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Marc Márquez: Kritik an Elektronik und Reifen

Von Jordi Gutiérrez
Marc Márquez wirkt trotz der starken Rundenzeiten in Jerez verunsichert. Er meint, die neue Elektronik sei ein Rückschritt, die Michelin-Vorderreifen machen ihm Kopfzerbrechen.

Marc Márquez begann den ersten Testtag in Jerez gestern mit der 2015-Elektronik von Honda. «So hatten wir eine Referenz und konnten dann mit der Marelli-ECU zu arbeiten beginnen», sagte der MotoGP-Weltmeister von 2013 und 2014. «Die Michelin-Reifen stellen momentan auch einen grossen Kompromiss dar, weil wir noch nicht genau wissen, wie wir uns damit am Limit bewegen können. Ich musste auch den 2016-Motor ausprobieren, der einen anderen Charakter hat. Und dazu kommt, dass es bei der Elektronik dauernd bergauf und bergab geht; aber wir arbeiten daran. Wir haben uns mit dieser Technik einen Schritt zurück bewegt... Es wird unmöglich sein, mit dieser Motorsteuerung auf das Niveau der Honda-Factory-Software zu kommen. Es wird einige Zeit dauern, bis wir mit diesen Veränderungen klar kommen. Denn du fährst für ein paar Runden raus auf die Piste, dann kommst du wieder an die Box und schaust dir 30 Minuten die Daten an, damit das Mapping verbessert werden kann.»

«Der grösste Unterschied ist mit dieser ECU zu spüren, wenn du am Gas bist. Wenn du bei Kurvenmitte das Gas aufdrehst, wenn du dann am Kurvenausgang bist und das Bike aufrichtest, dann spürst du den Unterschied mit dieser neuen Elektronik. Die Motorbremse ist mehr oder weniger okay. Aber wir brauchen noch Zeit, bis wir verstehen, wie sich diese ECU beim Gasgeben verhält. Das ist eine wichtige Phase. Wenn du beim beschleunigen dauernd Zeit verlierst, ist es schwierig, dieses Zeit irgendwo anders wettzumachen und eine schnelle Rundenzeit zu erzielen.»

«Ich denke, es beschweren sich alle Fahrer über diese Einheits-Elektronik. Denn der Motor wird jetzt nicht mehr so gebändigt wie bisher. Es gibt weniger Kontrolle am Motor, wenn es um die Drehmomententfaltung geht, du kannst die Leistung unten und oben nicht so gut kontrollieren und reduzieren. Jetzt schauen wir, ob sich das noch verbessern lässt. Oder ob wir diese Probleme auf der mechanischen Seite in Angriff nehmen müssen. Irgendeine Lösung muss es geben.»

Und was sagte Marc Márquez am ersten Tag zu den Reifen?
«Es war ähnlich wie in Valencia. Beim Bremsen existiert kein Problem. Aber auf der Reifenkante hast du oft das Gefühl, der Vorderreifen rutsche weg. Hier in Jerez gibt es viele schnelle Kurven. Deshalb ist es schwierig, das Limit zu erspüren. In Valencia war der Grip hinten sagenhaft. Hier ist er okay, aber nicht so gut wie in Valencia. Wir bemühen uns, mehr Verständis für den Vorderreifen zu finden. Deshalb werden wir am Donnerstag auch eine andere Mischung probieren. Wir haben am ersten Tag auch eine Art Rennsimulation gemacht. Der Hinterreifen hat auf ähnliche Art und Weise nachgelassen wie früher der Bridgestone. Der Unterschied ist nur, dass bei Michelin auch der Vorderreifen nachlässt. Bei Bridgestone konntest du einen 20 Runden alten Vorderreifen mit einem neuen Hinterreifen kombinieren, es hat trotzdem funktioniert. Aber bei Michelin lassen Vorder- und Hinterreifen im gleichen Ausmass nach.»

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