Bautista attestiert Toprak Gedächtnislücken

Grosses Herz und dicke Eier

Kolumne von Mike Powers
Drei ehemalige GP-Stars: Biaggi, Checa und Melandri (v.l.)

Drei ehemalige GP-Stars: Biaggi, Checa und Melandri (v.l.)

Carlos Checa, Max Biaggi und Neuling Marco Melandri sind jetzt zwar Superbike-Fahrer. Aber ihre Leistungen machen mich nachdenklich.

Carlos Checas Dominanz in Phillip Island war für die Zuschauer zwar beeindruckend, aber auch langweilig. Der Spanier verstand es, mit dem Hinterreifen am Besten hauszuhalten. Er präsentierte sich als Fahrer, der auf dem höchsten Level gefahren ist.

2010 war Phillip Island die schlimmste Rennstrecke für Max Biaggi. Dieses Jahr verliess er dank weiterentwickeltem Bike und gelungenem Set-up Australien mit zwei zweiten Plätzen und 40 WM-Punkten – 21 mehr als im Vorjahr.

Und Marco Melandri: Nach einem langsamen Start in das Wochenende zeigte er seine ganze Klasse, verstand Stück für Stück, was es auf dem Superbike braucht – und holte seinen ersten Podestplatz bereits im zweiten Rennen!

Mir liegt es fern zu behaupten, dass diese Fahrer unbesiegbar sind. Ihre Erfolge sind mehr auf ihr Verständnis für den Rennsport zurückzuführen, als auf das eigentliche Rennenfahren.

Alle drei haben in der 500er- oder MotoGP-Klasse Rennen gewonnen. Sie haben grosses Verständnis für Motorräder – das lässt ihre Leistung sehr spielerisch aussehen.

Als Gegensatz dazu präsentieren sich Fahrer wie Haslam, Rea, Camier und Toseland, die nach Instinkt fahren. Alle vier haben mehrfach bewiesen, dass sie herausragende Leistungen zeigen können, wenn ihr Motorrad passt und sie in körperlich guter Verfassung sind. Jeder von ihnen hat den Willen, jedes auftretende Problem wenn nötig mit Gewalt zu umfahren.

Ich glaube nicht, dass Checa das Rennen gefahren wäre, hätte er zuvor die Blessuren von Jonathan Rea einstecken müssen. Biaggi wäre niemals aufs Podest gefahren mit Chatter- und Grip-Problemen, wie sie Haslam hatte. Unterm Strich bleibt aber festzuhalten: Checa und Biaggi hatten diese Probleme eben nicht.

Fahrer wie Rea und Haslam leiden darunter, dass die Technik der Superbikes immer komplizierter wird und Rennen heute eher von Fahrern wie Biaggi gewonnen werden, der aussergewöhnliche Techniker um sich hat. Die ehemaligen MotoGP-Piloten haben die Angewohnheit, ihr Motorrad bis zur Perfektion abzustimmen, anstatt sich auf ihr grosses Herz und dicke Eier zu verlassen – und so Rennen zu gewinnen.

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