Bautista fordert neue Regeln: «Gibt keine Show mehr!»

Alvaro Bautista hofft, dass das Reglement überarbeitet wird
BMW-Speerspitze Toprak Razgatlioglu befindet sich aktuell voll auf Kurs, den Titel in der Superbike-WM zu verteidigen. Seit Mitte Mai ist der Türke ungeschlagen. Er feierte zuletzt vier perfekte Wochenenden mit drei Siegen und kann seinen eigenen Rekord von 13 aufeinanderfolgenden Laufsiegen aus dem Vorjahr demnächst toppen.
Derart dominante Vorstellungen sind nicht gut für die Show in der seriennahen Meisterschaft. In der Vergangenheit zogen Rechteinhaber Dorna und Motorrad-Weltverband FIM teilweise drastische Konsequenzen, um den Wettbewerb spannender zu machen.
Ex-Weltmeister Alvaro Bautista ist das wohl prominenteste Opfer dieses Vorgehens. Nach seiner dominanten Vorstellung in der Saison 2023 führten die Serien-Verantwortlichen das kombinierte Mindestgewicht ein, das Bautista spürbar zurückwarf.
Bautistas Analyse zur aktuellen Situation fällt klar aus: «In der Vergangenheit wurden immer die Fahrer bestraft, die zu schnell sind. Das Ziel war immer, die Show und den Wettbewerb zu verbessern. Doch jetzt sind die Rennen um den Sieg sehr langweilig.»
«Sie sind noch langweiliger als 2023, als ich oft gewann, aber für die Siege mindestens ein halbes Rennen mit Toprak kämpfen musste. Bei vielen Rennen kämpften wir bis zum Ende. Doch jetzt gibt es keine Show mehr», stellt Bautista nüchtern fest.
Zuletzt war es oft Bautista selbst, der für Unterhaltung sorgte. Denn auf eine schnelle Runde hat der klein gewachsene Spanier große Mühe, sein mit Zusatzgewichten beladenes Superbike um den Kurs zu dirigieren. Schlechte Startplätze in der dritten, vierten oder fünften Startreihe sind oft die Folge. Bautista zeigte bereits einige starke Aufholjagden.
«Ich liefere eine Show ab, aber nicht auf den Positionen, auf denen ich mich sehe», kommentiert Bautista und wird deutlicher: «Meiner Meinung nach ist jetzt ein guter Moment gekommen, um erneut über die Regeln nachzudenken und sie zu ändern. Für die Meisterschaft im kommenden Jahr wäre es gut, wenn alle Fahrer mit den gleichen Waffen kämpfen.»
Man benötigt nicht viel Phantasie, um herauszufinden, was Bautistas größter Wunsch ist. «Sie sollten erkennen, dass die aktuellen Gewichtsregeln nicht optimal sind», kritisiert er das kombinierte Mindestgewicht ein weiteres Mal. «Für die Show wäre es gut und fairer für die kleinen Fahrer, wenn alle Motorräder gleich schwer sind.»
Im Feld der Superbike-WM ist Bautista der einzige Fahrer, der mehrere Kilogramm zuladen muss. Honda-Werkspilot Xavi Vierge ist ebenfalls vom kombinierten Mindestgewicht betroffen, doch die Zusatzgewichte an der Werks-Fireblade fallen deutlich geringer aus als die an der Ducati mit der Startnummer 19.