Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Stefan Bradl: «Freue mich auf Brünn und Spielberg»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl auf der Repsol-Honda beim Heim-GP

Stefan Bradl auf der Repsol-Honda beim Heim-GP

Nach Platz 3 beim 8h-Klassiker in Suzuka geht es für Stefan Bradl Schlag auf Schlag: Am Freitag beginnt bereits das Training beim Brünn-GP. Die Top-Ten beim Tschechien-GP sind das Ziel.

Nach dem sauberen dritten Platz bei seiner Premiere in der Langstrecken-Weltmeisterschaft gestern in Suzuka/Japan fliegt Stefan Bradl heute von Tokio zurück nach München. Auch wenn der von Honda angestrebte erste Sieg seit 2014 nicht geklappt hat, so lieferten Takumi Takahashi und Stefan Bradl gestern den favorisierten Werksteams von Kawasaki und Yamaha einen ebenbürtigen Kampf. Bradl übergab die Honda CBR 1000 RRW SP2 nach sechs Stunden auf Platz 1 an seinen schnellen japanischen Teamkollegen Takumi Takahashi. Doch weil bei Ryuichi Kiyonari am Sonntagmorgen eine Nackenverletzung akut wurde und der Haudegen auf die Rennteilnahme verzichten musste, entschied sich das Red Bull Team, Takahashi am Schluss einen Doppelstint über zweimal 28 Runden fahren zu lassen. In dieser Phase dominierte dann der risikofreudige Johnny Rea, auch das Yamaha Factory-Team schob sich im Finish noch an Honda vorbei.

Am kommenden Wochenende und von 9. bis 11. August beim GP von Österreich in Spielberg wird Stefan Bradl wie beim deutschen WM-Lauf als Teamkollege von Weltmeister Marc Márquez bei Repsol-Honda antreten. Der 29-jährige Bayer hat bei seinen beiden MotoGP-Einsätzen 2019 zwei zehnte Plätze errungen und hofft auch in Tschechien und Österreich auf ein ähnliches Ergebnis.

«Ich war nicht wirklich überrascht, dass Jorge Lorenzo für Brünn und Spielberg ausfällt. Ich war teilweise vorgewarnt, weil man sich vorstellen konnte, dass bei so einer Verletzung eine längere Genesungszeit fällig wird», sagt Bradl.

Zur Erinnerung: Lorenzo zog sich im Freitag-Training am 28. Juni in Assen/NL einen Bruch des sechsten Brustwirbels zu, der achte ist durch einen Haarriss angebrochen.

Hiroshi Aoyama, 250-ccm-Weltmeister 2009, fiel im Jahr 2010 nach so einer Verletzung auf der Interwetten-MotoGP-Honda für mehr als drei Monate aus.

Hat Stefan Bradl am Wochenende seine Risikobereitschaft beim Acht-Stunden-Rennen in Suzuka etwas reduziert, nachdem sein Einsatz bei Repsol-Honda für die nächsten zwei Grand Prix veröffentlicht worden war?

Bradl: «Ja, natürlich. Aber Suzuka ist generell eine andere Sache. Bei 64 Teams und Abständen von zwölf Sekunden im Qualifying muss man bei so einem Langstreckenrennen ohnedies mit Kopf fahren. Trotzdem habe ich im Quali am Freitag noch einmal einiges riskiert. Es ging um acht Stunden, so ein Rennen wird nicht in einer einzigen schnellen Runde gewonnen. Nicht einmal in einem Stint, denn wenn so in so einem 28-Runden-Stint in jeder Runde eine halbe Sekunde schneller fährst als die Gegner, macht das in so einem Stunt nicht einmal eine halbe Minute aus. In Suzuka zählte das ganze Zusammenspiel, das Teamwork, deshalb musste man auf alle Bedingungen möglichst optimal vorbereitet sein und ein grundsolides Tempo hinlegen.»

Stefan Bradl hat in Sachsen seinen 50. Podestplatz in der MotoGP-Klasse errungen. «Für die nächsten zwei Rennen sind die ersten zehn wieder das Ziel. Aber aus mein er Sicht herrscht kein Druck. Ich muss mich nach sieben Tagen auf der Langstrecken-Honda mit Bridgestone-Reifen in Brünn erst einmal wieder an die Michelin-Reifen und die GP-Maschine gewöhnen. Aber ich freue mich wirklich drauf, denn es war ein schönes Wochenende auf dem Sachsenring. Und jetzt freue ich mich auf die nächsten zwei MotoGP-Rennen.»

Eigentlich hätte Stefan Bradl in Brünn mit einer Wildcard im Team HRC fahren sollen. Er hofft jetzt, dass ihm Honda für 22. September als Belohnung noch einen Wildcard-Einsatz in Aragón ermöglicht, wo er 2014 einen vierten Platz erreicht hat.

MotoGP-Ergebnis Sachsenring:

1. Marc Márquez. 2. Viñales. 3. Crutchlow. 4. Petrucci. 5. Dovizioso. 6. Miller. 7. Mir. 8. Rossi. 9. Morbidelli. 10. Bradl. 11. Rabat. 12. Pol Espargaró. 13. Iannone. 14. Nakagami. 15. Abraham. 16. Syahrin. 17. Bagnaia. 18. Oliveira.

WM-Stand nach 9 von 19 Rennen:

1. Márquez 185. 2. Dovizioso 127. 3. Petrucci 121. 4. Rins 101. 5. Viñales 85. 6. Rossi 80. 7. Miller 70. 8. Quartararo 67. 9. Crutchlow 67. 10. Pol Espargaró 56. 11. Morbidelli 52. 12. Nakagami 50. 13. Mir 39. 14. Aleix Espargaró 31. 15. Iannone 21. 16. Lorenzo 19. 17. Zarco 16. 18. Rabat 14. 19. Rabat 14. 20. Bradl 12.

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