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Cal Crutchlow: LCR-Honda-Deal rückt näher!

Von Günther Wiesinger
Cal Crutchlow

Cal Crutchlow

Hektik bei Ducati und LCR-Honda: Cal Crutchlow kann bei Ducati bis heute Mitternacht aus dem Zwei-Jahres-Vertrag aussteigen – und bei LCR-Honda den Platz von Stefan Bradl übermehmen.

Die von SPEEDWEEK.com am Montag angekündigte Sensation kann heute noch Wirklichkeit werden. Cal Crutchlow könnte von Ducati Corse für 2015 ins LCR-Honda-Team wechseln und dort die Factory-Spec-Honda-RC213V von Stefan Bradl fahren, der – wie angekündigt – vor einer Einigung mit dem NGM Mobile Forward Racing Team steht.

Bradl winkt bei Forward für 2015 der Platz des WM-Sechsten Aleix Espargaró (er geht für zwei Jahre zu Suzuki) auf der Yamaha YZR-M1. Forward-Teamchef Giovanni Cuzari: «Stefan ist und bleibt bei uns erste Wahl. Wir rechnen mit ihm.»

Crutchlow sagte zwar bei Ducati Corse am vorletzten Samstag anlässlich der World Ducati Week in Misano für 2015 zu. «Why I have decided to stay with Ducati», lautete drei Tage später die Titelschlagzeile von Motor Cycle News.

Doch als Stefan Bradl in den letzten zehn Tagen keine Anstalten machte, das LCR-Honda-Angebot für 2015 anzunehmen, weil er dort ursprünglich nur vierte Wahl war (hinter Viñales, Miller und Aleix Espargaró) und auch eine Woche nach dem Sachsenring-GP noch kein konkretes Vertragsangebot vorlag, frischten HRC und LCR-Honda die Kontakte zu Cal Crutchlow und Manager Bob Moore auf.

Es war bekannt, dass der letztjährige WM-Fünfte bei Ducati bis zum heutigen 31. Juli von seiner Ausstiegsklausel Gebrauch machen konnte,

Crutchlow und sein Manager Bob Moore hatten schon vor einem Jahr mit HRC und LCR-Honda verhandelt. Gestern ereichten die Telefongespräche mit Ducati und LCR-Honda einen Höhepunkt.

Im Vorjahr konnten und wollten LCR-Honda die von Crutchlow erwünschte 5-Millionen-Euro-Gage für zwei Jahre im Gegensatz zu Ducati nicht zahlen.

Jetzt sind HRC und Honda in Zugzwang – Crutchlow ist die letzte Hoffnung für 2015. Aber zwischen dem finanziellen LCR-Honda-Angebot und der Ducati-Gage klafft weiter eine Riesenlücke. Und Ducati will – wie angekündigt – keinen Cent Abfindung bezahlen.

Crutchlow und Moore sind jetzt mit der Frage konfrontiert, ob sie zugunsten des konkurrenzfähigeren Motorrads auf rund 1,5 Millionen Euro verzichten sollen.

Honda möchte die vier Prototypen 2015 mit Marc Márquez und Dani Pedrosa (Repsol) sowie Crutchlow (LCR) und voraussichtlich Redding (bei Gresini) besetzen. Ob das klappt, wird sich in den nächsten Stunden entscheiden.

Jack Miller wird bei LCR-Honda ein Open-Bike fahren, Nicky Hayden bei Drive-M7-Aspar, der zweite Fahrer dort dürfte Alvaró Bautista werden (statt Aoyama). Bei Gresini ist die Fahrerfrage beim Open-Bike noch offen.

Kleines zusätzliches Problem: Crutchlow ist ein Monster-Mann, Miller ein Red Bull-Athlet.

Bei Ducati würden Gigi Dall'Igna und Sportdirektor Paolo Ciabatti Cal Crutchlow mit Handkuss gehen lassen. Noch heute wird sich entscheiden, ob sie den WM-Vierzehnten für 2015 loswerden. Dann könnten sie Andrea Dovizioso und Andrea Iannone im Werksteam fahren lassen – und einen Haufen Geld sparen.

Dafür müsste Pramac-Ducati-Teambesitzer Paolo Campinoti einen neuen Fahrer neben Yonny Hernandez suchen, denn Iannone würde er dann ans Werksteam verlieren. Die Pramac-Kandidatenliste dürfte identisch sein mit der Liste für den möglichen zweiten Fahrer bei Forward-Yamaha: De Angelis, Petrucci und so weiter.

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