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Als die Superbike-WM noch eine große Party war

Von Kay Hettich
1988 standen an der Boxenmauer Zuschauer wie heute auf den Tribünen

1988 standen an der Boxenmauer Zuschauer wie heute auf den Tribünen

In Donington Park 1988 wurde das erste Meeting der heutigen Superbike-WM veranstaltet. Honda-Teamchef Oscar Rumi erinnert sich gerne – auch an seinen Weltmeister-Piloten Fred Merkel.

Die Superbike-WM wurde vom US-Amerikaner Steve McLaughlin gegründet, erst später übernahmen Sportagenturen wie Infront oder Dorna das Management der seriennahen Weltmeisterschaft. Ein Mann der ersten Stunde war Oscar Rumi. Der Italiener war Boss des legendären Rumi Honda Teams, das mit Ikone Fred Merkel den ersten Superbike-WM-Titel überhaupt gewann.

Der mittlerweile 78-Jährige erinnert sich gerne an Gründungsjahre der Superbike-WM, als der Einfluss der Werke noch überschaubar war.

«Die Werke waren damals nicht so engagiert wie heute. Wir haben das Motorrad und den Kit gekauft und daran gearbeitet», erzählte der Italiener motosprint. «Wir haben unser Bestes gegeben und auf jedes Detail geachtet. Auf der Rennstrecke haben wir ausprobiert, was wir in der Werkstatt ausgetüftelt hatten. Wir hatten Spaß und wir fühlten uns wie Abenteurer.»

Rumi weiter: «Die Superbike-WM war damals eine Sport- und Unterhaltungsparty. Das Fahrerlager war offen und brachte Menschen aus der ganzen Welt zusammen. Nach den Trainings saß man zusammen. Jetzt machen die Piloten ihr eigenes Ding. Das ist einerseits richtig, denn Professionalität setzt eher eine sachliche Einstellung und Verhalten voraus. Aber es scheint mir, dass heute das Lächeln fehlt. Zu meiner Zeit war der Spaß offensichtlich, heute scheint es in den Hintergrund geraten zu sein.»

Merkel hatte eine kurze, dafür aber intensive Karriere in der Superbike-WM. Der heute 58-Jährige begann seine Karriere wie viele Amerikaner im Dirt-Track und wechselte 1983 mit Honda in den Straßenrennsport. Zwischen 1984 und 1986 gewann Merkel die AMA Superbike dreimal in Folge.

Rumi baute eine Honda VFR750 RC30 für «Flying Fred» auf, mit der Merkel die Weltmeisterschaft 1988 und 1989 gewann.

«Ich habe ihn nach seinen Erfolgen in Amerika nach Italien geholt, er hatte keinen Vertrag. Er kam zu uns und blieb lange. Die beiden Weltmeisterschaften 1988 und 1989 waren dank seinem Talent und einem guten Motorrad möglich. Unsere Honda RC30 war gut vorbereitet. Es waren noch Zeiten, als man noch selbst an allem schrauben konnte. Fred vertraute mir und ich kann sagen, ich war eine Art zweiter Vater für ihn. Merkel war ein netter Verrückter. Ich könnte viele Anekdoten erzählen.»

«Es war nicht einfach zu gewinnen, weil das Niveau hoch war und viele Fahrer Siegpotenzial hatten. Für die anderen waren wir eine Unbekannte, weil Fred viele Dinge lernen musste, einschließlich der meisten Pisten. Die RC30 war gut mit den Michelin-Reifen, aber 1989 mit den Pirelli-Reifen noch besser.»

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