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Ex-Weltmeister Bill fährt für Honda in Brasilien

Von Matthias Dubach
Nach dem Eklat um den nicht verlängerten Vertrag von Julien Bill mit Honda Schweiz fand der Ex-MX3-Champion in Südamerika ein neues Team. Bill kann so auch sein GP-Comeback geben und verdient mehr als in der SM.

Nach vielen Jahren der Zusammenarbeit endete im Dezember mit dem Supercross in Genf die Partnerschaft zwischen Julien Bill und Honda Schweiz. Trotz mehreren Schweizer Meistertiteln und des MX3-WM-Triumphs 2011 wurde der 30-Jährige stillos abserviert. Bill wurde lange hingehalten und in Sicherheit gewiegelt, ehe er relativ spät informiert wurde, dass der Vertrag nicht verlängert wird.

Ein Rücktritt kam für Bill nicht in Frage. Nun wurde der Genfer auf der Suche nach einem neuen Team fündig: Der Ex-Weltmeister fährt für Honda Brasilien die Supercross- und Motocross-Meisterschaft im südamerikanischen Land! «Ich werde für das Factory Team Honda Brazil fahren. Ausserdem kann ich an den beiden Grands Prix in Brasilien teilnehmen», erklärte Bill gegenüber des Schweizer Portals «insidemotocross.ch».

Der Name des Teams täuscht allerdings. «Wir haben kein Werksmaterial, aber grosse Unterstützung von Honda. Die neue Honda ist gut, es gibt kleine Unterschied zum bisherigen Modell, aber es ist gut», schilderte der Brasilien-Söldner aus der Westschweiz, der das ganze Jahr in Übersee verbringen wird. Bill schlug sein Quartier in Indaiatuba in der Nähe von São Paulo auf, wo Honda Brasilien und das MX-Team beheimatet ist. Auf der Strecke des Firmengeländes fand 2011 der Brasilien-GP statt.  

Bill trainiert derzeit bei grosser Hitze im Hinblick auf den SX-Auftakt am 22. Februar, er will in beiden Meisterschaften den Titelgewinn anvisieren. Die Konkurrenz ist aber nicht klein: Mit dem Spanier Carlos Campano trifft Bill etwa auf seinen Vorgänger als MX3-Weltmeister, dazu sind auch der Brasilianer Antonio Balbi oder der Brite Adam Chatfield mit dabei. Bill: «Dazu kommen auch einige andere Brasilianer, deren Namen ich noch nicht kenne.»

Dass sich auch Ausländer in Brasiliens Meisterschaften tummeln, ist kein Zufall: Die Serien sind äusserst lukrativ, weil der Motorradmarkt im fünftgrössten Land der Welt bereits gross ist und immer weiter wächst. Campano konnte etwa schon mal nach einem Tagessieg ein Auto als Preis mitnehmen. Die Toppiloten können mit dem Salär und den Prämien sechsstellige Summen verdienen. Weil der Markt in Brasilien brummt, gastiert die Motocross-WM 2014 gleich zwei Mal, seit 2009 ist sie ohne Unterbruch in diesem Land präsent. Der Schweizer bestätigte gegenüber SPEEDWEEK.com: «Ich kann hier viel mehr verdienen als in der Schweizer Meisterschaft.»

Trotz neuer sportlicher Heimat hat Bill aber den Disput mit Honda Schweiz noch nicht verdaut: «Ich möchte mich bei Honda Switzerland bedanken, dass sie mich rausgeschmissen haben, weil ich ‹zu alt› und ‹zu teuer› bin. So konnte ich diese super Möglichkeit annehmen, für Honda Brazil zu fahren.»

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