Markus Reiterberger: «Damit muss ich mich abfinden»

Von Ivo Schützbach
Markus Reiterberger wurde bei den Superbike-Tests in Jerez und Portimao von seinem BMW-Teamkollegen Tom Sykes in die Schranken verwiesen. «Sobald ich mich wohlfühle, bin ich auch schnell», ist der Bayer überzeugt.

Mit Tom Sykes, Weltmeister des Jahres 2013, hat Markus Reiterberger den nach Jonathan Rea zweiterfolgreichsten Superbike-Piloten der letzten zehn Jahre als Teamkollegen. Es wäre vermessen zu glauben, dass der 24-Jährige sofort auf dem Niveau dieses Ausnahmekönners fahren kann.

Gleichzeit gibt es bei BMW und Shaun Muir Racing aber keinerlei Zweifel am Talent des Superstock-Europameisters. «Markus empfindet viel Druck, weil er der deutsche Fahrer für einen deutschen Hersteller ist – und das im ersten Werksteam seit Jahren», sagte Teamchef Shaun Muir. «Aber er hat keinen Druck. Dieses Jahr erwarten wir ihn in den Top-10.»

Den Jerez-Test beendete Reiterberger mit einer halben Sekunde Rückstand auf Sykes, wobei das nicht die Realität wiederspiegelte. Der Engländer verschrottete bei einem Sturz sein Nummer-1-Bike und fuhr am zweiten Tag nur wenig. «Sykes wäre ohne den Crash definitiv deutlich schneller geworden, das muss ich mit einrechnen», ist Reiti bewusst.

In Portimao verlor der Obinger 0,9 sec auf den Teamkollegen.

«Ich hoffe und glaube, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis ich mich auf dem Bike wohlfühle, dann bin ich auch schnell», erzählte Reiterberger SPEEDWEEK.com. «Ich kann mich noch nicht richtig ins Bike reinversetzen. Ich arbeite daran meinen Fahrstil umzustellen – um das zu machen, was das Bike will. Und wir passen das Motorrad im Rahmen der begrenzten Möglichkeiten an mich an. Wir müssen jetzt mit den vielen gesammelten Daten weiterarbeiten.»

Niemand darf vergessen: Portimao war erst der sechste Tag auf der Superbike-Version der neuen BMW S1000RR. Auch das Team ist für Reiterberger neu, der im Gegensatz zu Sykes nicht über zehn Jahre Erfahrung in Topteams der Superbike-WM verfügt.

«In der Teamstruktur fühle ich mich wohl, das sind super Leute, die sehr bemüht sind», hielt Reiti fest. «Wir haben alle das gleiche Ziel: Dass wir uns gemeinsam verbessern. Das Miteinander ist schön. Natürlich ist meine Situation gerade nicht so gut, weil mein Teamkollege so viel schneller ist. Damit muss ich mich jetzt erst mal abfinden: Er ist zehn Jahre älter und hat schon einen Weltmeistertitel geholt. Damit beruhige ich mich. Wir müssen weiterarbeiten, dann kriegen wir das auch hin.»

Vor dem WM-Start am letzten Februar-Wochenende in Südaustralien haben die Superbike-WM-Teams noch zwei Testtage auf Phillip Island, am Montag und Dienstag vor den Rennen. Reiterberger macht sich keine Illusionen: «So lange ich mich auf dem Motorrad nicht wohlfühle, wird es für mich überall schwierig. Da kann man nicht so viel erwarten, das weiß ich selber. Tendenziell ist Australien aber immer besonders, Phillip Island ist eine super Strecke. 2016 habe ich dort gleich einen siebten und neunten Platz eingefahren. Ich hoffe, dass ich nach der Auswertung der ganzen Daten noch einen Schritt machen kann. Das ist ein Superbike, das muss man anders fahren als eine Superstock-Maschine. Wir haben andere Reifen und es gibt so viele Einstellmöglichkeiten. Ich muss mir selber Zeit geben, um mich daran zu gewöhnen.»

Zeiten Portimao-Test, 27./28. Januar 2019:

1 Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:40,855 min
2 Alex Lowes (GB), Yamaha, 1:41,814
3 Alvaro Bautista (E), Ducati, 1:41,934
4 Leon Haslam (GB), Kawasaki, 1:42,144
5 Michael van der Mark (NL), Yamaha, 1:42,191
6 Tom Sykes (GB), BMW, 1:42,246
7 Sandro Cortese (D), Yamaha, 1:42,469
8 Marco Melandri (I), Yamaha, 1:42,507
9 Toprak Razgatlioglu (TR), Kawasaki, 1:42,537
10 Markus Reiterberger (D), BMW, 1:43,146
11 Chaz Davies (GB), Ducati, 1:43,361
12 Michael Rinaldi (I), Ducati, 1:43,834
13 Eugene Laverty (IRL), Ducati, 1:43,950
14 Alessandro Delbianco (I), Honda, 1:44,885

Zeiten Jerez-Test, Donnerstag, 23./24. Januar 2019:

1 Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:39,160 min
2 Alex Lowes (GB), Yamaha, 1:39,372
3 Leon Haslam (GB), Kawasaki, 1:39,502
4 Alvaro Bautista (E), Ducati, 1:39,620
5 Toprak Razgatlioglu (TR), Kawasaki, 1:39,942
6 Sandro Cortese (D), Yamaha, 1:40,075
7 Michael van der Mark (NL), Yamaha, 1:40,145
8 Marco Melandri (I), Yamaha, 1:40,469
9 Michael Ruben Rinaldi (I), Ducati, 1:40,540
10 Chaz Davies (GB), Ducati, 1:40,621
11 Leandro Mercado (RA), Kawasaki, 1:40,794
12 Eugene Laverty (IRL), Ducati, 1:40,879
13 Jordi Torres (E), Kawasaki, 1:41,066
14 Tom Sykes (GB), BMW, 1:41,206 (1:40,7 ohne Transponder)
15 Markus Reiterberger (D), BMW, 1:41,231
16 Alessandro Delbianco (I), Honda, 1:42,353

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