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Nur 6 Hersteller: SBK 2016 ohne Aprilia und Suzuki

Von Ivo Schützbach
Voraussichtlich wird das Fahrerfeld der Superbike-WM 2016 aus 22 Fahrern bestehen, darunter Markus Reiterberger und Dominic Schmitter. Seit Sommer 2014 sind vier Hersteller nicht mehr dabei.

Im August 2014 wurde Bimota aus der Superbike-WM verbannt, weil der italienische Kleinserienhersteller die Homologationsvorgaben nicht erfüllen kann.

Im April 2015 verschwand Erik Buell Racing (EBR) aus der Meisterschaft, weil die Mutterfirma in Wisconsin insolvent ging.

Der langjährige Suzuki-Partner Crescent Racing verbündete sich für 2016 mit Yamaha, deshalb werden wir kommende Saison keine GSX-R1000 im Startfeld sehen.

Aprilia konzentriert sich auf MotoGP und konnte für 2016 keinen potenten Partner finden, der als Kundenteam eine RSV4 einsetzt.

Aus diesen Gründen sehen wir dieses Jahr mit BMW, Ducati, Honda, Kawasaki, MV Agusta und Yamaha lediglich sechs Hersteller. Kawasaki bleibt mit sieben Fahrern stärkste Kraft, BMW rüstet erstmals vier Topfahrer aus.

Die Übersicht von SPEEDWEEK.com.

Kawasaki – 6 Bikes sicher, 7 möglich

Das Werksteam macht mit Weltmeister Jonathan Rea und Tom Sykes weiter, GoEleven mit Roman Ramos.

Grillini Kawasaki stellt das jüngste Fahrerduo und hat neben dem 21-jährigen Schweizer Dominic Schmitter den Australier Joshua Hook (22) verpflichtet.

Pedercini hat sich mit dem Franzosen Sylvain Barrier geeinigt, für den zweiten Platz wird mit Ayrton Badovini und Niccolò Canepa verhandelt.

Ducati – 3 Bikes sicher, 4 möglich

Das Werksteam hat mit Chaz Davies und Davide Giugliano verlängert, Barni Ducati hat den ehemaligen Deutschen Meister Javier Fores verpflichtet.

Ducati-Tuner Maurizio Perlini will in letzter Minute ein Team mit Matteo Baiocco auf die Beine stellen, gefahren werden soll mit geleasten 2015er-Motorrädern von Althea. Das ehemalige Weltmeisterteam ist auf BMW umgestiegen. Noch fehlen Baiocco zirka 50.000 Euro Budget.

Honda – 2 Bikes sicher

Hauptsponsor Pata (Knabberzeug) hat sich zu Yamaha verabschiedet, das Budget für 2016 ist von Honda Europe gesichert. Michael van der Mark fährt eine weitere Saison für die niederländische Ten-Kate-Truppe, Sylvain Guintoli wurde durch Nicky Hayden ersetzt. Der Amerikaner ist der erste MotoGP-Weltmeister, der eine Saison Superbike-WM fährt.

Yamaha – 4 Bikes sicher

Nach vier Jahren Abstinenz kehrt Yamaha 2016 werksseitig in die Superbike-WM zurück. Als Partner wurde das langjährige Suzuki-Team Crescent von Paul Denning gewonnen, als Fahrer Ex-Weltmeister Sylvain Guintoli und der aufstrebende Alex Lowes verpflichtet.

Rennchef Andrea Dosoli wünscht für 2016 keine Kundenteams, das ungarische Team Toth wird trotzdem zwei YZF-R1 an den Start bringen. Imre Toth junior und Gabor Rizmayer gelten als gesetzt.

BMW – 4 Bikes sicher

Der bayerische Hersteller präsentiert sich so stark, wie seit dem werksseitigen Ausstieg Ende 2013 nicht mehr. Mit Althea und Milwaukee konnten zwei herausragende Kundenteams gewonnen werden.

Das Althea-Team von Genesio Bevilacqua gewann bereits eine Weltmeisterschaft: 2011 mit Carlos Checa auf Ducati. Als Fahrer-Duo 2016 sehen wir den Deutschen Meister Markus Reiterberger sowie den WM-Fünften Jordi Torres aus Spanien.

Das Team Milwaukee, dieses Jahr mit Joshua Brookes und Yamaha Champion in der Britischen Superbike-Meisterschaft, steigt mit dem Australier sowie dem Tschechen Karel Abraham in die Weltmeisterschaft auf. Der erste Test findet voraussichtlich Anfang Februar in Aragón statt.

MV Agusta – 1 Bike sicher

Leon Camier besitzt einen Zwei-Jahres-Vertrag, der bis Ende 2016 läuft. Das MV-Agusta-Werksteam setzt weiterhin alleine auf den schnellen Engländer. Für kommende Saison hat sich MV Agusta mit Forward Racing verbündet.

Sollte sich Marco Melandri für eine weitere Zusammenarbeit mit MV Agusta entscheiden, sind Wildcard-Einsätze des 19-fachen Laufsiegers nicht ausgeschlossen.

Aprilia

Als letzter möglicher Partner ist für Aprilia das ominöse Team JR Racing aus der Dominikanischen Republik verblieben. Teamchefin Joslin Robinson hat die unbekannten Brüder Wayne und Waldis Veras als Fahrer verkündet, diese werden aber weder von WM-Vermarkter Dorna noch von Aprilia akzeptiert. Aprilia hat Superstock-1000-Champion Lorenzo Savadori als Nummer 1 vorgeschlagen. Bis heute gibt es keinen Vertrag zwischen Aprilia und JR Racing, kaum einer glaubt daran, dass dieser zustande kommt.

Scheitert der Deal, verschwindet mit Aprilia der seit 2009 erfolgreichste Hersteller der Superbike-WM (44 Siege, drei Fahrer-WM-Titel). Aprilia hat sich ganz MotoGP verschrieben.

Suzuki

Der langjährige Partner Crescent hat sich zu Yamaha verabschiedet. Die neue GSX-R1000 wird erst im Juli 2016 präsentiert, kommende Saison sehen wir bei den Superbikes kein Suzuki-Team. Ob sich Suzuki mit neuem Motorrad 2017 wieder mehr engagiert, ist noch nicht entschieden.

Name Team Motorrad Bestätigt
Jonathan Rea Kawasaki Racing Kawasaki x
Tom Sykes Kawasaki Racing Kawasaki x
Roman Ramos Go Eleven Kawasaki x
Dominic Schmitter Gillini Kawasaki x
Joshua Hook Gillini Kawasaki x
Sylvain Barrier Pedercini Kawasaki x
Badovini? Canepa? Pedercini Kawasaki
Chaz Davies Aruba.it Ducati Ducati x
Davide Giugliano Aruba.it Ducati Ducati x
Javier Fores Barni Racing Ducati x
Matteo Baiocco Perlini Racing Ducati x
Alex Lowes Pata Yamaha Yamaha x
Sylvain Guintoli Pata Yamaha Yamaha x
Nicky Hayden Ten Kate Honda Honda x
Michael vd Mark Ten Kate Honda Honda x
Markus Reiterberger Althea Racing BMW x
Jordi Torres Althea Racing BMW x
Joshua Brookes Milwaukee BMW x
Karel Abraham Milwaukee BMW x
Leon Camier MV Agusta MV Agusta x
Imre Toth Team Toth Yamaha
Gabor Rizmayer Team Toth Yamaha
Savadori?
JR Racing Aprilia
Veras? JR Racing Aprilia

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