Superbike-Finale in Jerez: Toprak oder Bulega?
Das große Saisonfinale der Superbike-WM steht bevor: In Jerez könnte Toprak Razgatlioglu bereits am Samstag den dritten Weltmeistertitel seiner Karriere sichern. Der Türke führt die Superbike-WM aktuell mit 39 Punkten Vorsprung an und kann sich damit schon am Samstagnachmittag als Weltmeister der Saison 2025 krönen, bevor er am Sonntag seine vorerst letzten Superbike-Rennen fährt und sich danach in Richtung MotoGP verabschiedet.
Razgatlioglu zeigt sich dabei voller Emotionen: «Ich bin ein bisschen happy, aber auch traurig. Ich liebe die Superbike-WM wirklich. Das ist mein letztes Rennwochenende hier. Ich könnte natürlich irgendwann zurückkommen, aber da bin ich mir noch nicht so sicher. Es ist also ein bisschen ein trauriges Wochenende.»
Dennoch liegt der Fokus klar auf der Titelverteidigung mit BMW. Für die Münchner steht zudem noch der Herstellertitel auf dem Spiel: «Ich bin sehr fokussiert darauf, den Titel zu gewinnen; es ist sehr wichtig für mich. Heute ist mein Geburtstag. Ich bin happy, warte nur auf Freitag, weil ich wirklich gelangweilt bin und mich darauf freue, nach Estoril wieder auf das Bike zu steigen.»
Der BMW-Pilot warnt jedoch vor seinem stärksten Gegner am Wochenende: «Dieses Wochenende weiß ich, dass Bulega hier sehr stark sein wird, besonders auf dieser Strecke. Letztes Jahr habe ich das letzte Rennen gewonnen. Wir werden auch stark sein, aber wir müssen ein Auge auf Bulega haben. Ich weiß, dass er schneller sein wird als ich, aber wir können trotzdem um den Sieg kämpfen.»
Razgatlioglu reflektiert auch seine Jahre in der Superbike-WM und die bevorstehenden Abschiede: «Jetzt verlässt 'Mickey' (Teamkollege Michael van der Mark) die Superbike-WM, ich gehe in die MotoGP und Jonathan Rea hört auf. Es ist ein trauriges Jahr für die Superbike-WM, viele Fahrer wechseln. Ich bin wirklich glücklich, dass ich mit Jonathan Rea um den Titel kämpfen konnte. Es war unglaublich, gegen ihn auf seinem Höhepunkt zu gewinnen und dabei viel zu lernen.»
Bulega geht als Verfolger in die Titelentscheidung und zeigt sich kämpferisch: «Wir wissen, es wird schwierig, aber wir geben nie auf. Das Einzige, was jetzt zu tun ist, ist zu versuchen zu gewinnen, weil Toprak sehr stark ist. Ich weiß nicht, ob Toprak unter Druck steht, aber für mich ist das Einzige, worauf ich mich konzentriere, zu gewinnen, damit er am Samstag nicht vorzeitig den Titel sicherstellen kann.»
Der Ducati-Pilot erinnert sich auch an seine Erfolge in Jerez: «Ich fahre hier gern, es ist meine drittliebste Strecke.» Nur Phillip Island und Assen mag der Italiener noch mehr als Jerez. «Ich habe hier mein erstes Podium in der Moto3 geholt, letztes Jahr zwei Rennen gewonnen und führte das dritte vor der roten Flagge an. Ich werde dieses Wochenende alles geben.»
Damit verspricht das Saisonfinale der Superbike-WM in Jerez einen packenden Showdown zwischen dem souveränen Leader Razgatlioglu und dem ambitionierten Herausforderer Bulega, bei dem möglicherweise bereits am Samstag die Entscheidung fällt.