu sprechen. Doch es gibt immer Menschen, die eine vorgefasste Meinung von mir haben. Sogar Dinge, die ich nur als Scherz gesagt habe, wurden falsch interpretiert. Doch an diesem Tag, ich wiederhole es, ist nichts passiert.»

Hast du mit Rossi gesprochen? «Ja, an diesem Abend und auch nach dem Rennen. Wir hatten eine entspannte Unterhaltung.» Wie ging es dir nach der Suspendierung? «Ich war niedergeschlagen und enttäuscht. Diese Entscheidung hat wohl jeden verletzt, wir waren Dritte in der Gesamtwertung.»

Hatte die Trennung damit zu tun, dass du nicht nach Pesaro, also in die Nähe der VR46-Academy in Tavullia ziehen wolltest? «Vielleicht wäre das alles nicht passiert, wenn ich umgezogen wäre, ich weiß es nicht. Was passiert ist, ist nahezu unerklärlich. In der Vergangenheit hatte ich schon ein Jahr dort gelebt, aber in meinem Vertrag stand, dass ich nur zwischen dem 10. Januar und dem ersten Rennen wegen der Saisonvorbereitung dort sein muss. Ich habe es bevorzugt, nahe bei meiner Familie zu bleiben.» Hast du noch andere Fehler gemacht? «In den drei Jahren sind gewisse Dinge passiert, die nicht mein Fehler waren, über die ich nichts gesagt habe. Lass uns sagen, dass wir viel Pech hatten.»

Was hast du im VR46-Team vermisst? «Um klar und deutlich zu sein: Jeder von uns hätte Verantwortung übernehmen müssen. Ich habe das getan. Am Ende war mein einziger Fehler, nicht nach Pesaro zu ziehen, aber abgesehen davon, habe ich meinen Job so gut gemacht, wie ich konnte. Doch wenn gewisse Dinge passieren, lässt sich nicht nur eine Person beschuldigen, sondern alle tragen einen Teil dazu bei. Jeder hätte Verantwortung übernehmen müssen, um einander zu verstehen. Dann wäre es anders gelaufen.»

Valentino sagte, dass sie es nicht geschafft hätten, dich zu einem wirklichen Profi zu machen. «Es ist auf gewisse Weise gut zu reifen, aber jede Person sollte auch sie selbst bleiben dürfen. Ich bevorzuge es, den Menschen die Dinge ins Gesicht zu sagen, statt ihnen ein Messer in den Rücken zu rammen.» Hat das Team dich eingeschränkt? «Ja, ich fühlte mich eingeschränkt und war nicht ganz ich selbst. Lass uns sagen, dass ich geführt wurde, es war viel vorgefertigt, während ich eher instinktiv handle. Ich habe daraus gelernt, dass es das Beste ist, von Anfang an ehrlich zu sein. Ich muss die Wahrheit wissen, auch wenn sie weh tut. Ich habe stattdessen gelernt, zu grinsen und es hinzunehmen.»

Willst du eine Revanche? «Ich will so viele Titel wie möglich gewinnen», lachte Fenati.

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