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Genussmensch Anthony West: «Das gab es noch nie»

Von Ivo Schützbach
Anthony West blickt 2018 optimistisch entgegen

Anthony West blickt 2018 optimistisch entgegen

Anthony West hat mit einer dritten Werks-Kawasaki die ideale Ausgangslage, um in der Supersport-WM 2018 vorne zu fahren. «Wenn wir alles richtig machen, kann ich um den Titel kämpfen», meint der 36-Jährige.

In seiner ganzen Karriere mischte Anthony West in einer Weltmeisterschaft noch nie vorne mit, obwohl er vier Rennen gewann und 15 Mal auf dem Podium stand. Seine besten Gesamtresultate: Die Plätze 6 und 7 in der 250-ccm-WM 2000 und 2003 sowie die Ränge 9, 7 und 8 in der Supersport-WM 2007, 2009 und 2017.

Die besten Chancen hätte er 2007 gehabt, als er als Ersatzfahrer zum Yamaha-Werksteam kam und in drei Supersport-Einsätzen zweimal gewann und dazu einmal Dritter wurde. Dann bekam West aber ein Angebot von Kawasaki im Werksteam MotoGP zu fahren, das er nicht ausschlagen konnte.

2018 hat Anthony West endlich die Chance, vom ersten Rennen an mit Topmaterial auszurücken. «Wir bekommen das gleiche Bike von Kawasaki Puccetti, wie es Kenan Sofuoglu nächstes Jahr haben wird», sagte der Australier, der in seinem eigenen Team EAB antwest Racing startet, im Exklusiv-Interview mit SPEEDWEEK.com.

Anthony, auf dem Papier bist du in der besten Ausgangslage vor einer Saison seit vielen Jahren?

Ja, seit ungefähr zehn Jahren.

Ich glaube, es gab noch nie ein Weihnachten an dem ich wusste, was ich in der kommenden Saison tun werde. Das genieße ich sehr.

Gehst du im Winter zum Testen?

Nein, wir haben uns dagegen entschieden.

Es wäre auch schwierig, weil ich Australier bin.

Außerdem kenne ich das Motorrad vom Rennen in Katar.

Ich werde mir in Australien ein Motorrad besorgen und damit in Eastern Creek zum Trainieren gehen. Auf Phillip Island gibt es auch ein paar Track-Days.

Meine Rennmaschine wird im Februar direkt nach Australien geschickt, vor dem ersten Rennen auf Phillip Island haben wir die zwei Testtage dort. Dann sollten wir gerüstet sein.

Wie ist deine Erwartungshaltung für nächste Saison?

Rennen zu gewinnen.

Ich will gut in die Saison starten. Wir haben ein gutes Motorrad und ein gutes Team.

Wenn wir alles richtig machen, kann ich regelmäßig aufs Podium fahren und um den Titel kämpfen.

Ich werde auch nicht mehr so viele Rennen wie in den letzten Jahren fahren. Da fuhr ich jedes Wochenende in einem anderen Land und in einer anderen Meisterschaft. Ich werde mich auf die 600er-Klasse konzentrieren.

Wird es dir nicht langweilig, wenn du nur Supersport-WM fährst?

Wahrscheinlich schon. Mir wird es schnell langweilig, wenn ich nichts zu tun habe.

In der Asiatischen Meisterschaft möchte ich ein paar 600er-Rennen für mein bisheriges Team fahren. Mit ihnen bestreite ich wahrscheinlich auch das Suzuka Eight Hours, sie werden ein Superbike haben.

Einer meiner Sponsoren ist aus Russland. Deshalb ist es gut möglich, dass ich auch mal ein Rennen in der Russischen Meisterschaft fahre. So bleibe ich in Schwung.

Aber mein Fokus liegt auf der Supersport-WM, dort will ich alle Rennen bestreiten. Ich will hauptsächlich 600er fahren und nicht dauernd zwischen den Klassen hin- und herspringen.

Das Budget für die Saison habt ihr zusammen?

Noch nicht zu 100 Prozent, wir haben noch Werbeplätze auf dem Motorrad.

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