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Toyota-Teamchef Mäkinen «Ich bin stolz auf uns»

Von Toni Hoffmann
Nach einer 17-jährigen Abstinenz kehrte Toyota unter der Führung von Tommi Mäkinen mit dem brandneuen Yaris WRC in die Weltmeisterschaft zurück, das neue Team erlebte in der Debütsaison eine leichte Achterbahn.

Nach einem Kompetenz-Hickhack zwischen Toyota Motorsport in Köln und dem Team des vierfachen Rallye-Champions Tommi Mäkinen bekam das Team Toyota Gazoo Racing World Rally Team mit Sitz in Finnland den Zuschlag aus Japan. Es sollte bis auf das Fahrzeug, den Toyota Yaris WRC, ein fast reines finnisches Team werden mit Tommi Mäkinen als Teamchef, Jari-Matti Latvala, Juho Hänninen und Esapekka Lappi als Fahrer, eine sehr seltene Teamkonstellation in der Rallye-Weltmeisterschaft.

Wie jeder Neuling gab auch Mäkinen die Prämisse für 2017 aus, dass die Saison ein reines Lehrjahr sei und man frühstens in der zweiten Saisonhälfte vielleicht einen Sieg erwarten dürfe. Als Neuling durfte sich Toyota auch ein sehr intensives Testprogramm leisten.

Der Saisonauftakt bei der legendären Rallye Monte Carlo war die erste Standortbestimmung für das neue Team, das allerdings wegen der neuen Fahrzeuggeneration keinen Nachteil zu den bereits in der WM etablierten Teams von Citroën, Hyundai und M-Sport befürchten musste. Und der WM-Heimkehrer feierte in den französischen Seealpen fast ein Comeback nach Maß. Jari-Matti Latvala, kein großer Fan der Rallye Monte Carlo, fuhr im Toyota Yaris WRC auf den zweiten Platz hinter Sébastien Ogier bei seinem Debüt im Ford Fiesta WRC von M-Sport. Das erinnerte ein wenig an den offiziellen WRC-Einstand von Volkswagen 2013, als Ogier im VW Polo R WRC hinter Sébastien Loeb im Citroën DS3 WRC beim Saisonauftakt ebenfalls Zweiter wurde.

Erster Sieg in Schweden

Diese Parallele fand ihre Fortsetzung beim zweiten Lauf in Schweden, wo Latvala den ersten Sieg des Yaris WRC und den ersten WM-Triumph für Toyota nach 18 Jahren feierte. Im Vorjahr machte es Ogier in Schweden mit dem ersten WM-Sieg des VW Polo R WRC vor. Doch danach endete allerdings die Parallele mit Volkswagen. Beim dritten Lauf in Mexiko kam Toyota in der Höheluft etwas ins Trudeln, Latvala wurde vor Hänninen Sechster.

Beim Heimspiel in Finnland bahnte sich eine Sensation an. Das Team von Mäkinen dominiert zuhause. Zeitweise sah es sogar nach einem Dreifach-Triumph mit Latvala vor Lappi und Hänninen aus. Doch die Technik setzte Latvala am Ende der zweiten Etappe schachmatt. Dafür feierte Lappi vor Elfyn Evans (Ford Fiesta WRC) und Hänninen seinen ersten Sieg und Toyota den zweiten Comeback-Erfolg.

Und das meinte Mäkinen in Finnland: «Ich finde nicht die Worte dafür, wie stolz ich bin. Es war eine brillante Arbeit unseres Teams während des gesamten Wochenendes. Hier nun als Teamchef zu gewinnen ist noch besser als der Sieg eines Fahrers.»

Dass der Toyota Yaris WRC auch einigermaßen auf Asphalt mithalten konnte, zeigten der vierte Platz von Latvala auf Korsika und die beiden vierten Ränge von Juho Hänninen in Deutschland und in Spanien.

Mit Blick auf das Jahr 2017 kann Toyota auf die Debütsaison stolz sein. Latvala errang in der Endwertung bei den Fahrern den vierten Platz. Er verließ Schweden nach seinem Sieg sogar als Tabellenführer. Das Team erarbeitete sich in der Herstellerwertung einen soliden dritten Rang, noch vor dem achtmaligen Titelgewinner Citroën. 2018 muss man Toyota auf der Rechnung haben, mit den Piloten Jari-Matti Latvala, Esapekka Lappi und Neuzugang Ott Tänak.

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