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Für Nicolo Bulega ist klar: Er könnte die Nr. 1 sein
Durch den Sturz von Toprak Razgatlioglu im Sprintrennen am Sonntag wurde das Finale der Superbike-WM in Jerez spannender als erwartet. Für Ducati-Werksfahrer Nicolo Bulega ist klar, was ihn den Titel gekostet hat.
Superbike WM
Im Artikel erwähnt


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Toprak Razgatlioglu (BMW) und Nicolo Bulega (Ducati) standen dieses Jahr weit über den Gegnern. Der Türke holte 21 Siege und 31 Podestplätze in 36 Rennen, der Italiener triumphierte 14 Mal und schaffte es 32 Mal in die Top-3. Nach einer ereignisreichen Saison trennen die beiden lediglich 13 Zähler, der WM-Dritte Alvaro Bautista (Ducati) hat 279 Punkte Rückstand!
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Als sich Bulega in der Anfangsphase des Sprintrennens am Sonntagvormittag innen an Toprak vorbeidrückte und der BMW-Star nach einem Rempler im Kiesbett landete, war die WM zum zweiten Mal am Wochenende vertagt. Toprak hätte im ersten Rennen am Samstag "nur" vor Bulega ins Ziel kommen müssen, um seinen dritten Titel vorzeitig einzusacken – doch er war chancenlos. Im Sprint hätte ihm bei einem Sieg des Ducati-Piloten Platz 7 gereicht – auch daraus wurde nichts. Im zweiten Hauptrennen genügte Razgatlioglu Platz 13 für die Erfüllung seiner Träume. Im Stil eines Champions kämpfte er sich von Startplatz 10 bedacht und abgeklärt nach vorne und beendete sein letztes Superbike-Rennen – er startet ab nächster Saison in der MotoGP – als Dritter hinter Bulega und Bautista auf dem Treppchen. Bulega gelang zum dritten Mal in dieser Saison nach Phillip Island und Cremona das Triple – "doch das war nicht genug", hielt er zerknirscht fest. "Ich bin glücklich, kann es gleichzeitig aber nicht sein. Siege sind immer unglaublich, vor allem, wenn der Hattrick gelingt. Es war ein erstaunliches Wochenende – aber eben nur das Wochenende. Mit dem Rest bin ich nicht zufrieden. Um wie viel Punkte habe ich die Meisterschaft verloren? Um 13. Allein in Assen habe ich mindestens 34 Punkte eingebüßt (durch technische Ausfälle – der Autor). Es gibt also nicht viel zu reden."
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Direkt nach der Kollision im Sprintrennen hatte sich Bulega im Interview der Kollegen von TNT Sports im Live-TV bei Toprak entschuldigt, als sich die Gemüter beruhigt hatten, wurde er gegenüber SPEEDWEEK.com etwas ausführlicher. "Es tut mir sehr leid, dass Toprak gestürzt ist", betonte der Vizeweltmeister. "Ich habe ihm das auch gesagt. Ich wollte gleich danach zu BMW, sie waren aber zu nervös und wollten nicht, dass ich ihm meine Sicht der Dinge erkläre – was ich verstehe. Ich möchte nur eines sagen: Ich bin Kurvenmitte immer schneller als er, weil mein Fahrstil so ist. Die ganze Saison hat Toprak mich auf der Bremse überholt und ich ihn im Kurvenscheitel. Das sind unsere Stärken. Er hat in besagter Kurve seinen Ausgang vorbereitet, aber wie schon in Aragon, habe ich versucht, innenreinzufahren. Er hat vielleicht nicht erwartet, dass ich in der Kurvenmitte so schnell bin."
"Ich habe ihn die ganze Saison nie berührt und wollte ganz sicher nicht, dass er stürzt", betonte der 26-Jährige. "Ich fuhr meine Linie, war mit dem Kopf auf der rechten Seite und konnte ihn nicht sehen – wobei ich natürlich wusste, dass er da ist. Wäre ich in seiner Position gewesen, hätte ich die Türe weiter aufgelassen, wenn ich um die Meisterschaft kämpfe. Er hätte ja nur als Siebter ins Ziel kommen müssen. Meine einzige Intension war, ihn zu überholen. Ich war während des ganzen Wochenendes in Kurve 5 schneller als er. In dieser Kurve kann ich auch gegenüber anderen Ducati-Fahrern einen großen Unterschied ausmachen. Am Samstag habe ich ihn in dieser Kurve gleich überholt, dieses Mal war er vielleicht etwas weiter innen und damit näher an mir dran. Ich habe das nicht mit Absicht getan. Hätte sich dieser Vorfall zwischen dem Siebten und Achten ereignet, würde niemand von einem verrückten Vorfall reden – das ist nur, weil es Toprak und ich waren. Jeder, der sich das Video anschaut, sieht, dass da nichts Verrücktes war. Wir kämpften um die Meisterschaft, ich versuchte ihn zu überholen, wir berührten uns und das tut mir sehr leid, aber so ist Rennsport."
Nach dem zweiten Hauptrennen, als Toprak als Champion feststand, redeten die beiden auf der Auslaufrunde miteinander, den Helm noch auf und die laufenden Maschinen unter sich. "Ich sagte ihm, dass er diesen Titel verdient hat, dass er und BMW besser als wir gearbeitet haben, und dass es mir sehr leid tut für das, was am Vormittag passiert ist", verriet Bulega. "Wir haben uns das ganze Jahr sehr schöne Kämpfe geliefert, mein Manöver war gedacht, um ihn zu überholen, nicht um ihn zu Sturz zu bringen. Unglücklich war, dass das im letzten Event geschah und jetzt jeder denkt, ich hätte das mit Absicht getan – die Realität ist eine andere."
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1
Toprak Razgatlioglu
ROKiT BMW Motorrad WorldSBK Team
616
2
Nicolò Bulega
Aruba.it Racing - Ducati
603
3
Álvaro Bautista
Aruba.it Racing - Ducati
337
4
Andrea Locatelli
Pata Maxus Yamaha
310
5
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BARNI Spark Racing Team
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