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Legendärer BMW V12 LM bestreitet wieder ein Rennen

Von Oliver Müller
Einer der beiden BMW V12 LM bei den 24h von Le Mans 1998

Einer der beiden BMW V12 LM bei den 24h von Le Mans 1998

Bei den Dix Mille Tours auf der Rennstrecke im südfranzösischen Le Castellet wird in diesem Oktober auch ein BMW V12 LM teilnehmen. Dieses offene Fahrzeug wurde für die 24 Stunden von Le Mans 1998 konstruiert.

Am Wochenende des 18. bis 20. Oktober wird ein ganz besonderer Rennwegen wieder im Wettbewerb zu sehen sein. Dabei handelt es sich um den BMW V12 LM. Das Fahrzeug wird an den Dix Mille Tours du Castellet teilnehmen. Das ist eine Veranstaltung für historische Boliden, die in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal ausgetragen und von Patrick Peter (Peter Auto) organisiert wird. Beim Event werden verschiedenste Rennen durchgeführt. Unter anderem auch die 'Endurance Racing Legends', die aus einem Feld von GT und Prototypen der 1990er und 2000er Jahre bestehen. Und genau in dieses Beuteschema passt der angesprochene BMW V12 LM, der in Le Castellet von Olivier Galant pilotiert wird.

Der V12 LM wurde für die 24 Stunden von Le Mans 1998 konstruiert. BMW nahm bereits 1997 werksseitig am Klassiker an der französischen Sarthe teil, hatte vom Team Schnitzer aber noch zwei McLaren F1 GTR einsetzen lassen. Von diesem Fahrzeug übernahm der V12 LM schließlich auch den Motor – einen V12, der jedoch auf 5.990 Liter Hubraum 'verkleinert' wurde.

BMW ließ das Chassis des V12 LM bei Williams entwickeln. Das war der Beginn einer Zusammenarbeit, die in dem späteren Formel-1-Projekt krönte. Williams entschied sich für einen offenen Prototypen, während die Werkskonkurrenz von Mercedes, Porsche, Nissan und Toyota 1998 noch mit geschlossenen GT1 auflief. (Wobei Porsche zusätzlich zum am Ende siegreichen GT1 auch noch zwei weiterentwickelte TWR WSC-95 unterstützte.)

Insgesamt entstanden tatsächlich auch nur zwei Chassis des V12 LM, die 1998 in Le Mans von Hans-Joachim Stuck, Steve Soper und Tom Kristensen bzw. Pierluigi Martini, Joachim Winkelhock und Johnny Cecotto pilotiert wurden. Das Einsatz verlief jedoch nicht wie geplant. Nach den Startplätzen sechs und zwölf mussten beide Fahrzeuge sehr früh aus dem Rennen zurückgezogen werden, da heftige Vibrationen auftraten. Zumindest beim Topspeed (324 km/h) lag der Wagen aber vorne.

Während BMW für 1999 bei Williams den Nachfolger V12 LMR in Auftrag gab, gingen die beiden einzigen gebauten V12 LM in Privathände. Sie wurden von Price+Bscher (Thomas Bscher, Bill Auberlen und Steve Soper - die Platz fünf erreichten) sowie dem Team Goh (Hiro Matsushita, Hiroki Katoh und Akihiko Nakaya) abermals in Le Mans an den Start gebracht.

Auch 2000 gab es unter der Bewerbung Thomas Bscher Promotion (Thomas Bscher, Geoff Lees und Jean-Marc Gounon) noch einen Einsatz an der Sarthe, der aber keine Zielankunft sah. Außerhalb der 24 Stunden von Le Mans trat das Fahrzeug zudem noch bei den 12 Stunden von Sebring 1999 und beim Sports Racing World Cup auf dem Nürburgring (1999 und 2000) an. Genau jenes Chassis #001/98 wird nun im Oktober in Le Castellet wieder unterwegs sein.

Die #002/98 (das Team Goh-Auto) nahm 1999 noch an den 1000 Kilometer von Fuji teil und beendete dieses Rennen hinter den Werkswagen von Nissan und Toyota auf Rang drei. Im Jahre 2000 kaufte die japanische Schmiede Dome dieses Chassis und unterzog es einem Update mit unter anderem verbesserter Aerodynamik.

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