BMW testet für 2026: Geduld statt Zeitenjagd

Von Gordon Ritchie
Technikdirektor Chris Gonschor erklärte SPEEDWEEK.com, wie der Plan für den Test in Jerez aussieht, welche Rolle Michael van der Mark spielt und welche Bereiche für die Superbike-WM 2026 im Fokus stehen.

BMW startete am Dienstag nach dem Saisonfinale zusammen mit den anderen Herstellern die Vorbereitung für die Superbike-WM 2026. Ex-Stammpilot Michael van der Mark übernimmt ab sofort die Rolle des Testfahrers und soll dabei helfen, das technische Paket für das neue Werksduo – Miguel Oliveira und Danilo Petrucci – vorzubereiten.


«Wir beginnen damit, an verschiedenen Bereichen des Motorrads zu arbeiten. Das wollen wir mit dem vergleichen, was wir am Wochenende gemacht haben», schilderte BMW-Technikdirektor Chris Gonschor, der im gleichen Atemzug betonte, dass es «kein reiner Performance-Test» ist. Sprich, es geht weniger um Fabelzeiten und mehr um aussagekräftige Vergleiche mit dem 2025er-Paket und einigen neuen Entwicklungen.

«Wir streben einen langsamen, schrittweisen Aufbau an, um für die kommende Saison Schritt für Schritt voranzukommen. Um diese Dinge perfekt zu verstehen, muss man mit Geduld vorgehen: Schritt für Schritt, verstehen, bewerten, dann weitermachen», erklärte Gonschor. «Ein perfekter Test bedeutet also nicht automatisch eine fantastische Rundenzeit – er ist perfekt, wenn wir alle Punkte kontrolliert und ohne technische Probleme abarbeiten können.»

«Bei Prototypenteilen kann es beim ersten Testlauf immer kleine technische Probleme geben. Wenn wir viel Fahrzeit bekommen, bin ich zufrieden. Und natürlich freue ich mich, Mikey hier auf dem Motorrad zu sehen – er kennt die Maschine aktuell am besten», kommentierte der BMW-Technikdirektor.

Van der Mark hat in seiner Box ein Motorrad, das der Spezifikation des Rennwochenendes entspricht. Ein zweites Motorrad wird mit neuen Bauteilen ausgerüstet. Gonschor ist überzeugt, dass Van der Mark der perfekte Mann für die Rolle des Testfahrers ist: «Mit ihm können wir in Sachen Performance einen weiteren Schritt machen, weil er die Rundenzeiten vom Sonntag am besten einschätzen kann.»


Und woran arbeitet BMW für die Saison 2026? Gonschor bemühte sich, keine internen Details preiszugeben: «Es wird wieder viele kleine Optimierungen in allen Bereichen geben – so wie jedes Jahr. Ich weiß, das klingt langweilig, aber ich bin fest davon überzeugt: Wenn man nicht permanent an jedem Bereich des Motorrads arbeitet, fällt man zurück. Diese Meisterschaft ist so hart umkämpft – wir können bei Motor, Aerodynamik, Kraftstoffsystem oder Elektronik nie aufhören.»

«Man muss an jedem einzelnen Teil arbeiten. Perfekt wird es nie – das weiß jeder Ingenieur. Nach ein, zwei Jahren mit einem bestimmten Bauteil oder Konzept findet man immer Verbesserungspotenzial», so der BMW-Ingenieur. «Und genau das macht Spaß – im Test spielt man herum und entdeckt neue Bereiche, die man verbessern kann.»

«Mein Ansatz bleibt derselbe: Wenn man sich nur auf ein Thema konzentriert, verliert man das Gesamtgleichgewicht. Wenn man eine große Änderung macht, muss man den Rest anpassen – sonst erreicht man nicht das volle Potenzial», gab Gonschor einen Einblick in die Arbeit des Testteams in Jerez.

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