Motocross: Trauer nach tödlichem Unfall

FIM-Stewards: Ducati hadert mit Tatsachenfeststellung

Von Ivo Schützbach
Alvaro Bautista wurde in Magny-Cours von Johnny Rea ins Kiesbett gerammt

Alvaro Bautista wurde in Magny-Cours von Johnny Rea ins Kiesbett gerammt

Regelmäßig sind die FIM-Stewards nach Entscheidungen dem Ärger von Teams, Fahrern und Fans ausgesetzt. Aruba-Ducati-Teammanager Serafino Foti verlangt nach einer Regeländerung für die Superbike-WM.

Gegen Entscheidungen des FIM WorldSBK Stewards Panels, dieses Gremium legt sämtliche Strafen während und nach den Rennen fest, kann innerhalb der Institutionen des Motorrad-Weltverbands FIM nicht vorgegangen werden – es gibt keine Möglichkeit der Berufung.

Der einzige Weg, gegen eine Tatsachenentscheidung der Offiziellen vorzugehen, wäre zivilrechtlich über den Internationalen Sportgerichtshof CAS. Dieser überprüft in einem eingeleiteten Verfahren aber nur, ob es ein Problem mit der Auslegung oder der Anwendung der Regeln gab. Vor etwa zehn Jahren gab es ein Urteil, dass die Richter die sportliche Entscheidung der Offiziellen nicht anfechten.

Die Entscheidungen des FIM WorldSBK Stewards Panels mögen nicht immer richtig oder fair sein; dass sie endgültig sind, ist aber notwendig und sinnvoll. Sonst gäbe es nach jedem Rennen eine Protestflut und jede Strafe würde infrage gestellt. Womöglich wochenlang gäbe es kein verbindliches Rennergebnis.

Was viele Teams, Fahrer und Fans nicht verstehen, ist die unterschiedliche Bestrafung identischer Ereignisse.

Kawasaki-Star Jonathan Rea bekam im zweiten Superbike-Hauptrennen in Magny-Cours einen Long-Lap-Penalty, nachdem er WM-Leader Alvaro Bautista zu Sturz gebracht hatte. Während der Spanier mit viel Glück unverletzt davonkam und sein Rennen ohne Punkte beendet war, verlor Rea lediglich 2,5 sec und sah als Fünfter die Zielflagge.

«Manchmal sind die Entscheidungen wirklich sehr seltsam, worüber ich sauer bin», sagte Bautistas Aruba-Ducati-Teammanager Serafino Foti im exklusiven Interview von SPEEDWEEK.com. «Manchmal sind die Bestrafungen zu stark, manchmal ausreichend. Ich erinnere daran, wie Nakagami im MotoGP-Rennen in Barcelona in der ersten Kurve dafür verantwortlich war, dass Bagnaia stürzte. Passiert ist – nichts. In Assen bekam Quartararo eine Long-Lap-Strafe, weil er für einen normalen Rennunfall mit Aleix Espargaro verantwortlich war. Vor allem normal für diese Kurve. Die Entscheidungen der Stewards sind sehr wichtig für die Meisterschaft, sie sind auch eine Botschaft für junge Fahrer. Champions wie Jonathan und Alvaro haben Vorbildfunktion. Ständig erzählt uns die FIM etwas von Sicherheit, die Entscheidung in Magny-Cours ist dafür aber kein Beispiel.»

«Für mich gehören einige Punkte im Reglement geändert», betonte der 55-Jährige, ohne näher darauf einzugehen. «Ich verstehe, dass die Stewards ihre Arbeit erledigen. Sie machen sie aber nicht immer gut, das gilt auch für MotoGP.»


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