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Applaus für Lukas Tulovic nach Debüt in SBK-WM

Von Esther Babel
Auch wenn der zweite Lauf der Superbike-WM 2025 in Jerez für Gaststarter Lukas Tulovic im Kies endete, waren sein Chef Matthias Moser und auch Ducati voll zufrieden mit dem WM-Debüt des IDM-Champions.

Lukas Tulovic vom Team Triple M Ducati Frankfurt hatte es am Sonntag sogar in die offizielle Mitteilung der Superbike-WM geschafft. Von einer ansprechenden Leistung bei seinem WM-Debüt im spanischen Jerez ist dort die Rede. Beim Blick auf die blanken Zahlen war die Reise zum Saisonfinale für Tulovic, der Ende September seinen ersten Titel in der IDM Superbike kassieren konnte, der berühmte Sprung ins kalte Wasser.

Eine gute Viertelstunde hatte die Sitzprobe auf der Ducati des offiziellen Superbike-Testteams in Italien gedauert, bis es am vergangenen Freitag ohne eine Probefahrt gleich ans Eingemachte ging. Nach einer 1:40,510 min im ersten freien Training blieb er der 1:40er-Zeit über das Wochenende treu. Nur in der Superpole quetschte er sich seine persönliche Bestzeit mit einer 1:39,299 min aus den Rippen. Im zweiten Freien Training hatte er mit 1,526 Sekunden den geringsten Abstand zur Spitze.

Im ersten Rennen am Samstag holte er Platz 17, im Superpole-Race am Sonntag wurde es Platz 16. Das Ende der von seinem Teamchef Matthias Moser angezettelten WM-Reise endete früher als geplant: Mit einem Ausrutscher im zweiten Rennen, in Turn 1 der elften Runde.

Am Montag gönnte sich Moser eine kleine Auszeit am Strand und hatte Zeit für einen Plausch mit SPEEDWEEK.com. «Für mich war das Jerez-Wochenende nicht so anstrengend», verriet er. «Aber für die Fahrer ist ein solcher WM-Gaststart schon sehr anstrengend. Und da fährt keiner mit, der nicht in der ersten Runde schon Erster sein will.»

Das Ende war zwar nicht ganz wie geplant, aber ansonsten ist Moser voll des Lobes über seinen Fahrer. «Lukas hat sich natürlich geärgert, dass er in der Kurve abgeflogen ist», wusste er. «Er hatte vorher einen Riesen-Wackler. Bei dem es so hin- und hergeht, als wolle einen ein Pferd abwerfen. Dabei werden manchmal die Bremsbeläge zurückgedrückt und man muss die Bremse erst wieder aufpumpen. Das weiß auch Lukas, aber im Eifer des Gefechts ist er auf die Kurve zugefahren und hatte keine Bremse.»

«Im Rennen war er gut dabei», berichtete Moser weiter. «Das Motorrad fühlt sich schon sehr anders an. Aber wir sind echt zufrieden, auch das Ducati-Team war beeindruckt, wie Lukas gleich bei der Musik dabei war. Ducati hatte uns wirklich ein Top-Motorrad hingestellt. Es war so wie das von Bulega. Ich habe noch nie so viele Mechaniker an einem Motorrad gesehen.»

Auch mit der Untermiete beim Team MGM Bonovo von Michael Galinski hatte alles bestens geklappt. Ohne einen Platz in der Box eines bestehenden Teams wäre aus Tulovics Wildcard-Einsatz nämlich sonst nichts geworden.

«Das war eine gute Sache, Michael Galinski und ich kennen uns schon lange», meinte Moser. «Auch für Tarran Mackenzie war das glaube ich nicht schlecht, denn der wollte ja auf keinen Fall langsamer sein als sein Boxen-Kollege.» Bei der Gelegenheit zeigte Mackenzie sein bestes Wochenende der gesamten Saison und tummelte sich das gesamte Wochenende in den Top-10. Allgemein ist auch der psychische Druck bei so einem Wildcard-Einsatz nicht zu verachten. «Die Sturzgefahr bei so einer Sache ist enorm», war sich Moser sicher. «Auch wenn Lukas topfit ist, ist so ein Wochenende wirklich anstrengend. Dazu eben der Druck, dass man auch was zeigen will. Ich bin zum Glück nicht auf den sozialen Medien unterwegs, wo man dann auch so einiges zu lesen bekommt. Aber so ein Sturz wie im Rennen kann passieren. Sonst wären es bestimmt Punkte geworden.»

Moser und Tulovic, die sich bereits über die Zusammenarbeit in der IDM 2026 geeinigt haben, hätten sicherlich Spaß an weiteren WM-Besuchen.

«Das Problem ist», so Moser, «man benötigt ein passendes Motorrad. Mit einem Stock-Motorrad braucht man da nicht anfangen. Für das letzte Wochenende konnten wir eben das Motorrad vom Ducati-Testteam haben. Das wurde nach dem Ende der Testarbeiten nicht mehr gebraucht. Aber die neuen Mopeds sind knapp. Wir erhalten unsere Motorräder Mitte Dezember und dann geht die Arbeit erst so richtig los.»


Ergebnis Superbike-WM 2025, Jerez, Rennen 2:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Nicolo Bulega (I) Ducati
2. Alvaro Bautista (E) Ducati + 1,793 sec
3. Toprak Razgatlioglu (TR) BMW + 6,339
4. Andrea Locatelli (I) Yamaha + 8,833
5. Xavi Vierge (E) Honda + 8,931
6. Alex Lowes (GB) Bimota + 9,326
7. Andrea Iannone (I) Ducati + 11,435
8. Tarran Mackenzie (GB) Ducati + 15,947
9. Iker Lecuona (E) Honda + 17,473
10. Axel Bassani (I) Bimota + 17,835
11. Remy Gardner (AUS) Yamaha + 18,598
12. Ryan Vickers (GB) Ducati + 21,313
13. Michael vd Mark (NL) BMW + 22,223
14. Yari Montella (I) Ducati + 22,589
15. Bahattin Sofuoglu (TR) Yamaha + 29,592
16. Tito Rabat (E) Honda + 33,447
17. Alessandro Delbianco (I) Yamaha + 33,570
18. Nicholas Spinelli (I) Ducati + 33,642
19. Bobby Fong (USA) Yamaha + 42,398
20. Michael Rinaldi (I) Yamaha + 46,023
21. Zaqhwan Zaidi (MAL) Yamaha + > 1 min
- Garret Gerloff (USA) Honda
- Lukas Tulovic (D) Kawasaki
Ergebnis Superbike-WM 2025, Jerez, Superpole-Race:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Nicolo Bulega (I) Ducati
2. Alvaro Bautista (E) Ducati + 4,055 sec
3. Andrea Iannone (I) Ducati + 5,236
4. Xavi Vierge (E) Honda + 6,484
5. Alex Lowes (GB) Bimota + 6,900
6. Andrea Locatelli (I) Yamaha + 8,637
7. Tarran Mackenzie (GB) Ducati + 9,309
8. Iker Lecuona (E) Honda + 11,469
9. Michael vd Mark (NL) BMW + 11,983
10. Axel Bassani (I) Bimota + 12,334
11. Yari Montella (I) Ducati + 12,581
12. Ryan Vickers (GB) Ducati + 13,794
13. Bahattin Sofuoglu (TR) Yamaha + 15,653
14. Alessandro Delbianco (I) Yamaha + 16,127
15. Nicholas Spinelli (I) Ducati + 17,854
16. Lukas Tulovic (D) Ducati + 18,723
17. Garret Gerloff (USA) Kawasaki + 19,789
18. Tito Rabat (E) Honda + 21,653
19. Bobby Fong (USA) Yamaha + 22,135
20. Michael Rinaldi (I) Yamaha + 22,798
21. Zaqhwan Zaidi (MAL) Honda + 42,995
- Toprak Razgatlioglu (TR) BMW
- Remy Gardner (AUS) Yamaha
- Jonathan Rea (GB) Yamaha
Ergebnis Superbike-WM 2025, Jerez, Rennen 1:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Nicolo Bulega (I) Ducati
2. Toprak Razgatlioglu (TR) BMW + 3,766 sec
3. Alvaro Bautista (E) Ducati + 9,569
4. Andrea Iannone (I) Ducati + 11,221
5. Xavi Vierge (E) Honda + 12,272
6. Alex Lowes (GB) Bimota + 12,755
7. Andrea Locatelli (I) Yamaha + 17,145
8. Remy Gardner (AUS) Yamaha + 19,350
9. Tarran Mackenzie (GB) Ducati + 19,737
10. Michael vd Mark (NL) BMW + 23,343
11. Axel Bassani (I) Bimota + 23,906
12. Iker Lecuona (E) Honda + 24,285
13. Yari Montella (I) Ducati + 25,663
14. Garret Gerloff (USA) Kawasaki + 28,283
15. Ryan Vickers (GB) Ducati + 28,682
16. Bahattin Sofuoglu (TR) Yamaha + 32,317
17. Lukas Tulovic (D) Ducati + 34,119
18. Tito Rabat (E) Honda + 40,272
19. Nicholas Spinelli (I) Honda + 40,448
20. Michael Rinaldi (I) Ducati + 51,073
21. Bobby Fong (USA) Yamaha + 52,092
22. Zaqhwan Zaidi (MAL) Yamaha + > 1 min
- Alessandro Delbianco (I) Honda
- Jonathan Rea (GB) Yamaha
Superbike-WM 2025: Stand nach 36 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Toprak Razgatlioglu (TR) BMW 616
2. Nicolo Bulega (I) Ducati 603
3. Alvaro Bautista (E) Ducati 337
4. Andrea Locatelli (I) Yamaha 310
5. Danilo Petrucci (I) Ducati 284
6. Alex Lowes (GB) Bimota 218
7. Xavi Vierge (E) Honda 185
8. Sam Lowes (GB) Ducati 184
9. Andrea Iannone (I) Ducati 166
10. Axel Bassani (I) Bimota 140
11. Remy Gardner (AUS) Yamaha 126
12. Michael vd Mark (NL) BMW 111
13. Iker Lecuona (E) Honda 103
14. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 100
15. Garret Gerloff (USA) Kawasaki 88
16. Jonathan Rea (GB) Yamaha 83
17. Scott Redding (GB) Ducati 76
18. Yari Montella (I) Ducati 74
19. Ryan Vickers (GB) Ducati 45
20. Tarran Mackenzie (GB) Ducati 45
21. Bahattin Sofuoglu (TR) Yamaha 26
22. Michael Rinaldi (I) Yamaha 10
23. Tito Rabat (E) Yamaha 9
24. Sergio Garcia (E) Honda 6
25. Tetsuta Nagashima (J) Honda 2
26. Zaqhwan Zaidi (MAL) Honda 1

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