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BMW: 450er-Plattform ersetzt 310er-Modellreihe

BMW hat seine Einsteigerplattform mit dem Einzylindermotor auslaufen lassen. Neue Modelle mit dem Zweizylindermotor mit 420 ccm werden kommen, wieder gebaut vom indischen Hersteller TVS.

Rolf Lüthi

Von

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Während eines Jahres hatte BMW Einsteigermotorräder der Hubraumklasse unter 500 ccm nurmehr als Auslaufmodelle im Angebot. Die BMW F310R und F310GS wurden nicht auf Euro 5+ hochgerüstet und liefen demzufolge 2024 aus. Allenfalls wurden einzelne Exemplare 2025 noch als Gebrauchtfahrzeug mit null Kilometern zugelassen. Nun ist für April 2026 die neue F450GS angekündigt.

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Die Reise-Enduro F450GS ist das erste Modell der neuen Einsteiger-Generation von BMW. Auf der Motorradmesse EICMA 2026 in Mailand dürfte das nächste Serienmodell dieser Modellreihe präsentiert werden, die unverkleidete Strassenmaschine F450R, die dann 2027 auf den Markt käme. Wie die F450GS, welche das Design des Adventure-Spitzenmodells R1300GS zitiert, dürfte die F450R wie eine leicht geschrumpfte S1000R daherkommen.

Mit der neuen Einsteiger-Palette erfolgt der Wechsel von einem Einzylinder zu einem Zweizylindermotor. Der Einzylinder mit Flüssigkeitskühlung, zwei obenliegenden Nockenwellen und umgedrehtem Zylinderkopf (Einlass vorne, Auslass hinten) war noch konzipiert für die A2-Führerscheinklasse bis 2013, als die Maximallleistung auf 34 PS begrenzt war.

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Klar, dass der 450er, der in Wirklichkeit 420 ccm Hubraum hat, von Anfang an für 35 kW/48 PS ausgelegt wurde. Der umgedrehte Zylinderkopf wurde wieder aufgegeben, doch BMW wäre nicht BMW, wenn man nicht auch im Zweizylinder ungewöhnliche technische Lösungen finden würde. So weist die Kurbelwelle des Reihenzweizylinders anstelle des heute üblichen Hubzapfenversatzes von 270 Grad einen solchen von 135 Grad auf. Als Zündfolge ergibt sich daraus 0-225-720 (statt 0-270-720) oder eine Zündung jeweils nach 225 und dann nach 495 Grad.

Ebenso kann der Zweizylindermotor optional mit einer halbautomatischen Kupplung ausgestattet werden, genannt «Easy Ride Clutch» oder kurz ERC. Ihr Herzstück ist eine präzise arbeitende Fliehkrafteinheit in der Kupplung, die das Einkuppeln drehzahlabhängig übernimmt. In Kombination mit dem Quickshifter Pro entfällt die manuelle Betätigung des Kupplungshebels vollständig – vom Anfahren über Gangwechsel bis hin zu anspruchsvollen Fahrmanövern.

Der Kupplungshebel bleibt jedoch erhalten und ermöglicht bei Bedarf jederzeit manuelle Eingriffe. Im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen bleibt die ERC im Schubbetrieb geschlossen, das Motorrad wird also beim Bergabfahren nicht plötzlich schneller, weil die Fliehkraftkupplung bei niedriger Drehzahl auskuppelt. Die Motorbremse bleibt bis kurz vor dem Stillstand vollständig erhalten; erst bei Erreichen der Leerlaufdrehzahl öffnet die ERC automatisch, wodurch ein Abwürgen des Motors zuverlässig verhindert wird.

Mit einem Preis ab 7220 Euro ist die F450GS kein Preisschlager, trotz Fertigung bei TVS in Indien. Auch die kommende F450R dürfte preislich über der (chinesischen) Konkurrenz angesiedelt sein.

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Nur für Indien, wo preisgünstige Supersportler gefragt sind, fertigt TVS weiterhin den Einsteiger-Supersportler BMW G310RR. Ob es dereinst auf der 450er Basis eine BMW F450RR geben wird und ob dieses Motorrad allenfalls wieder nur in Indien oder auch in Europa angeboten wird, dazu gibt es noch keine Informationen.

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